Streik an Deutschlands Flughäfen Lufthansa streicht in München und Frankfurt fast alle Flüge

Frankfurt/Main · Wegen des Warnstreiks bei der Lufthansa herrschte am Frankfurter Flughafen am Mittwochmorgen in vielen Bereichen gähnende Leere. Denn am größten deutschen Airport wurden für den Tag mehr als die Hälfte der insgesamt geplanten Flüge abgesagt. Wie es in Frankfurt und auch München aussieht.

 Annuliert sind zahlreiche Flüge der Lufthansa auf der Anzeigetafel im Flughafen.

Annuliert sind zahlreiche Flüge der Lufthansa auf der Anzeigetafel im Flughafen.

Foto: dpa/Boris Roessler

Wegen des Warnstreiks bei der Lufthansa herrschte am Frankfurter Flughafen am Mittwochmorgen in vielen Bereichen gähnende Leere. Reisende seien vorab informiert worden und deshalb gar nicht erst angereist, sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Auch ein Sprecher des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport sagte, es herrsche in den Terminals geregelter Betrieb. Am größten deutschen Airport wurden für den Tag 725 von 1160 geplanten Flügen abgesagt, wie ein Sprecher des Betreibers Fraport erklärte. Damit sind auch Flüge anderer Gesellschaften betroffen, die üblicherweise vom Lufthansa-Bodenpersonal mitbetreut werden. Lufthansa selbst hatte für Mittwoch die Zahl von 646 streikbedingten Flugabsagen genannt.

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Im vorwiegend von Lufthansa genutzten Terminal 1 sei es sehr ruhig, sagte der Sprecher. Die meisten Schalter sind geschlossen. Ein etwas lebhafteres Bild zeigte sich am Terminal 2, das Gesellschaften vorbehalten ist, die nicht zum Lufthansa-Bündnis Star Alliance gehören.

Auch in München hatte die Lufthansa wegen des Warnstreiks am Mittwoch fast das gesamte Programm gestrichen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete. Betroffen seien insgesamt 345 Starts gewesen „und damit fast alle in München“. Zum Flughafen nach Köln/Bonn sind insgesamt zehn Ankünfte und Abflüge aus München gestrichen worden. Der von der Gewerkschaft Verdi angekündigte Warnstreik hatte damit in der Hauptreisezeit massive Auswirkungen. Von dem Ausstand, der bis Donnerstag 6.00 Uhr dauern soll, sind auch die Lufthansa-Töchter Swiss und Austrian Airlines (AUA) betroffen.

„Das ist heute ein trauriger Tag für alle Menschen, die reisen wollten, die lange Urlaub geplant haben, die auf Urlaub gewartet haben“, sagte dagegen ein Lufthansa-Sprecher. Ziel der Airline bleibe es, eine Einigung mit Verdi zu erreichen. Die Gewerkschaft Verdi appellierte deshalb erneut an die Lufthansa, ein verbessertes Tarif-Angebot auf den Tisch zu legen.

Die Gewerkschaft fordert für die rund 20.000 Bodenbeschäftigten der Lufthansa 9,5 Prozent mehr Lohn oder mindestens 350 Euro mehr im Monat. Das bisherige Lufthansa-Angebot summiert sich nach Angaben von Verdi auf ein Plus von 5,5 Prozent. „Das letzte Angebot der Arbeitgeberseite Lufthansa hat nicht ausgereicht, um die Streiks abzuwenden“, bekräftige ein Verdi-Vertreter. Lufthansa habe auch nicht in den letzten Tagen nachgebessert. „So sehen sich die Beschäftigten heute gezwungen zu streiken.“

(jmb/dpa)
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