Corona-Risiko beim Urlaubsflug Airlines fordern Maskenpflicht

Die Flug- und Passagierzahlen der NRW-Airports gehen in der Krise weiter zurück.Die Branche hofft auf eine Neustart im Spätsommer oder Herbst. Es soll aber keine Pflicht für freizulassende Sitze in Flugzeugen geben.

 Menschenleere Haupthalle am Düsseldorfer Flughafen.

Menschenleere Haupthalle am Düsseldorfer Flughafen.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Obwohl die Flughäfen in Nordrhein-Westfalen durch die Corona-Krise fast lahmgelegt sind, gibt es doch noch Reiseaktivitäten. Zwar hat die Turkish Airlines Ende März ankündigte, keine regulären Flüge aus dem Ausland mehr durchzuführen, aber sie hat zuletzt mit vier gut besetzten Maschinen Reisende aus Düsseldorf nach Istanbul und Ankara zurückgeholt, damit die Betroffenen den Fastenmonat Ramadan in der Heimat verbringen können.

Wie katastrophal es der Flugbranche geht, bestätigen die Zahlen von März und erst recht die aktuellen Flugpläne. Im März ging an allen deutschen Airports die Zahl der Passagiere um 63 Prozent auf etwa 7,1 Millionen An- und Abreisende zurück, wie der Airport-Verband ADV. Die Zahl der Flüge ist „nur“ um 44 Prozent gesunken. Am Freitag dieser Woche sind in Düsseldorf nur zwölf Abflüge eingeplant, am Samstag sechs. Vor einem Jahr waren es durchschnittlich pro Tag rund 600 Flugbewegungen pro Tag gewesen. Die einzige Airline, die regelmäßig von Düsseldorf mehr als ein Ziel ansteuert, ist die Lufthansa-Tochter Eurowings, die mehrfach pro Woche oder täglich Hamburg, Berlin, London, Wien, Zürich und einige andere Städte in Europa anfliegt. In Köln-Bonn starten am Tag nur drei bis fünf Jets, fast alle von Eurowings.

Die Branche hofft, dass es im Lauf des späten Frühjahrs oder Sommers wieder zu mehr Reisen kommt. „Voraussetzung wäre, dass es zu einer schrittweisen Rückführung der Reisebeschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise kommt“, sagte unserer Redaktion Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (DLR). Der Verband hat in einem Papier zusammengestellt, wie die Branche dafür sorgen will, dass Reisende zumindest teilweise vor dem Coronavirus geschützt werden sollen. So soll es eine Pflicht für Passagiere geben, während des gesamten Fluges eine Schutzmaske zu tragen. Es soll strikte Abstandsregeln beim Einchecken geben. Passagiere könnten auf Fieber untersucht werden (“Temperaturscreening“). Es sollen viele Busse eingesetzt werden. Im Wartesaal dürfen nur Menschen direkt zusammensitzen, die sowieso zusammen reisen.

Der Verband plant nicht, dass die Reisenden im Flugzeug immer durch leer bleibende Sitze voneinander getrennt werden. Die Luft im Jet sei sauber, so die Argumentation, da sie durch klinische Filter gesäubert werde, bevor sie in Richtung des Passagiers ströme..

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