Abschied von Marta Márquez Glaubwürdigkeit statt Glamour

Düsseldorf · Die Mezzosopranistin Marta Márquez hat in 37 Jahren an der Rheinoper 86 Partien gesungen. Sie war eine Säule des Ensembles. Jetzt ist sie still und leise in den Ruhestand gegangen.

 Marta Márquez in der weiblichen Titelpartie in Claude Debussys Oper „Pelléas et Mélisande“.

Marta Márquez in der weiblichen Titelpartie in Claude Debussys Oper „Pelléas et Mélisande“.

Foto: Eduard Straub

Einer der ergreifendsten Klagegesänge der Operngeschichte ist der Monolog der Penelope, in dem der verzweifelte Satz „Torna, deh torna, Ulisse“ (Komm zurück, ach, kehr heim, Odysseus) wie ein Refrain immer wiederkehrt. Claudio Monteverdis Geniestreich zu Beginn von „Il ritorno d’Ulisse in Patria“ kommt mit sparsamsten Mitteln aus, und Marta Márquez begriff die schlichte Kargheit dieser Komposition als Aufruf zu maximaler Intensität und Durchdringung.