Nach Trump-Schelte Pharmakonzern Pfizer verschiebt Preiserhöhung

Washington · Nach Kritik von US-Präsident Donald Trump verschiebt der Pharmakonzern Pfizer eine Preiserhöhung. Die Verteuerung werde erst greifen, wenn Trumps Arzneimittelplan in Kraft sei, teilte das amerikanische Unternehmen am Dienstag mit.

Trump hatte Pfizer am Vortag bei Twitter scharf angegriffen - der US-Konzern solle sich schämen, ohne Grund Arzneimittelpreise anzuheben. Noch bevor das Unternehmen nun sein Statement abgeben konnte, twitterte der US-Präsident: „Pfizer nimmt seine Preiserhöhungen zurück, so dass amerikanische Patienten nicht mehr zahlen.“ Er hoffe, dass andere Firmen das Gleiche täten. Der Viagra-Hersteller werde seine Preissteigerung umkehren. Dies habe er mit dem Geschäftsführer von Pfizer sowie Gesundheitsminister Alex Azar besprochen, schrieb Trump.

Die Verteuerung der Medikamente werde erst greifen, wenn Trumps Arzneimittelplan in Kraft sei, teilte das amerikanische Unternehmen am Dienstag mit. Sollte dies nicht bis Ende des Jahres geschehen, würden die Preise dann erhöht.

Geschäftsführer Ian Read erklärte in einer Stellungnahme, das Unternehmen sei bereit, die seit dem 1. Juli wirksamen Preiserhöhungen zu verschieben. Damit solle dem Präsidenten die Möglichkeit gegeben werden, an seinem Plan für ein stärkeres Gesundheitssystem zu arbeiten. So schnell wie technisch möglich werde zu den Preisen vor dem 1. Juli zurückgekehrt, teilte Pfizer mit.

Am Montag hatte sich Trumps Kritik an dem Pharmakonzern via Twitter entladen. Er schrieb, Pfizer und andere sollten sich schämen, Medikamentenpreise ohne Grund erhöht zu haben. Damit nutzten sie arme Menschen und andere Betroffene aus, die sich nicht selbst verteidigen könnten.

Der Republikaner hatte im Mai einen Plan vorgestellt, wie
die Arzneimittelpreise gesenkt werden sollen. Trump sagte
damals, mehrere Pharmahersteller würden in zwei Wochen
"freiwillige, massive" Preissenkungen ankündigen. Allerdings
gibt es bis heute keine konkreten Schritte.

(sbl/rtr/AP)
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