Teletest Ein Mittelfinger für 60000 Dollar

Weimar (RPO). Videorekorder sind in dieser Woche notwendig, um interessante Sendungen zu sehen: Über Bären in Berlin, Bayern in Japan und Ehefrauen im Zeugenstand. Außerdem klärt ein Dokumentarfilmer, weshalb ein Mittelfinger wertvoller als ein Ringfinger ist.

 Skandalös - Michael Moore hat seine Schirmmütze auf dem Spiegelschrank liegen gelassen.

Skandalös - Michael Moore hat seine Schirmmütze auf dem Spiegelschrank liegen gelassen.

Foto: AFP, AFP

Die Spur des Bären | Doku |
Mittwoch, 23.Februar, 0.55 — 2.25 Uhr, ZDF

Inhalt Fast 60 mal fand schon die Berlinale statt. Mehr Kunst als Skandal und stets dann, wenn es besonders kalt ist. Dieser Rückblick geizt nicht mit Archivmaterial und befragt Menschen, die dabei waren.

Warum anschauen? Weil die Berlinale bewegte Zeiten hinter sich hat. Sogar einen Abbruch. Mit angeregten Diskussion über den Unsinn von Zensur. Also hochaktuellen Diskussionen, die spannender sind als die Frage, ob Oliver Pocher verkleidet einen Empfang sprengen kann.

Man lernt Früher vergab das Publikum die Bären. Und das nicht mal unpassend.

Kirschblüten | Drama |
Donnerstag, 25. Februar, 20.15 — 22.20 Uhr, Arte

InhaltRudi reist nach Japan. Um seiner verstorbenen Frau einen letzten Wunsch zu erfüllen. Und gewinnt dabei Einblick in die gemeinsame Zeit mit ihr.

Warum anschauen? Ein Roadmovie mit einem Helden, der so üblicherweise kein Platz in Filmen hat. Mal Kitsch, mal Sinnsuche, aber immer ungewöhnlich.

Man lernt Elmar Wepper ist Schauspieler.

Kurz davor ist es passiert | Doku |
Donnerstag, 25. Februar, 23.15 — 0.25 Uhr, WDR

Inhalt Ein Zöllner, ein Taxifahrer, ein Bordell-Kellner, eine Dorfbewohnerin und eine Diplomatin sprechen über Frauenhandel. Weil alle, auf sehr unterschiedliche Weise, damit in Verbindung stehen.

Warum anschauen? Aus fünf Perspektiven setzt sich ein Bild zusammen. Das ist nicht einfach oder gar gefällig, sondern oftmals anstrengend. Am Ende aber nimmt man Erkenntnisse mit. Mehr also, als man von 98 Prozent des sonstigen Fernsehprogramms behaupten kann.

Man lernt ein filmisches Experiment kennen, das an den Nerven zerrt. Was der Teletest positiv meint.

Zeugin der Anklage | Gerichtsfilmklassiker |
Samstag, 27. Februar, 23.15 — 1.05 Uhr, NDR

Inhalt Leonard Vole soll eine reiche Witwe ermordet haben. Glücklicherweise hat er einen geschickten Anwalt, der vor Gericht Zweifel sät. Soweit verläuft also alles glatt. Dann allerdings betritt Christine, die Ehefrau des Angeklagten, den Zeugenstand.

Warum anschauen? Alles, was man am Gerichtsfilm lieben kann, bietet dieser Klassiker von Billy Wilder: einen sympathischen Angeklagten, einen findigen Verteidiger und undurchsichtige Zeugen. In diesem Fall: Marlene Dietrich.

Man lernt Männern ist nicht zu trauen.

Sicko | Dokumentation |
Montag, 1. März, 00.05 — 2.05 Uhr, ARD

Inhalt Michael Moore reist durch sein Heimatland und besucht Kranke. Die sind gern gesehen. Jedenfalls wenn sie Geld haben. Denn an erster Stell steht Profit. Weit abgeschlagen dahinter: Gesundheit.

Warum anschauen? Nicht Krieg oder Klimaschutz war das beherrschende Thema im letzten Jahr in den USA. Sondern die Gesundheitspolitik. Zwei Seiten standen sich dabei gegenüber: Demokraten und Republikaner. Während eine Partei argumentierte, blockierte die andere. Dieser Film bietet einen Blick in ein schizophrenes System.

Man lernt es sich nicht zu bequem zu machen mit: "Die in Amerika sind ja auch schön bescheuert." Denn vor der eigenen Haustür kehren gerade neue Besen. Die heißen Profistreben und Kopfpauschale.

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