Folgen der Niedrigzinspolitik Sparkasse Duisburg kündigt 11.500 Sparverträge

Duisburg · Die Sparkasse Duisburg/Kamp-Lintfort zieht die Reißleine: Sie kündigt mindestens 15 Jahre alte Prämiensparverträge von rund 11.500 Kunden. Die betroffenen Kunden reagieren zumindest zum Teil mit Verständnis.

 Die Niedrigzinsen sind für viele Banken ein Problem. Die Sparkasse Duisburg zieht ernsthafte Konsequenzen.

Die Niedrigzinsen sind für viele Banken ein Problem. Die Sparkasse Duisburg zieht ernsthafte Konsequenzen.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Eine Duisburgerin (Name der Redaktion bekannt) bekam einen Anruf eines freundlichen Sparkassen-Mitarbeiters. Was er ihr mitteilte, war allerdings nicht so freundlich: Ihr Sparvertrag „S-Prämiensparen flexibel“ werde mit Wirkung zum 30. Juni 2020 gekündigt. Die junge Frau ist da alles andere als ein Einzelfall: „Bis zum 30. März werden wir 11.500 Kunden die Sparverträge kündigen. Die Verträge laufen dann noch bis Mitte des Jahres“, erklärte Andreas Vanek, Sprecher der Sparkasse Duisburg/Kamp-Lintfort, auf Anfrage unserer Redaktion. In allen Fällen handele es sich um Verträge, die zwischen Mai 1995 und September 2004 abgeschlossen wurden – also schon mindestens 15 Jahre laufen und denen der höchste Prämiensatz bereits vergütet wurde. Das ist nach einer im Mai 2019 ergangenen Entscheidung des Bundesgerichtshofs die Voraussetzung, um solche Verträge kündigen zu können.