Erreichung der Klimaziele: Bundestag beschließt Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Erreichung der Klimaziele: Bundestag beschließt Reform des Klimaschutzgesetzes

Deutsche Oper am Rhein „Romeo und Julia“ als französische Oper in Duisburg

Duisburg · Am Samstag, 1. Februar, um 19.30 Uhr, übernimmt die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg ihre Produktion der Shakespeare-Oper „Roméo et Juliette“ von Charles Gounod in ihr Duisburger Haus.

 Luiza Fatyol und Ovidiu Purcel spielen die Hauptrollen in dem Stück.

Luiza Fatyol und Ovidiu Purcel spielen die Hauptrollen in dem Stück.

Foto: Hans Jörg Michel

Der Hintergrund Der Franzose Charles Gounod (1818-1893) schrieb seine Erfolgsoper „Roméo et Juliette“ nach dem Schauspiel „An Excellent Conceited Tragedy of Romeo and Juliet“ (1596), in dem William Shakespeare seinerseits das Wirkungsvollste aus der Tradition dieses Stoffes vereinte. Es geht darin bekanntlich um ein junges Liebespaar, das an der Feindschaft seiner Familien im mittelalterlichen Verona scheitert. Das Libretto stammt von dem bewährten Librettisten-Gespann Jules Barbier und Michel Carré, die auch bei Gounods „Faust“ und Jacques Offenbachs „Les contes d’Hoffmann“ („Hoffmanns Erzählungen“) am Werk waren. Anders als bei Shakespeare traut Frère Laurent (Pater Lorenzo) die beiden hier heimlich.

Das Werk Diese 1867 in Paris uraufgeführte Oper ist ein Meisterwerk der französischen Opernromantik voller berührender Gesangs-Szenen, Poesie und Leidenschaft, aber auch packender Dramatik. Die Musik ist überwiegend klar und hell (vielleicht auch, weil Gounod sich zur Komposition nach Saint-Raphaël bei Cannes zurückgezogen hatte), stellenweise düster-dramatisch. Dreiviertel der Oper besteht aus insgesamt vier Duetten der beiden Protagonisten. Es gibt darin ein paar „Schlager“, nämlich Mercutios „Ballade de la reine Mab“, Juliettes virtuose Walzer-Arie „Je veux vivre dans ce rêve“ sowie Stéphanos Chanson „Que fait tu, blanche tourterelle“.

Die Inszenierung Der junge Regisseur Philipp Westerbarkei reüssierte an der Rheinoper schon mit „Trouble in Tahiti“ von Leonard Bernstein, „Wo die wilden Kerle wohnen“ von Oliver Knussen und „La Bohème“ von Giacomo Puccini (die RP berichtete). „Roméo et Juliette“ interpretiert er aus seiner tiefen Kenntnis der italienischen Kultur. Seine Inszenierung spielt auf einer nächtlichen Piazza an Ferragosto, dem italienischen Feiertag am Ende des Sommers (15. August, Mariä Himmelfahrt), wo nach drei Monaten Hitze sogar die alten Häuser zu schwitzen beginnen und auf den dann bald Gewitter und die ersten Herbststürme folgen. Die bekannte Balkon-Szene überhöht er durch den italienischen (Hochzeits-)Brauch, besonders gut aussehende Menschen zu nötigen, auf einen Stuhl zu steigen. Ein Felsen als Symbol der Jugend (die in Italien als Mutprobe gerne mal vom Felsen ins Meer springt) und zugleich der tragischen Gefahr kommt immer näher. Außerdem fügte Philipp Westerbarkei ein Schauspiel-Paar hinzu, das immer wieder an die Unbedingtheit der jugendlichen Liebe erinnert.

 Für die Premiere am kommenden Samstag gibt es noch Karten.

Für die Premiere am kommenden Samstag gibt es noch Karten.

Foto: Hans Jörg Michel

Die neue Besetzung Ganz andere Menschen als in der vergangenen Spielzeit in Düsseldorf verkörpern das Stück jetzt in Duisburg. Sie hätten auf seine Fragen nach Liebe und Leben ganz andere Antworten gegeben als die anderen damals, erzählte der Regisseur im Vorfeld. Die Hauptrollen übernehmen Sylvia Hamvasi (Juliette), Gustavo de Gennaro (Roméo), Emmett O’Hanlan (Mercutio) und Miriam Albano (Stéphano). Besonders freuen darf man sich auf das kundige Dirigat von Marie Jacquot. Die junge französische Dirigentin und neue Rheinopern-Kapellmeisterin hat auch an der idiomatischen Aussprache gefeilt.

Es gibt noch Karten für die Premiere, am einfachsten per Mail an karten@theater-duisburg.de. Die weiteren Aufführungen sind dann am 5., 8. und 18. Februar, 29. April sowie 9. und 14. Mai.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort