Becker soll beraten Zverev trennt sich von Trainer Ferrero

Madrid/Hamburg · Alexander Zverev hat sich nach nur sieben Monaten von seinem Trainer Juan Carlos Ferrero getrennt. Nun hoffen viele auf die Traumehe mit Boris Becker.

Alexander Zverev: Deutschlands Nummer eins im Tennis
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Das ist Alexander Zverev

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Foto: dpa/Michel Euler

Traumdoppel für den deutschen Tennis-Sport? Deutschlands Spitzenspieler Alexander Zverev hat sich von seinem Trainer Juan Carlos Ferrero getrennt, nun hoffen viele auf eine Zusammenarbeit mit Boris Becker. Der deutsche Hoffnungsträger und das größte deutsche Tennis-Idol - eine Kombination, die verheißungsvoll klingt und durchaus passen könnte. Schließlich arbeiteten Zverev und Becker bereits im Davis Cup erfolgreich zusammen.

Ein Sprecher der Tennis-Akademie des ehemaligen Weltranglistenersten Ferrero hatte am Freitag das Ende der Zusammenarbeit mit Zverev bestätigt. Laut der spanischen Sporttageszeitung Marca sind "inhaltliche Differenzen" der Grund für die Trennung. Vor allem bezüglich der Ausrichtung des Umfelds sei man sich zuletzt nicht mehr einig gewesen.

Die Zusammenarbeit mit Ferrero endet nach nur sieben Monaten - und die Gerüchte, dass dies auch mit einer bevorstehenden Verpflichtung von Boris Becker zusammenhängen könnte, ließen nicht lange auf sich warten. Dirk Hordorff, Vize-Präsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB), beschrieb ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Zverev und Becker: "Sascha schätzt die Erfahrung von Boris sehr. Im Davis Cup stand ihm Boris in kritischen Momenten zur Seite."

Der 50-jährige Becker ist schon länger ein Vertrauter der Familie Zverev. "Den ersten Kontakt hatte ich, da war Sascha vier", erzählte Becker einst. Immer wieder baut der jüngere der beiden Zverev-Brüder seither auf den Rat des sechsmaligen Grand-Slam-Siegers. Als Becker das deutsche Davis-Cup-Team Anfang Februar beim Davis-Cup-Erfolg in Australien begleitete, schwärmte Zverev: "Es ist etwas ganz Besonderes und eine große Hilfe, so eine Legende dabei zu haben."

Was spricht also dagegen, die Zusammenarbeit zu intensivieren? Becker hat schon einen Job. Er ist Head of Men's Tennis beim DTB, der sich an den Spekulationen über ein mögliches Engagement in Zverevs Trainerteam dementsprechend auch nicht beteiligen wollte: "Boris Becker ist unser Head of Men's Tennis und es gibt für uns derzeit keinen Grund daran zu zweifeln, dass er es bleibt", teilte der Verband am Freitag mit.

Zverev hatte Ferrero im Juli 2017 in sein Team geholt. Dort sind auch sein Vater Alexander Zverev senior, sein Bruder Mischa, Mutter Irina und Fitnesscoach Jez Green dabei. Nach dem Vorbild der schwer in Mode gekommenen sogenannten "Supercoaches", wie derzeit beispielsweise auch Andre Agassi bei Novak Djokovic, sollte der Spanier Zverev zu großen Siegen verhelfen. "Sascha ist ein besonderer Spieler", schwärmte Ferrero damals: "Er hat das Etwas eines Champions."

Und tatsächlich war der Start überaus vielversprechend. Zverev gewann prompt die hochkarätig besetzten Turniere in Washington D.C. und Montreal. Auf der großen Bühne der Grand-Slam-Turniere versagten dem 20-Jährigen dann aber immer wieder die Nerven. Den erstmaligen Einzug in ein Major-Viertelfinale verpasste er sowohl bei den US Open 2017 als auch bei den Australian Open im Januar. Hier könnte Becker Abhilfe schaffen. "2018 wird Sascha einen Grand Slam gewinnen", hatte der 50-Jährige im vergangenen September gesagt - Becker selbst könnte Zverev nun dahin führen.

Der frühere spanische Profi Ferrero und Zverev hätten ihre Zusammenarbeit bereits nach den Australian Open beendet, schreibt "Marca". Dort hatte Deutschlands Nummer eins im Januar in der dritten Runde gegen den Südkoreaner Hyeon Chung in fünf Sätzen verloren.
Grund für die Trennung seien "unüberbrückbare Differenzen auf professioneller Ebene" gewesen, hieß es in dem Bericht.

Ferrero war im Juli 2017 zum Trainerteam des Weltranglisten-Fünften gestoßen. Zverev gewann im vergangenen Jahr fünf Titel, wartet aber bei den Grand-Slam-Turnieren noch auf sein erstes Viertelfinale.

(dpa)
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