Teletest Christian Ulmen will's wissen

Weimar (RPO). Grotesk geht's im Teletest zu: Heinz Strunk steckt fest, Christian Ulmen redet sich fest und in Klagenfurt findet ein Fest für Kurzgeschichten statt. Außerdem verlieben sich Rebecca Hall, Scarlett Johansson, Penélope Cruz und Javier Bardem. Teilweise auch ineinander.

 Christian Ulmen hat mehr Grimme-Preise als Zuschauer.

Christian Ulmen hat mehr Grimme-Preise als Zuschauer.

Foto: ddp, ddp

Vicky Christina Barcelona | Komödie |
Montag, 4. Juli, 22.15 — 23.45 Uhr, ZDF

Inhalt Vicky muss den langweiligen Doug heiraten, Christina ist lebenshungrig. Beide fahren zusammen nach Barcelona. Dort bietet ihnen der attraktive Maler Juan an, das Wochenende in seinem Landhaus zu verbringen. Es wird romantisch. Und als Juans Ex-Frau Maria auftaucht, turbulent.

Warum anschauen? Woody Allen setzt seine Reise um die Welt fort. Nach New York und London rückt nun die spanische Kultur in den Mittelpunkt seines Interesses. So zaubert Allen ein wunderbar flirrendes Sommerkino, welches keine Hemmungen hat, sich belanglos und deshalb so schwerelos wie möglich zu geben.

Man lernt Rebecca Hall. Scarlett Johansson. Penélope Cruz. Javier Bardem. Und nach den Dreharbeiten: eine Hochzeit. Sowie ein Baby.

Hotel New Hampshire | Dramakomödie |
Dienstag, 5. Juli, 20.15 — 22.00 Uhr, 3Sat

Inhalt Bruder liebt Schwester, Schwester liebt Bär, Bär hat Kummer, Schwester schreibt Buch über Kummer und dazwischen Sigmund Freud, aber nicht der echte.

Warum anschauen? Fantastische Darsteller verwandeln John Irvings fabulöses Familienepos in ein Plädoyer für das bizarre, unwägbare, vulgäre und groteske Leben.

Man lernt ein Argument mehr gegen die Binsenweisheit, Literaturverfilmungen könnten sich niemals mit ihrer Vorlage messen.

Immer nie am Meer | Groteske |
Dienstag, 5. Juli, 22.50 — 0.15 Uhr, ZDF Kultur

Inhalt Baisch und Anzengruber fahren im Wagen von Kurt Waldheim. Dabei nehmen sie Schwanenmeister mit. Als das Auto von Weg abkommt, sich zwischen Bäumen verkeilt und so den Ausstieg unmöglich macht, müssen Baisch, Anzengruber und Schwanenmeister die Zeit mit Gesprächen vertreiben.

Warum anschauen? Stermann & Grissemann sowie Heinz Strunk verbringen als Baisch, Anzengruber und Schwanenmeister viel Zeit in einem Auto. Dabei entsteht weniger ein Film als vielmehr eine Aneinanderreihung von Szenen, die versuchen, einander in Absurdität zu übertrumpfen.

Man lernt weshalb das Essen nicht schmeckt. Weil es mit Hass gekocht ist.

35. Tage der deutschsprachigen Literatur | Lesungen |
ab Donnerstag, 7. Juli, 10.15 — 15.15 Uhr, 3Sat

Inhalt Vierzehn Autoren lesen. Sieben Kritiker bewerten. Mehr Dramatik, mehr Effekte und mehr Action als in allen Filmen von Michael Bay.

Warum anschauen? Kein Sommer ohne den Bachmannpreis. Für die Teilnehmenden möglicherweise das Fegefeuer, für alle anderen eine Möglichkeit, kreative Umschreibungen für "Das fand ich jetzt aber doof" kennenzulernen.

Man lernt Es ist eigentlich überhaupt nicht immer großartig, Schriftsteller zu sein.

Uwe Wöllner wills wissen | Talkshow |
Donnerstag, 7. Juli, 22.00 — 22.30 Uhr, Eins Festival

Inhalt Uwe Wöllner ist 35 Jahre alt, lebt in Berlin, trägt gern Jeansjacken und zockt leidenschaftlich Computer. An den Wänden seines Zimmers hängen die besten Plakate aus der FHM. Diese können sich Gäste wie Sido, Gregor Gysi oder Marco Schreyl anschauen. Dabei werden sie von Uwe ausgefragt.

Warum anschauen? Christian Ulmen als Uwe Wöllner ist penetrant, unverschämt und neugierig. Ideale Bedingungen also, um — in diesem Fall Leander Haußmann und Dieter Moor — in möglichst abstruse Gesprächssituationen zu verwickeln, die mit dadaistisch nur unzureichend umschrieben sind.

Man lernt Genug von Prominenten-"Interviews" bei Lanz, Beckmann oder Riverboat? Lieber jemand, der dreimal nachfragt, ob man bei Werbeauftritten nicht auch seine Seele verkauft? Dann könnte Uwe Wöllner die Zukunft der Talkshows sein.

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