Start-Up-Beauftragter der Bundesregierung Thomas Jarzombek schlägt Twitter nach Ärger mit Trump Wechsel nach Deutschland vor

Düsseldorf · Nachdem ein Tweet von Donald Trump von Twitter als irreführend gekennzeichnet wurde, droht der Präsident mit Konsequenzen. Der Start-up-Beauftragte des Bundeswirtschaftsministeriums bietet dem Unternehmen einen Ausweg an.

Der Düsseldorfer CDU-Mann Thomas Jarzombek.

Der Düsseldorfer CDU-Mann Thomas Jarzombek.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Der Start-up-Beauftragte des Bundeswirtschaftsministeriums, Thomas Jarzombek, lädt Twitter-Chef Jack Dorsey ein, den Firmensitz des Kurznachrichtendienstes nach Deutschland zu verlegen. „Hier darf man die Regierung kritisieren und Fake-News bekämpfen“, warb der Düsseldorfer CDU-Politiker in einer Nachricht bei Twitter. Man habe in Deutschland ein großartiges Start-up-Ökosystem, zu dem Twitter sehr gut passen würde. „Ich öffne alle Türen für euch“, schrieb Jarzombek.

Twitter hat sich den Zorn von Donald Trump zugezogen, weil ein Tweet des US-Präsidenten zur Briefwahl auf dessen Wahrheitsgehalt überprüft und mit einem Hinweis versehen wurde, weil er irreführend war. Trump kritisierte – ebenfalls in einem Tweet – die großen Digitalkonzerne würden alles unternehmen, um im Vorfeld der Präsidentschaftswahl im November Zensur auszuüben. „Wenn das geschieht, haben wir unsere Freiheit nicht mehr. Das werde ich niemals zulassen“, schrieb der Präsident. Das Weiße Haus kündigte eine Verfügung des Präsidenten an, zunächst ohne nähere Details zu nennen.

Der Kurznachrichtendienst Twitter ist Trumps bevorzugte Plattform, um seine Meinung und Ansichten direkt mit der Welt zu teilen. Dem Nutzerkonto „@realDonaldTrump“ folgen 80,3 Millionen Menschen. Der Präsident folgt hingegen nur 46 Personen – unter anderem seiner Tochter Ivanka und seinem Sohn Donald Jr.

Auch Twitter-Chef Jack Dorsey hat sich in dem Streit bereits zu Wort gemeldet – und den Mitarbeiter, der Trumps Aussagen überprüft hatte, verteidigt. Er, Dorsey, trage letztlich die Verantwortung dafür: „Wir werden weiterhin auf falsche oder umstrittene Informationen über Wahlen weltweit hinweisen.“ Eine Antwort auf das Angebot von Thomas Jarzombek steht allerdings noch aus.

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