Neujahrsspringen der Vierschanzentournee Geiger mit Kampfansage an Kobayashi

Garmisch-Partenkirchen · Karl Geiger präsentiert sich bei der Vierschanzentournee weiter in Top-Verfassung. Der Oberstdorfer wird Zweiter beim traditionellen Neujahrsspringen. Überflieger Ryoyu Kobayashi verpasst einen Rekord. Und Sieger wird ein Norweger

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Foto: dpa/Angelika Warmuth

Karl Geiger hat bei der Vierschanzentournee Boden auf Spitzenreiter Ryoyu Kobayashi gutgemacht und die Hoffnungen auf den Gesamtsieg genährt. Der Oberstdorfer musste den Sieg beim Neujahrsspringen aber Marius Lindvik überlassen. Der Norweger gewann am Mittwoch in Garmisch-Partenkirchen und stellte mit seinem Sprung auf 143,5 Meter den zehn Jahre alten Schanzenrekord des Schweizers Simon Ammann ein.

Zweiter und damit bester deutscher Skispringer war wie schon zum Auftakt in Oberstdorf Geiger. Vorjahressieger und Oberstdorf-Gewinner Kobayashi kam auf den vierten Platz.

In der Gesamtwertung rückte die Spitze näher zusammen. Rang drei ging an den Polen Dawid Kubacki. Zweitbester Sportler aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher war Constantin Schmid auf dem siebten Platz. Markus Eisenbichler kam auf Rang zehn.

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Mit seinem Sieg verhinderte Lindvik einen Rekord. Kobayashi hätte bei einem Erfolg der erste Skispringer werden können, der sechs Wettkämpfe bei der Traditionsveranstaltung in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen nacheinander für sich entscheidet.

Geiger ist in diesem Jahr ein Muster an Konstanz. Der Oberstdorfer war wie im vergangenen Jahr als formstärkster Deutscher zum Schanzen-Spektakel gereist. Im Vergleich zur Vorsaison, in der er die Tournee als Elfter abschloss, kann er die Erwartungen bisher allerdings auch erfüllen.

Unter blauem Himmel und unter den Augen vom früheren Alpin-Ass Felix Neureuther zeigte er bei wechselnden Bedingungen eine starke Leistung und sprang 132 sowie 141,5 Meter weit.

„Das war wirklich ein toller Sprung“, sagte Horngacher im ZDF schon nach dem 1. Durchgang und war nach dem Wettkampf-Ende noch begeisterter. Zu Lindviks Schanzenrekord sagte der 50 Jahre alte Österreicher: „Das war schon ein bisschen Wahnsinn, was der Lindvik hier heruntergezaubert hat.“

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Foto: dpa/Daniel Karmann

Sein Schützling Geiger präsentiert sich an den Schanzen gelassen und lässt sich auch vom turbulenten Drumherum nicht aus dem Konzept bringen. „Der Karl ist total entspannt. Er weiß, dass er stark drauf ist“, sagte Eisenbichler über seinen Freund und Zimmerkollegen, den er zudem als „ruhig“ und „korrekt“ beschreibt. Der Trubel um seine Person scheint Geiger weder zu stören, noch zu verändern. „Er ist wie immer, das ist total angenehm“, sagte „Eisei“.

Kobayashi dürfe sich keine Fehler erlauben, hatte Eisenbichler die Situation im Tournee-Klassement vor dem zweiten Akt in Garmisch beschrieben. „Im Endeffekt muss man aber man auf sich selber schauen und das macht der Karl sehr gut.“ Am ersten Tag im Jahr 2020 gelang ihm das erneut, so dass Geiger den Rückstand auf Kobayashi in der Gesamtwertung verkürzen konnte.

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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Aus der Horngacher-Mannschaft, die den Silvesterabend gemütlich am Lagerfeuer verbracht hatte, erreichten zudem Stephan Leyhe sowie Pius Paschke den zweiten Durchgang und sprangen damit in die Weltcup-Punkte. Davon ist Richard Freitag derzeit weit entfernt. Der frühere Top-Springer war an der Großen Olympiaschanze gar nicht dabei. Der 28-Jährige kämpft schon länger mit einer Formkrise und hatte die Tournee nach der Station in Oberstdorf, wo er bereits in der Qualifikation ausgeschieden war, abgebrochen.

(rent/dpa)
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