Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes

Uraufführung in der Johanneskirche Sogar der liebe Gott singt mit

Düsseldorf · „Paradise now!“ heißt das neue Musical von Wolfgang Abendroth und Martin Baltscheit. Es kommt jetzt als verspätete Uraufführung des Düsseldorf-Festivals in der Johanneskirche heraus.

Szene aus den Proben zu „Paradise Now!".

Szene aus den Proben zu „Paradise Now!".

Foto: Susanne Diesner/Düsseldorf-Festival

Die Vertreibung aus dem Paradies ist Gegenstand des Bilderbuchs „Adam und Eva“ von Martin Baltscheit. Unter dem Titel „Paradise now!“ haben nun Baltscheit und der Komponist und Johanneskirchen-Kantor Wolfgang Abendroth im Auftrag des Düsseldorf-Festivals eine Art Musical kreiert. Regie führt der Choreograf und Tänzer Takao Baba. Die Geschichte von Adam, Eva und der Schlange soll in „Paradise now!“ neu erzählt werden. Im Zentrum des Stücks steht das Erwachsenwerden im Sinne der Vertreibung der Jugendlichen aus dem behüteten Paradies der Kindheit.

„Das ist die erste Liebesgeschichte der Welt“, sagt Martin Baltscheit. Doch präsentiere er sie anders als gewohnt: „Das Verlassen des Paradieses ist das Verlassen der Kindheit, um eine eigene Familie zu gründen und ein neues Paradies zu schaffen.“ Entsprechend seien es hier nun die Kinder, die in den von der Schlange angebotenen Apfel beißen, derweil die Schlange die Kinder singend überredet, sich nicht mehr an die Regeln zu halten: „Schlangen-Rebellion“.

„Wenn die Kinder aus dem Paradies rausgeflogen sind, sind sie erst schockiert“, erzählt Baltscheit. Dann würden sie sich erschrocken die Frage stellen: „Waren wir zu frech?“ Doch mit der Zeit würden die Kinder den Mut fassen, sich aus der paradiesischen Behütung zu lösen und das eigene Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Abendroth nahm das Libretto dankbar auf: „Das sind sehr flüssige Texte, man konnte alles sofort umsetzen“, sagt der Komponist. Das Versmaß sei sehr wichtig. „Wenn das Versmaß nicht stimmt, kann man den Text nicht gut vertonen.“ Ein Prosatext wäre automatisch rezitativisch. „Das würde Kinder nicht interessieren“, sagt der Kirchenmusikdirektor. „Das Libretto ist auch sehr lustig geworden.“

Zur Neuerzählung, sagt Abendroth, hätten ein paar Ergänzungen gehört. So tauchten in dem Stück nicht nur die eine Schlange auf, sondern gleich mehrere Schlangen, die den Kindern einflüstern, dass sie erwachsen werden müssen und deshalb Äpfel essen müssten. Adam und Eva werden von drei Paaren gespielt: von zwei Kindern, zwei Jugendlichen und zwei Erwachsenen. Sogar der liebe Gott taucht auf. Gesungen wird er von einem Kind, „denn Gott ist ja alterslos“ (Abendroth). Zwölf Musiker bilden eine Mischung aus Kammerensemble und Jazzband.

Dass Bewegung eine große Rolle spielt, interessiere die Jugendlichen sehr, sagt Abendroth aus Erfahrung mit der Akademie für Chor und Tanz an der Johanneskirche, die in die Produktion eingebunden ist. Leitung und Einstudierung übernimmt Justine Wanat. Mit von der Partie ist auch die Jugend-Compagnie aus dem Tanzhaus NRW.

Termine www.duesseldorf-festivall.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort