Teamspringen Sturzdrama um Siegel überschattet deutschen Sieg in Zakopane

Zakopane · Den deutschen Skispringern war in Zakopane gar nicht zum Feiern zumute. Dabei hatten sie gerade das Teamspringen in Zakopane gewonnen. Ihr Kollege David Siegel lag da aber schon im Krankenhaus.

 Der deutsche Skispringer Markus Eisenbichler.

Der deutsche Skispringer Markus Eisenbichler.

Foto: dpa/Grzegorz Momot

Die deutschen Skispringer haben im polnischen Zakopane den zweiten Teamwettbewerb im WM-Winter gewonnen, den Erfolg aber teuer bezahlt. Debütant David Siegel (Baiersbronn) zog sich bei einem schlimmen Sturz womöglich eine schwere Verletzung zu. Für Siegel, Karl Geiger (Oberstdorf), Markus Eisenbichler (Siegsdorf) und Stephan Leyhe (Willingen) reichte es dennoch zum Sieg mit 0,1 Punkten Vorsprung auf Österreich.

Siegel war im zweiten Durchgang auf 142,5 m und damit einen Meter weiter als der bis zum Wettkampfbeginn gültige Schanzenrekord von Kamil Stoch geflogen, konnte den Sprung aber bei der Landung nicht abfangen (Hier geht’s zu unserem Wintersporttelegramm). Mit offenbar großen Schmerzen im rechten Knie wurde der 22 Jahre alte Schwarzwälder auf einer Trage aus dem Stadion und ins Krankenhaus gebracht. Ihm droht das Aus für die WM in Seefeld (19. Februar bis 3. März) und den Rest der Saison.

Deutschland setzte sich in der Endabrechnung trotzdem hauchdünn mit 1157,5 Punkten vor den Österreichern (1157,4) durch, Dritter wurde Gastgeber Polen. Japan um Weltcup-Dominator Ryoyu Kobayashi erreichte nur Platz fünf.

Der Tourneezweite Eisenbichler war kurz vor Siegel bereits zum Schanzenrekord von 143,0 m gesprungen, danach verkürzte die Jury den Anlauf aber nicht ausreichend. Auch nach Siegels Sturz ging die Weitenjagd weiter, und der Pole Dawid Kubacki verbesserte Eisenbichlers Marke um einen halben Meter.

Siegel, zuletzt in Val di Fiemme starker Fünfter, hatte in Zakopane sein ersten Teamwettkampf im Weltcup bestritten. Richard Freitag (Aue) wurde von Bundestrainer Werner Schuster nicht für den Teamwettbewerb nominiert. Damit verpasste der Sachse erstmals seit dem 1. März 2014 in Lahti ein Mannschaftsspringen im Weltcup.

Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) verzichtet nach zuletzt schwachen Ergebnissen auf die Wettkämpfe in Polen und steigt nach Trainingseinheiten in der Heimat erst am folgenden Wochenende in Sapporo/Japan wieder in den Weltcup ein.

(rent/sid)
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