Teletest Winkekatzen mit Musik

Weimar (RPO). Der Teletext mag Musik. Deshalb dürfen Rainald über Hongkong und Polly Jean über England singen. Außerdem sind Schausteller angesagt: einen verschlägt es nach Peru, eine Tochter hingegen kommt in einer amerikanischen Kleinstadt unter.

 Rainald Grebe hat Feinde vom Prenzlauer Berg bis Brandenburg.

Rainald Grebe hat Feinde vom Prenzlauer Berg bis Brandenburg.

Foto: Label

Rainald Grebe - Das Hongkong Konzert | Soloprogramm |
Montag, 11. Juli, 20.15 — 21.00 Uhr, 3Sat

Inhalt Rainald Grebe sitzt am Klavier und singt über Taufen, Hochzeiten, Frühschoppen, Kaufhauseröffnungen, Insolvenzfeiern und Kreuzfahrten. Auf den Klavier steht außerdem eine chinesische Winkekatze.

Warum anschauen? Zuschauer, die Rainald Grebe mögen, mögen nicht: Holzspielzeug. Pangasius. Witze mit Pointen. Klatschen im Viervierteltakt. Mario Barth.

Man lernt wie Matthias Reim einst seinen Superhit "Verdammt, ich lieb dich" geschrieben hat.

Musik als Waffe | Doku |
Montag, 11. Juli, 23.35 — 0.20 Uhr, Arte

Inhalt Christopher Cerf komponiert für die Sesamstraße. Als er herausfindet, dass seine Kinderlieder als Folterinstrument eingesetzt werden, will er mehr über die Historie der musikalischen Kriegsführung erfahren.

Warum anschauen? Diese Dokumentation zeigt die Bedeutung von Musik als Waffe — als Marschmusik, als Mittel, um Soldaten in einen Rausch zu versetzen und nicht zuletzt beim Foltern. Aktuelle Beispiel werden dazu aus unter anderem Guantánamo dargelegt.

Man lernt leider, was "No Touch Torture" bedeutet.

PJ Harvey in Concert | Bühnenshow |
Mittwoch, 12. Juli, 23.00 — 0.20 Uhr, Arte

Inhalt Am 25. Februar 2011 präsentierte die britische Sängerin PJ Harvey ihr neues Album "Let England Shake" im Pariser Konzerthaus Olympia. Dieser Mitschnitt zeigt das Konzert in kompletter Länge.

Warum anschauen? PJ Harvey hat eine bemerkenswerte Diskografie vorzuweisen. In dieser nimmt ihr achtes Album einen der Spitzenplätze ein. Nach dem introvertierten (und nicht minder großartigen) "White Chalk" wendet sie sich diesmal politischen Themen zu und verpackt brisante Texte in zugänglichen Melodien.

Man lernt eine Musikerin kennen, die seit fast zwanzig Jahren sich und ihre Hörer herausfordert.

An American Crime | Drama |
Mittwoch, 13. Juli, 22.05 — 0.15 Uhr, Tele 5

Inhalt Eine amerikanische Kleinstadt in den 60er Jahren: Gertrude Baniszewski nimmt die Schaustellertöchter Sylvia und Jenny auf. Schnell bekommen Gertrude und Sylvia Probleme miteinander. Denn Sylvia ist nett und hilfsbereit und Gertrude emotional äußerst labil. Also bietet Gertrude den Nachbarskindern an, Sylvia im Keller zu foltern.

Warum anschauen? Dieser Film beruht auf wahren Tatsachen. Mit diesem Wissen im Hinterkopf sind die neunzig Minuten kaum zu ertragen. Dabei schlachtet "An American Crime" das Martyrium von Sylvia Marie Likens keinesfalls aus, sondern erzählt eine Geschichte von Manipulation und fehlender Empathie.

Man lernt Zwei Schauspielerinnen kennen, die jeweils zu den besten ihrer Generation gehören — Catherine Keener und Ellen Page.

Hier geht‘s zum Trailer.

Achterbahn | Dokumentarfilm |
Freitag, 15. Juli, 22.25 — 23.55 Uhr, Arte

Inhalt Norbert Witte, Schausteller der alten Schule, möchte gern den Berliner Spreepark zum größten Rummelplatz Deutschlands aufbauen. Klappt aber nicht und so flieht er nach Peru. Als er zurückkommt, wird er beim Drogenschmuggel erwischt und landet im Gefängnis. Doch er gibt seinen Traum von einem gigantischen Rummel nicht auf.

Warum anschauen? Wäre dieser Film eine Fiktion, würde jeder Wittes Lebensgeschichte als "viel zu unrealistisch" abtun. So aber ergibt sich die Biografie eines Mannes, der viel Schuld auf sich geladen hat.

Man lernt wie eine der abdroschendsten Metaphern (Das Leben — eine Achterbahn) hier mit viel Leben und noch mehr Drama gefüllt wird.

Hier geht‘s zum Trailer.

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