Veranstaltung „Plopp“ im Jungen Schauspiel Ein Lesefestival für kleine Bücherwürmer

Düsseldorf · Mit „Plopp", dem ersten Bilderbuchfestival, schließt sich eine Lücke im Literaturangebot für den Nachwuchs. Zwei Tage lang drehte sich im Jungen Schauspiel alles um Lesefutter für die Kleinsten. Die Idee dazu entstand am Küchentisch.

Buchautor und Illustrator Martin Baltscheit übernahm die künstlerische Leitung des Festivals.

Buchautor und Illustrator Martin Baltscheit übernahm die künstlerische Leitung des Festivals.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)/Bauer, Hans-Jürgen (hjba)

Am ersten Ferienwochenende wimmelte es im Jungen Schauspiel von kleinen Lesefans. „Plopp“, das erste Bilderbuchfestival lockte mit einem ebenso bunten wie kreativen Programm. „Wir wollen zeigen, wie vielfältig Bilderbücher sein können“, erklärte Anja Urbschat-Happ vom Local Book Shop in der Carlstadt die Idee. „Entstanden ist sie am Küchentisch zusammen mit Martin Baltscheit“, verriet die engagierte Buchhändlerin. Kinderbuchautor Baltscheit war so begeistert, dass er die künstlerische Leitung für das Festival übernahm, das künftig regelmäßig einmal im Jahr mit wechselnden Autoren stattfinden soll.

Der Auftakt am ersten Oktoberwochenende war schon einmal vielversprechend. Die kleinen Bücherwürmer konnten nicht nur Autoren wie Martin Baltscheit und Max Fiedler kennenlernen, ihnen Löcher in den Bauch fragen oder ihren Geschichten zuhören. Sie hatten auch die Gelegenheit zu lernen, wie etwa ein Bilderbuch entsteht. Exklusiv hatte Max Fiedler, dessen Arbeiten gerade auch im NRW-Forum in der Streetart-Schau „Wonderwalls“ zu sehen sind, dafür aus „Herr Elefant und Frau Grau gehen in die Stadt“ zehn Seiten für eine Ausstellung zusammengestellt, die zeigten, wie aus einer Skizze ein Comic wird.

Bilderbücher leben nicht nur von guten Texten, sie brauchen überzeugende Illustrationen. Am Beispiel von Martin Baltscheits inzwischen schon zum Kult gewordenen Löwengeschichten, konnten die Kinder auf Tablets im Foyer spielerisch lernen, wie der König der Tiere zum Helden ihrer eigenen Bildergeschichte wird. Dabei kam eine Technik zum Einsatz, die zwei Japaner entwickelten und ohne die heute kaum noch ein Paket-Shop auskommt, der eine digitale Unterschrift vom Kunden braucht: „Die Kids können mit einem Stift direkt auf dem Display malen und die passenden Farben oder Pinsel auswählen“, erklärte Juliet, die mit ihren Wacom-Kollegen den Workshop anbot, das kinderleichte Prinzip.

Wer wollte, konnte sich beim Zeichenworkshop auch Tipps von den Profis Fiedler und Baltscheit holen oder in einem „Zeichen-Battle“ gegeneinander antreten.„Bilderbücher können der Impuls sein, selbst kreativ zu werden, die Geschichten weiterzudenken und sich inspirieren zu lassen, auch andere Ausdrucksformen zu suchen“, zählte Anja Urbschat-Happ auf.
Wie das aussehen kann? Auch das zeigte das Festival im Jungen Schauspiel. Schließlich stehen dort Bühnen zur Verfügung, die einfach dazu einladen, etwas aufzuführen.
Gleich zwei Bilderbücher wurden am Wochenende als Theaterstücke inszeniert. „Der Mann, der eine Blume sein wollte“ und „Die Geschichte vom Löwen, der nicht malen konnte“.
Den Machern von „Plopp“ war es wichtig, dass die vorgestellten Bilderbücher Qualität haben. „Es sollten Geschichten sein, die etwas vermitteln, wie etwa den Umgang mit der Natur“, erklärte Urbschat-Happ und ergänzte: „Das sollte sich auch in den Illustrationen, der Sprache und in der Machart spiegeln.“ Damit bleibt sie dem Konzept der Literaturauswahl ihres kleinen Buchladens in der Carlstadt treu. Das kam auch bei den Eltern an, die ihren Nachwuchs zu „Plopp“ begleiteten. „Qualität vor Quantität, ist heute nur noch selten zu finden“, brachte es eine Mutter auf den Punkt.

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