Verdi-Vorstand gegen Steuerhilfen Bsirske: Aufstockung von Löhnen "pervers"

Berlin (RPO). Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, hat sich gegen die Praxis einer Aufstockung von Löhnen mit Steuergeldern gewandt. "Es ist einfach pervers, wenn Arbeitnehmer und fair zahlende Betriebe die Hungerlöhne von Ausbeuterfirmen subventionieren müssen", sagte Bsirske.

 Frank Bsirske fordert acht Prozent mehr Lohn für Landesbedienstete.

Frank Bsirske fordert acht Prozent mehr Lohn für Landesbedienstete.

Foto: AP, AP

Er vermisse den Aufschrei von seriösen Unternehmen, "die Tariflöhne zahlen und mit ihren Steuern der Schmutzkonkurrenz zu Extragewinnen verhelfen", sagte Bsirske laut Vorabbericht der "Rheinpfalz am Sonntag".

Nach Ansicht des Verdi-Chefs hilft gegen diese Form von "Lohndumping und Ausbeutung" nur ein gesetzlicher Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro pro Stunde. Das entspreche etwa dem Durchschnitt der in den westeuropäischen Ländern gezahlten Mindestlöhne.

Die Erfahrungen dort zeigten auch, "dass das Gerede von Arbeitsplatzabbau durch Mindestlöhne ideologisches Gewäsch ist". Auch in Großbritannien hätten die Wirtschaftsverbände zunächst gewarnt, dass rund zwei Millionen Jobs verloren gingen. Das Gegenteil sei jedoch eingetreten.

(DDP/jre)
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