Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser
EILMELDUNG
Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser

Königsetappe Alpe d‘Huez Ehemaliger Tour-Sieger Froome begeistert bei Pidcock-Sieg

Alpe d'Huez · Die Königsetappe nach Alpe d'Huez ist der letzte Alpen-Akt der 109. Tour de France. Am Nationalfeiertag hoffen die Franzosen auf einen Sieg eines Landsmanns. Letztlich triumphiert Ausreißer Thomas Pidcock, Jonas Vingegaard behält sein Gelbes Trikot.

 Chris Froome kühlt sich während der zwölften Etappe mit Wasser.

Chris Froome kühlt sich während der zwölften Etappe mit Wasser.

Foto: AFP/MARCO BERTORELLO

Chris Froome blieb das Happy End bei seinem famosen Comeback am Mythos Alpe d'Huez verwehrt, das Spektakel der Favoriten um Spitzenreiter Jonas Vingegaard blieb im knallend heißen Radsport-Mekka aus. Auf der Königsetappe der 109. Tour de France verteidigte der junge Däne am Donnerstag sein Gelbes Trikot erfolgreich, parierte alle Angriffe von Titelverteidiger Tadej Pogacar. Am Ende der 21 berühmtesten Serpentinen der Welt triumphierte der Brite Thomas Pidcock vor dem Südafrikaner Louis Meintjes und Froome. Simon Geschke verteidigte sein Bergtrikot einmal mehr erfolgreich.

„Ein Etappensieg bei meiner ersten Tour, nicht schlecht, oder? Das ist definitiv einer meiner größten Tage, eines meiner größten Erlebnisse“, sagte Pidcock: „Dieser Slalom durch all die Fans und die Fahnen, das erlebst du nirgends so, wie hier in Alpe d'Huez.“

Tour de France 2022: Die Bilder von der Königsetappe nach Alpe d’Huez​
41 Bilder

Die schönsten Bilder von der Königsetappe nach Alpe d’Huez

41 Bilder
Foto: AFP/ETIENNE GARNIER

Am legendären 13,8 Kilometer langen Schlussanstieg trat Pogacar nur zweimal an, Vingegaard folgte jedes Mal nahezu mühelos. Einen Konter sparte sich der 25-Jährige. Temperaturen von bis zu 37 Grad und die 4650 Höhenmeter der Etappe über drei schwere Anstiege der höchsten Kategorie hatten genug Kraft gekostet.

Tour de France 2023: die schönsten und skurrilsten Fan-Bilder und Kostüme
57 Bilder

Die schönsten Fan-Bilder von der Tour de France 2023

57 Bilder
Foto: AFP/MARCO BERTORELLO

In der Gesamtwertung liegt Vingegaard 2:22 vor Pogacar und 2:26 vor dem Waliser Geraint Thomas. Geschke ist überraschend weiterhin Spitzenreiter der Bergwertung.

Tour de France 2023: Teams: Alle Mannschaften und Fahrer im Überblick
24 Bilder

Alle Infos zu den Teams

24 Bilder
Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Für Aufsehen sorgte nicht nur Solosieger Pidcock, sondern vor allem Froome. Mehr als drei Jahre nach seinem schweren Sturz bei der Dauphiné-Rundfahrt zeigte der 37-Jährige seine seitdem stärkste Leistung und beeindruckte als Teil einer Ausreißergruppe. „Ich glaube immer noch, dass ich eine große Leistung in mir habe“, hatte Froome vor der Tour betont. Am französischen Nationalfeiertag lieferte der Brite und kam 2:06 Minuten hinter Pidcock ins Ziel.

Pogacar hatte nach der größten Niederlage seiner bisherigen Karriere am Col du Granon am Mittwochabend aufbauenden Besuch bekommen. „Ich habe meine Freundin gesehen, das hat mir Kraft gegeben“, sagte der 23-Jährige vor dem Start in Briancon und strahlte große Zuversicht aus. „Ich bin bereit zu kämpfen. Ich habe gut geschlafen und werde angreifen.“

Noch am Morgen hatte Pogacar jedoch den nächsten coronabedingten Rückschlag hinnehmen müssen. Matxin Fernandez, Sportchef des Teams UAE, teilte mit, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Zuvor hatten bereits die Fahrer George Bennett und Vegard Stake Laengen die Rundfahrt wegen einer Infektion verlassen müssen. Pogacars wichtigster Helfer Rafal Majka durfte dagegen im Rennen bleiben. Der Pole profitiert von einer neuen Regelung, nach der ein asymptomatischer und nicht ansteckender Fahrer trotz eines positiven Tests die Tour fortsetzen kann.

Nach der Spektakel-Etappe zum Col du Granon begann das schwerste Teilstück der Tour verhältnismäßig ruhig. Früh stand eine Gruppe von sechs Fahrern, zu der sich am Col du Galibier weitere wie der viermalige Tour-Sieger Chris Froome gesellten. Trotz des Nationalfeiertages befand sich nur ein Franzose unter den Ausreißern. Simon Geschke versuchte es ebenfalls mit einer Attacke, blieb aber erfolglos. Der Berliner blieb somit am 2642 hohen Pass, dem höchsten Punkt der diesjährigen Tour, ohne Punkte.

Tour de France 2023: Emanuel Buchmann, Simon Geschke - alle deutschen Fahrer
9 Bilder

Die deutschen Fahrer bei der Tour de France 2023

9 Bilder
Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Im Feld kontrollierte Vingegaards Team Jumbo-Visma ohne Probleme das Tempo. Wer eine frühe Attacke des entthronten Spitzenreiters Tadej Pogacar erwartet hatte, wurde enttäuscht. Es wäre angesichts der Stärke von Jumbo auch ein recht gewagtes Unterfangen des Slowenen geworden. Stattdessen schonte Pogacar seine Kräfte, hielt sich in seinem weißen Trikot des besten Jungprofis versteckt im Feld auf. Auch am Col de la Croix de Fer, dem zweiten von drei Bergen der höchsten Kategorie, blieb es ruhig bei den Favoriten, so dass die große Show erst auf dem Weg zur Alpe d'Huez begann.

Nach den zwei massiv schweren Hochgebirgsetappen dürfen sich die Fahrer am Freitag ein wenig erholen. Über 192,6 Kilometer von Le Bourg d'Oisans nach Saint-Etienne warten nur zwei Berge der dritten und einer der zweiten Kategorie. Es bietet sich den Sprintern eine der wenigen Chancen auf eine Massenankunft. Dafür müssten die Sprinterteams aber arbeiten, denn Ausreißer dürften auf einen Etappensieg hoffen. So wie 2019, als der Belgier Thomas De Gendt in Saint-Etienne im Alleingang triumphierte.

(rent/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort