Nachfrage eingebrochen Tui verhandelt über Schließung von Reisebüros

Hannover · Online-Buchungen und die Corona-Krise machen den Reisebüros stark zu schaffen. Jetzt könnte der Konzern bis zu 60 Standorte schließen. Der Konzern will den Vertrieb grundlegend umbauen.

 Das Tui-Logo an einem Reisebüro (Symbolfoto).

Das Tui-Logo an einem Reisebüro (Symbolfoto).

Foto: dpa/Soeren Stache

Tui verhandelt mit dem Betriebsrat über die Schließung zahlreicher Reisebüros in Deutschland. Genaue Zahlen zu den betroffenen Standorten und Mitarbeitern nannte das Unternehmen am Donnerstag noch nicht. „Die Gespräche laufen jetzt“, sagte ein Sprecher in Hannover. Nach Informationen des Touristik-Fachblatts „fvw“ soll es um bis zu 60 von etwa 450 Tui-Büros in der Bundesrepublik gehen, die bis Ende September des kommenden Jahres dichtgemacht werden könnten.

Wegen der häufigeren Nutzung von Online-Buchungen haben viele stationäre Reisebüros schon seit längerem zu kämpfen, ebenso bei anderen Anbietern. Dies wurde durch die eingebrochene Nachfrage zu Beginn der Corona-Krise noch einmal verschärft. Die Tui hatte aber bereits zuvor angekündigt, ihren Vertrieb grundlegend umzubauen.

Konzernchef Fritz Joussen setzt vor allem auf digitale Plattformen und einen stärkeren Direktkontakt zu den Kunden, auch über neue Apps. „Heute gilt "online first", das ist ziemlich klar“, meinte er jüngst bei der Vorstellung der Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsquartal. In anderen Ländern wie Großbritannien treffen die geplanten Kürzungen die klassischen Reisebüros noch weitaus härter. Auch in Skandinavien geht das Buchungsverhalten vieler Kunden klar in Richtung Internet.

(cpas/dpa)
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