Stürmer spielt jetzt für Augsburg André Hahn kehrt mit einer Serie im Gepäck nach Gladbach zurück

Mönchengladbach · Am Samstag kommt André Hahn mit seinem neuen Klub in den Borussia-Park. Seine Bilanz für den FC Augsburg liest sich gefährlich: Seine letzten vier Treffer machte der Ex-Borusse gegen Vereine aus dem Rheinland.

André Hahn kehrt am Samstag zurück in den Borussia-Park. Zum zweiten Mal bereits - und mit dem zweiten Klub, seit er Gladbach im Sommer 2017 verlassen hat. Erstmals kam er im Dezember 2017 mit dem Hamburger SV, den er nach dem Abstieg im Unfrieden verlassen hat. Nun reist er mit seinem neuen Verein FC Augsburg an. Borussia muss sich durchaus in Acht nehmen vor dem langen Blonden, der zwischen 2014 und 2017 in 95 Pflichtspielen 19 Tore für sie erzielte. Denn seine letzten vier Bundesliga-Tore machte der 28-Jährige gegen Gegner aus dem Rheinland.

Drei Treffer schaffte er für den HSV in der vergangenen Saison, und zwar alle drei gegen rheinische Klubs. Zunächst traf er beim 3:1 der Hanseaten beim 1. FC Köln. Auch im Borussia-Park war Hahn Torschütze, als er mit dem HSV 1:3 da verlor. Er bescherte seinem Team zwischenzeitlich das 1:1. Und schließlich war er gegen Bayer Leverkusen erfolgreich beim 1:2 in der Schlussphase der vergangenen Saison. Die neue Spielzeit begann für ihn und den FCA mit dem Spiel beim Aufsteiger Fortuna Düsseldorf – wieder war Hahn Torschütze beim 2:1-Sieg in der NRW-Landeshauptstadt.

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Foto: AP/Martin Meissner

Beim HSV war es wie jetzt in Augsburg das zweite Mal für Hahn, jedoch keine, die ihn glücklich machte. „Ich würde nicht wieder zum HSV gehen. Es war kein glückliches Jahr für mich, da ich durch eine schwere Phase ging, ich habe lernen müssen, mit Dingen umzugehen“, sagte er rückblickend und frustriert. Er hatte sich an der Elbe einen Neustart erhofft. Den soll es nun in Augsburg geben. Dort reifte er zwischen 2012 und 2014 zum gefragten Außenbahnspieler, der im Mai 2014 sogar sein DFB-Debüt feierte.

Bei Borussia erweiterte der damalige Trainer Lucien Favre gerade das Repertoire seiner Mannschaft um ein ausgeprägteres Flügelspiel. Hahn, Thorgan Hazard, Fabian Johnson und Ibrahima Traoré wurden geholt in WM-Sommer 2014, also gleich eine ganze Riege für die Außenbahn. Hahn, den Dynamik und Willensstärke auszeichnen, startete furios, er schoss in fünf Spielen das 1:0 und avancierte schnell zum Publikumsliebling.

In der Endphase der Saison 2015/16 traf er fünfmal, zunächst je einmal gegen Hoffenheim und bei den Bayern, dann zweimal gegen Leverkusen, das brachte sieben Punkte ein, die der Grundstein waren für die Qualifikation für die Play-offs zur Champions League. Im Oktober 2016 war er beim großen 2:0-Sieg der Borussen bei Celtic Glasgow Hauptdarsteller, als er ein Tor schoss und das zweite von Lars Stindl vorbereitete. Hahn wurde mit seiner bodenständigen Art ein Gesicht Borussias, er stand für rustikale Elemente in einem Team, das den ästhetischeren Ansatz bevorzugt.

In seiner letzten Saison bei Borussia war er jedoch mit seiner Rolle unzufrieden, obwohl er auf 45 Einsätze kam, mal als Mittelstürmer, mal auf der Außenbahn, für seinen Geschmack aber zu oft als Joker. „Ich habe sehr schöne Erinnerungen an die Zeit in Gladbach. Es ist ein toller Verein“, sagte Hahn. Auf gewisse Weise hatte ihn die rasante Entwicklung bei Borussia etwas überholt, zu selten konnte er sich mit seiner Art in Szene setzen, um unumstritten einen Platz im Team zu haben.

„Ich hatte damals ein sehr offenes Gespräch mit Trainer Dieter Hecking. Er hat mir gesagt, dass sie mich sehr gerne da hätten, ich mich aber erstmal hinten anstellen müsse. Wir haben zu der Zeit nicht international gespielt, ich hatte also keine großen Chancen auf Einsätze“, sagte Hahn später. Er hatte keine Lust auf die Rolle als Nummer 12, 13 oder 14, so entschied er sich für den Wechsel zum HSV. Sein letztes Tor für die Gladbacher erzielte er am 6. Mai 2017 – gegen den FC Augsburg.

Als er zuletzt mit Augsburg nach Gladbach kam, im März 2014, bereitete er beim 2:1-Sieg der Gäste beide Tore vor. Nun kommt er mit dem Ziel wieder nach Gladbach, möglichst seine Rheinland-Tor-Serie fortzusetzen und Borussias Heimserie zu beenden. Dass die Borussen die Geschichte seiner erneuten Rückkehr in den Borussia-Park anders gestalten wollen, liegt auf der Hand.

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