Teletest Die Woche der Dokus

Weimar (RPO). Viel lernt man mit Fernsehen in dieser Woche. Wie Ängste entstehen und gentechnisch veränderte Organismen. Über Gewalt im Jugendalter. Und auch, wer alle Lieder der Welt geschrieben hat.

Die verborgene Seite der Angst | Dokumentation |
Freitag, 29. Januar, 21.55 — 22.40 Uhr, Arte

Inhalt Joseph LeDoux und Eric R. Kandel sind Gedächtnisforscher. Ihr Interesse gilt der Angst. Wie sie entsteht. Was sie mit Menschen macht. Und welche Therapien helfen könnten.

Warum anschauen? Ausgangspunkt für diese Doku ist der 11. September. Natürlich. Mit den Anschlägen von New York wurde Angst als legitimes Mittel zur Machtausübung gesellschaftlich wieder salonfähig gemacht. Aktuelles Beispiel: der Nacktscanner.

Man lernt von Angst als Epidemie zu sprechen.

Monsanto, mit Gift und Genen | Dokumentation |
Sonntag, 31. Januar, 1.05 — 3.00 Uhr, Arte

Inhalt "Monsanto Chemical Works" kennt man vielleicht noch als Hersteller von "Agent Orange". Heute stammen etwa 90 Prozent der angebauten gentechnisch veränderten Organismen von diesem Konzern. Was das heißt, zeigt dieser Film.

Warum anschauen? Für einige ist Monsanto der Leibhaftige. Nach dieser Doku, die lang, manchmal etwas zu lang, Zusammenhänge schildert, kommt man nicht umhin, dieser Vermutung in Teilen zuzustimmen. Denn an etwas scheint der Konzern nicht interessiert: dem Wohlergehen von Menschen.

Man lernt eine Menge aggressiver Taktiken kennen, mit denen der Konzern die Marktführerschaft sichert.

Faustrecht | Dokumentarfilm|
Sonntag, 31. Januar, 21.45 — 23.10 Uhr, 3Sat

Inhalt Tim und Gibran sind Jugendliche. Und Schläger. Deshalb werden sie therapiert. Diese preisgekrönte Dokumentation folgt ihrem Weg über zwei Jahre.

Warum anschauen? Ein Thema, welches vermutlich für alle Zeiten aktuell sein wird: Jugend und Gewalt. Man kann es sich einfach machen und "wegsperren" rufen. Oder zum Beispiel diese Langzeitbeobachtung sehen.

Man lernt einen Film kennen, der die Taten nicht relativiert und die Ohnmacht der Erwachsenen (und Jugendlichen) angesichts der Gewalt nicht verschweigt. Und dennoch ein differenziertes Bild zeichnet.

Der Popolski Show | Musik |
Sonntag, 31. Januar, 23.15 — 23.45 Uhr, WDR

Inhalt Kaum jemand hat die Gegenwart so geprägt wie Opa Popolski. Schließlich hat er 128.000 Lieder geschrieben. Leider wurden sie gestohlen. Heute bedienen sich die Größen des Popbusiness der popolskischen Melodien. Diese Doku deckt den Skandal auf.

Warum anschauen? Schön, dass Fernsehen etwas wagt. In diesem Fall eine dreißigminütige Sendung auszustrahlen, die ebenso wahnsinnig wie charmant und überraschend ist. Was dreimal so fantastisch ist, wie es hier geschrieben steht.

Man lernt eine Sippe kennen, die kongenial Musik interpretiert.

Tod auf dem Hochsitz | Dokumentation |
Dienstag, 2.Februar, 23.40 — 1.10 Uhr, NDR

Inhalt Als Peter Zschäpe seine Arbeit verliert, fasst er einen Entschluss: Er zieht sich auf einen Hochsitz zum Sterben zurück. Über seinen langsamem Tod führt er Tagebuch. Nach einer wahren Begebenheit.

Warum anschauen? Diese Dokumentation erschüttert. Eben weil sie gerade so leise und still von einer Tragödie erzählt, die unvorstellbar scheint. Deren Ursachen allerdings im Alltag, wie ihn die meisten kennen, zu finden sind.

Man lernt Eigentlich möchte man aus dieser Dokumentation nichts lernen. Nur abschalten.

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