Stimmen zum Gladbacher Sieg Rekord-Borussen jubeln – Augsburg schimpft über „Skandal“

Mönchengladbach · Zwei späte Tore, ein Heimrekord und eine Tor-Debatte – das 2:0 der Borussen gegen den FC Augsburg war nicht spektakulär, hatte es aber trotzdem in sich. Gäste-Trainer Manuel Baum witterte gar einen „Skandal“.

 Der Mönchengladbacher Torschütze zum 2:0 Patrick Herrmann (2.v.l) jubelt mit Jonas Hofmann (l), Matthias Ginter und Lars Stindl (r).

Der Mönchengladbacher Torschütze zum 2:0 Patrick Herrmann (2.v.l) jubelt mit Jonas Hofmann (l), Matthias Ginter und Lars Stindl (r).

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Borussia war mit 59 Prozent Ballbesitz und 13:4 Torschüssen das überlegene Team, weshalb Trainer Dieter Hecking den Sieg als „absolut verdient“ einordnete. Sein Kollege Manuel Baum war angefressen. Das 1:0 sei aus eindeutiger Abseitsposition entstanden, weil Lars Stindl bei Oscar Wendts Schuss von der Strafraumgrenze hinter Torwart Gregor Kobel stand. „Es ist ein Skandal, der Schiedsrichter hätte sich die Mühe machen können, sich das nochmal anzuschauen. Das war in keinster Weise passives Abseits. Der Linienrichter hat auch Abseits angezeigt. Die Szene hat uns das Spiel gekostet, sonst hätten wir wohl mindestens einen Punkt mitgenommen“, monierte Baum. Er und Manager Stefan Reuter hatten sich schon gleich nach dem Abpfiff lautstark echauffiert.

„Ich kann Manuel verstehen. Aber das Tor zählt - und nur das zählt für mich“, sagte Hecking. Sein Team hätte vor allem vor der Pause deutlich führen müssen. Neun Torschüsse gaben die Borussen ab, die beste Chance hatte Jonas Hofmann, der eine Elfmeterchance ausließ. „Wir hätten die Chancen konsequenter nutzen können“, sagte Hecking. Nach der Pause reichten seinem Team dann vier Torschüsse für zwei Treffer.

„Wir mussten Steine klopfen, es war harte Arbeit. Aber am Ende kam dann wieder ein bisschen mehr Bewegung rein. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir diese Geduld an den Tag legen, das spricht für meine Mannschaft. Es ist ein toller Auftakt der Rückrunde mit zwei Siegen. Allerdings muss unsere Leistung besser werden als in den ersten beiden Spielen, schon auf Schalke, wenn wir da nächste Woche punkten wollen“, sagte Hecking.

39 Punkte hat sein Team nun beisammen und ist Tabellenzweiter, allerdings punktgleich mit dem FC Bayern, der aber am Sonntag noch gegen den VfB Stuttgart spielt. Der Abstand zu Platz sieben beträgt nun elf Punkte. Nebenbei haben die Borussen den Rekord von Trainer Jupp Heynckes aus der Saison 1983/84 eingestellt, als es ebenfalls zwölf Siege am Stück gab im heimischen Stadion. „Es ist klasse, wenn man mit einem starken Team aus den 80er Jahren verglichen wird. Ich glaube, ich war damals als Spieler im Kader, bin also an beiden Rekorden beteiligt. Mit einem Trainer wie Jupp Heynckes verglichen wird, der ja mein erster Trainer in der Bundesliga war, ist das natürlich toll“, sagte Hecking. Gewinnen die Borussen auch das nächste Heimspiel gegen Hertha BSC, wären die dann 13 Heimsiege in Serie eine alleinige Rekordmarke.

Neun Heimsiege aus den ersten neuen Spielen einer Saison gab es auch noch nie – „die 27 Punkte sind außergewöhnlich, es macht wahnsinnig Spaß im Borussia-Park zu spielen“, sagte Hecking. Gegen Augsburg war „die Geduld der Schlüssel“, sagte Torschütze Herrmann. Er selbst zog in der ewigen Bundesliga-Rangliste der Borussen an Rainer Bohnhof vorbei. Dafür gab es nach getaner Arbeit vom Vize-Präsidenten eine Extra-Gratulation.

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