Bei Autounfall gestorben Borussia trauert um Jordi Bongard

Mönchengladbach · Wie Borussia Mönchengladbach mitteilte, ist ihr Spieler Jordi Bongard in der Nacht auf Donnerstag bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Das Training der Profis sowie der U23 wurde abgesetzt.

 Jordi Bongard ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.

Jordi Bongard ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.

Foto: Dirk Päffgen

Borussia trauert um ihren Spieler Jordi Bongard. Wie der Verein am Donnerstagmittag mitteilte, ist der 20-Jährige in der vorherigen Nacht bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen. Sein PKW kollidierte frontal mit einem Lastwagen, wie die Polizei unserer Redaktion bestätigte. Der Unfall ereignete auf einer Landstraße bei Straelen.

„Wir haben diese schreckliche Nachricht heute Morgen erhalten und sind fassungslos. Unser tiefes Mitgefühl und unsere Gedanken sind bei Jordis Familie“, wird Borussias Sportdirektor Roland Virkus vom Verein zitiert. Als Nachwuchsdirektor hatte Virkus den Weg Bongards über fast neun Jahre begleitet.

Mit vier Jahren begann Bongard beim TV Konzen  in Monschau mit dem Fußball, mit acht Jahren wechselte er aus der Nordeifel zu Alemannia Aachen und von dort 2013 zu Borussia. Der 1,96-Mann durchlief ab der U13 alle Juniorenmannschaften der Gladbacher und rückte schließlich auch in die U23 des Vereins auf.

Der Verteidiger absolvierte 24 U17-Bundesligaspiele, 39 Partien in der U19-Bundesliga sowie neun Spiele in der Regionalliga West. Zudem bestritt er neun Junioren-Länderspiele, sieben für die U17 und zwei für die U18. Im Juli 2021 hatte Bongard seinen ersten Profivertrag bei Borussia mit einer Laufzeit von zwei Jahren unterschrieben.

Der Tod des 20-Jährigen trifft den gesamten Verein hart. Bongard war in den vergangenen vier Jahren zum „echten“ Fohlen geworden. Er zog mit 16 ins Internat der Borussen ein. Kurz feierte Bongard sein Debüt bei den Profis: Im Testspiel beim SC Weiche Flensburg kam er im Juli 2018 unter dem damaligen Cheftrainer Dieter Hecking erstmals „oben“ zum Einsatz.

Hecking nahm die Nachricht vom Tod seines früheren Schützlings mit großer Bestürzung auf. „Ich kann den Angehörigen nur mein tiefstes Mitgefühl aussprechen, es ist sehr traurig, wenn ein junger Mensch mitten aus dem Leben gerissen wird“, sagte Hecking am Donnerstag unserer Redaktion.

Zweieinhalb Jahre lebte Bongard im „Fohlenstall“-Internat. Er galt als eines der Vorzeigetalente der Borussen, war Kapitän der U19 und damit auch der Kopf des Mannschaftsrates. In einer Dokumentation des Senders „Arte“ mit dem Titel „Traumberuf Fußballprofi“ im Jahr 2019 war Bongard der Hauptprotagonist.

2020 war er unter dem Trainer Marco Rose mit den Profis im Trainingslager in der Klosterpforte im ostwestfälischen Marienfeld, also ganz nah dran an den Profis. Zum Pflichtspiel-Debüt kam es nicht.

Nachdem Borussia am Donnerstag die schreckliche Meldung vom Tod Bongards erhalten hatte, sagte der Klub die geplante Pressekonferenz vor dem Heimspiel der Profis gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr) ab und setzte die Trainingseinheiten der Profis sowie der U23 ab. Der Fußball rückte in den Hintergrund angesichts der Tragödie.

Der frühere Gladbach-Kapitän Granit Xhaka, der jetzt für den FC Arsenal in London spielt, postete in Gedenken an Bongard ein Foto des Verstorbenen bei Instagram. Jonas Pfalz, der mit Bongard in Borussias Jugend und in Junioren-Nationalteams spielte, schrieb bei Instagram: „Ich bin stolz darauf, dein Freund gewesen zu sein.“

Auch andere Klubs drückten in den sozialen Netzwerken ihre Betroffenheit aus. „Die Effzeh-Familie ist geschockt und trauert um Jordi Bongard“, schrieb zum Beispiel der 1. FC Köln bei Twitter. „Wir sind schockiert! Auf diesem Wege möchten wir Familie, Angehörigen und der Borussia-Familie unser tiefestes Mitgefühl ausdrücken“, teilte Rot-Weiss Essen, Regionalliga-Konkurrent der Gladbacher U23 bei Twitter mit.

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