Verletzungen Hecking muss bei Borussia improvisieren
Mönchengladbach · Alassane Plea, Thorgan Hazard und Denis Zakaria drohen für die Heimpartie von Borussia Mönchengladbach am Samstag gegen den FC Augsburg auszufallen. Dieter Hecking müsste in diesem Fall umstellen.
In der Rückrunde der vergangenen Saison hatte Borussias Trainer Dieter Hecking immer wieder mit Verletzungen seiner Spieler zu kämpfen. Diese Misere war einer der Hauptgründe, dass die Gladbacher die Qualifikation für den Europapokal verpassten und die Spielzeit 2017/2018 auf einem enttäuschenden neunten Platz beendeten. Um ein solches Szenario zu verhindern, hat der Verein sogar in der medizinischen Abteilung einige Änderungen vorgenommen. In der Hinrunde dieser Saison zeigte dies Wirkung, einzig in der Schlussphase hatte Hecking einige Ausfälle zu beklagen. Anders als in der Vorsaison waren dies aber vor allem Verletzungen, die durch Unfälle hervorgerufen wurden, keine muskulären. Diese guten Voraussetzungen führten zu einer sehr erfolgreichen Hinrunde, nach der Borussia mit 33 Punkten den dritten Platz belegte.
Nach dem erfolgreichen Start in die Rückrunde scheint es aber möglich, dass am Samstag beim Spiel gegen Augsburg (15.30 Uhr) der eine oder andere Spieler ausfallen wird und Hecking mal wieder improvisieren muss. Thorgan Hazard und Alassane Plea nahmen aus Leverkusen, wo Borussia mit 1:0 gewonnen hatte, nicht nur die drei Punkte, sondern auch Verletzungen mit, die bei beiden bislang in dieser Woche ausschlossen, dass sie mit der Mannschaft trainieren.
Plea, der Siegtorschütze in Leverkusen, plagt eine Kniereizung. „Dem Knie geht es gut“, sagte er unserer Redaktion. Auf die Nachfrage, ob er gegen Augsburg spielen könne, sagte er jedoch: „Ich weiß es nicht.“ Am Mittwoch gesellte sich noch ein dritter Spieler dazu, der am Samstag nicht zur Verfügung stehen könnte. Denis Zakaria musste aufgrund einer Verletzung am rechten Knie das Training abbrechen. Humpelnd und mit schmerzverzerrtem Gesicht ging es für ihn frühzeitig in die Kabine. Am Donnerstag dürfte Klarheit darüber bestehen, ob der Schweizer ausfallen wird, zu befürchten ist das aufgrund der optischen Eindrücke jedoch allemal.
So musste Hecking schon im Training umstellen und wird dies wahrscheinlich auch in der Bundesliga machen müssen. Jonas Hofmann, der in dieser Saison auf der Acht zu einem der wichtigsten Spieler im Gladbacher 4-3-3-System avancierte, wurde dabei auf die rechte Außenposition beordert. Diese hatte Hofmann schon vor seiner Umstellung im vergangenen Sommer bekleidet und könnte eine Alternative darstellen. Denn im Trainingsspiel, das die vermeintliche A-Mannschaft gegen das B-Team mit 3:0 gewann, erzielte er zwei Tore aus dieser Position. „Der Trainer weiß, dass ich auf dieser Position spielen kann, und wenn Not am Mann ist, bin ich bereit dazu“, sagte Hofmann im Gespräch mit unserer Redaktion.
Sollte sich Hecking tatsächlich aufgrund der angespannten Personalsituation dazu entscheiden, Hofmann wieder auf den Außen einzusetzen, wäre dies aber sicherlich kein leichter Entschluss. Zu wichtig ist der Mittelfeldspieler auf seiner neuen Position geworden, von der aus er die entscheidenden Impulse für das Offensiv-Pressing gibt und selbst immer wieder gefährlich wird. So bereitete er auch das 1:0 in Leverkusen vor. Mit Florian Neuhaus und Michael Cuisance fiebern auf seiner Position zwar zwei Jungstars einem Startelfeinsatz entgegen, dennoch hält Hofmann selbst eine Umstellung auf die Außen für unwahrscheinlich. „Ich glaube nicht, dass das eine Variante ist. Wir mussten im Training improvisieren, weil Thorgan Hazard und Alassane Plea gefehlt haben. Wir haben mit Patrick Herrmann, Ibrahima Traoré und Fabian Johnson aber noch einige Spieler im Kader, die die Außenposition sehr gut ausfüllen können“, sagte Hofmann.
Während Herrmann sich im Jahr 2019 in sehr guter Verfassung zeigt, befinden sich Traoré und Johnson, nachdem sie in der Vorbereitung einige Trainingseinheiten verpasst hatten, jedoch noch nicht in Bestform. Außerdem harmonierten Herrmann und Hofmann als Flügelzange im Training. Sollte Hecking also auf Hazard und Plea verzichten und auch in der Bundesliga improvisieren müssen, könnte diese Variante doch durchaus möglich sein.