Sieg gegen Augsburg Wendt und Herrmann schießen Borussia zum Heimrekord

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach hat mit einem 2:0-Sieg gegen den FC Augsburg einen Rekord aufgestellt. Es war ein Abend, an dem eine weitere Bestmarke fiel.

Bundesliga 18/19: Borussia Mönchengladbach - FC Augsburg: die Bilder des Spiels
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Borussia - Augsburg: die Bilder des Spiels

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Foto: Dirk Päffgen

Es war der große Tag von Oscar Wendt. Der Schwede machte sein 184. Bundesligaspiel für Borussia und ist nun der Rekordausländer des Klubs. Der Jubilar beschenkte sich selbst, denn der 33-Jährige erzielte in der 78. Minute das 1:0 gegen den FC Augsburg. Nach einem weiteren Treffer von Patrick Herrmann in der Nachspielzeit endete das Spiel 2:0 (0:0). Es war der neunte Sieg im neunten Heimspiel dieser Saison, das gab es noch nie in Gladbach. Und es war saisonübergreifend der zwölfte Heimsieg am Stück. Damit hat Trainer Dieter Hecking den Rekord von Jupp Heynckes aus der Saison 1983/84 eingestellt. Nebenbei haben die Borussen mit nun 39 Punkten den dritten Tabellenplatz gefestigt und sind zumindest bis Sonntag mit dem FC Bayern gleichgezogen.

Borussias Trainer Dieter Hecking veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:0-Sieg bei Bayer Leverkusen auf zwei Positionen. Florian Neuhaus kam für Denis Zakaria als zweiter Achter neben Jonas Hofmann ins Team. Und Ibrahima Traoré ersetzte Thorgan Hazard, der wegen seines Blutergusses in der Wade, den er sich in der BayArena zugezogen hatte, nicht rechtzeitig fit geworden war. Traoré hatte zuvor auch bei den Heimsiegen gegen Stuttgart (3:0) und Nürnberg (2:0) zur Anfangsformation gehört. Sein Auftrag wie immer: Er sollte mit seinen Dribblings Lücken in die kompakt gestaffelte Augsburger Defensive reißen.

Borussia begann engagiert. Die erste Tormöglichkeit hatte Lars Stindl. Oscar Wendt, der sein 184. Bundesligaspiel für Gladbach machte und nun Rekordausländer des Klubs ist, spielte den Ball von links scharf vor das Tor, doch Stindl verpasste (2.). Vier Minuten später zog Traoré von links in die Mitte und kam zum Abschluss, aber Augsburgs Torwart Gregor Kobel war schnell unten und hielt den Ball.

Danach wurde es das Spiel, das gegen ein Team wie Augsburg zu erwarten war: Die Gäste kämpfen sich in die Partie und Borussia tat sich zunehmend schwerer. Stadionsprecher Torsten Knippertz hatte die Fans vorab seelisch darauf vorbereitet, dass es mühsam werden könnte, und gerade für diese Phasen eingeschworen. „Seid ihr bereit alles zu geben?“, fragte er die Menge – „Ja!“, lautete die Antwort. Zu belegen war das in den 90 Minuten.

In denen präsentierte sich der FC Augsburg, bei dem die Ex-Borussen André Hahn und Martin Hinteregger zur Startelf gehörten und in Jan-Ingwer Callsen-Bracker ein dritter früherer Gladbacher, auf der Bank saß, einmal mehr als der unangenehme Gegner, der den Borussen schon immer Probleme machte mit seiner Art. Traoré fand erneut nach einem Dribbling eine Lücke, doch wieder war Kobel zur Stelle.

Augsburg machte mit zwei eng zusammenstehenden Viererketten die Räume eng und schaffte es immer wieder, die ballführenden Borussen zu doppeln. So kam Gladbach selten in den Strafraum und in die Tiefe, oft ging es quer hin und her, indes ohne zündende Ideen. Und wenn es welche gab, war der Abschluss zu ungenau. Wie in der 31. Minute als Traoré erneut zum Schuss kam, der aber abgeblockt wurde.

Dann fand Florian Neuhaus den vermeintlichen Weg zum Erfolg: per Elfmeter. Er lief in den Strafraum und wurde von Jan Moravek gefoult. Doch Jonas Hofmann, der im ersten Saisonspiel gegen Leverkusen noch vom Punkt getroffen hatte, schoss viel zu schwach und unplatziert, Kobel wehrte ab. Kein Team hat in der Liga so viele Elfmeter herausgeholt wie Gladbach (7), aber es hat auch keines so viele verschossen (3), wie das Hecking-Team. Wie schon gegen Leverkusen und Nürnberg, als jeweils Hazard vergab, passierten die Eflmeter-Fehlschüsse beim Stand von 0:0 kurz vor der Pause – und jeweils gab es einen 2:0-Erfolg.

„Auf geht‘s Jungs, schießt ein Tor für uns“, skandierten die Fans immer wieder Der Wille war bei den Spielern unten auf dem Rasen, die im Borussen-Outfit unterwegs waren, spürbar vorhanden, der Fuß jedoch zu schwach. Weswegen ein deutliches Plus an Ballbesitz (60 Prozent) und Torschüssen (9:1) zur Pause keine Führung brachte. Die Uhr lief mehr und mehr für den FC Augsburg, der selbst nach vorn vor allem harmlos war. Es war an den Borussen, es wieder und wieder zu versuchen, Geduld und Beharrlichkeit waren der einzige Schlüssel zum zehnten Heimsieg dieser Saison. Zugleich blieb die Gefahr, dass die Gäste die eine gute Aktion hinkriegen würden in der Offensive. Doch die Borussen waren aufmerksam im Umschaltspiel nach hinten.

Michael Cuisance kam für Neuhaus, der junge Franzose sollte vor 42.509 Zuschauern, neue Impulse bringen so wie später auch Patrick Herrmann, der Traoré ersetzte und somit in der Bundesliga-Einsatz-Rangliste mit nun 232 Spielen an Rainer Bonhof vorbeigezogen ist. Neue Impulse waren nötig, denn das Raunen bei misslungenen Aktionen wurde spürbar lauter je länger das Spiel lief. Doch dann kam Wendt, der von der Strafraumgrenze traf. Der Rekordmann sorgte für den neuen Heimrekord.

Borussia Sommer - Lang, Elvedi, Ginter, Wendt - Hofmann, Strobl, Neuhaus (63. Cuisance) - Traoré (77. P. Herrmann), Stindl, Pléa (84. Zakaria)
Augsburg Kobel - Schmid, Danso, Hinteregger, Stafylidis - Baier (82. Gregoritsch) - Hahn, R. Khedira, Moravek, Max (67. Teigl) - Finnbogason (73. Cordova)

Schiedsrichter Harm Osmers (Hannover) - Zuschauer: 42509
Tore: 1:0 Wendt (78.), 2:0 P. Herrmann (90.+3)
Gelbe Karten Sommer (1), Cuisance (3) / R. Khedira (6), Danso (2), Hahn (4), Stafylidis (1)
Besondere Vorkommnisse Kobel hält Foulelfmeter von Hofmann (44.)

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