Vom ältesten bis zum schwersten Sieger Rekorde der Tour-Geschichte

Paris · Die Tour de France ist ein Sportereignis der Superlative, die Leistung jedes einzelnen Teilnehmers ist außergewöhnlich. Dennoch haben sich einige Fahrer einen besonderen Platz in den Geschichtsbüchern der Tour gesichert. Hier finden Sie die Sammlung der Rekorde.

Jüngster und ältester Tour-Sieger

Der Franzose Henri Cornet bekam den Tour-Sieg 1904 im Alter von 19 Jahren, 11 Monaten und 20 Tagen zugesprochen. Vier Monate nach Ablauf der Tour waren die drei vor ihm Platzierten wegen erheblicher Manipulationen - zum Teil kürzten sie Etappen mit dem Zug ab - disqualifiziert worden.

In der „Neuzeit“ des Radsports wurde der Titel des jüngsten Siegers bei der Tour de France mehrfach weitergegeben. Zuletzt löste 2020 Tadej Pogacar Egan Bernal ab. Pogacar wurde am Tag nach dem Tour-Ende 22 Jahre alt, Bernal war bei seinem Sieg 2019 schon 22.

Der älteste Tour- Sieger, der Belgier Firmin Lambot, gewann die Tour 1922 im Alter von 36 Jahren, vier Monaten und neun Tagen. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist Cadel Evans der älteste Gewinner. Der Australier gewann 2011 und war 34 Jahre und 160 Tage alt.

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Foto: dpa/Yuzuru Sunada

Längste und kürzeste Tour

Die Rekord-Distanz betrug 5745 Kilometer auf sieben Etappen. Die längste Tour wurde 1926 gefahren, die kürzeste die kürzeste 1904 mit insgesamt 2420 Kilometern. Nur knapp 1100 Kilometer mehr wurde 1989 gefahren, die  3582 Kilometer waren da aber schon auf 21 Etappen verteilt. Die längste jemals gefahrene Etappe sind die 482 Kilometer von Les Sables d'Olonne nach Bayonne. Die Etappe war fester Bestandteil der Tour in den Jahren 1919 bis 1924.

Die meisten Gesamtsiege

Vier Fahrer haben die Tour fünf Mal gewonnen: Miguel Indurain (Spanien/1991-1995), Bernard Hinault (Frankreich/1978/79, 1981/82, 1985), Eddy Merckx (Belgien/1969-1972, 1974) und Jacques Anquetil (Frankreich/1957, 1961-1964). Lance Armstrong wurden seine sieben Titel zwischen 1999 und 2005 wegen Dopings aberkannt.

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Foto: imago sportfotodienst

Die meisten Tage im Gelben Trikot

Merckx fuhr auch die meisten Tage in Gelb (96) gefolgt von Hinault (79), Indurain (60), Chris Froome (59) und Anquetil(52).

Die größten und geringsten Zeitabstände zwischen Sieger und Zweitplatziertem

Zwischen den Franzosen Maurice Garin und Lucien Pothier lagen 1903 im Ziel der ersten Tour 2:59:21 Stunden. Nur acht Sekunden trennten 1989 Tour-Sieger Greg LeMond (USA) vom Franzosen Laurent Fignon.

Deutsche Rekordhalter

Die längste Zeit in Gelb (18 Tage) fuhr der einzige deutsche Tour-Sieger Jan Ullrich 1997 und 1998. Rudi Altig brachte es in den Jahren 1962 bis 1969 ebenfalls auf 18 Tage. Die meisten Etappensiege verbuchte Marcel Kittel (14) vor Erik Zabel. Der gebürtige Berliner Zabel ist mit sechs gewonnenen Grünen Trikots Rekordhalter in dieser Kategorie.

Rekord-Teilnehmer

Mit 17 Starts waren George Hincapie (USA), Stuart O'Grady (Australien) und Jens Voigt (ab 2014) bisher die Rekordhalter. 2018 wurde Sylvain Chavanel zum alleinigen Rekordhalter, als er zum 18. Mal an den Tour-Start ging. Seit 2001 war er immer dabei, stieg aber dreimal aus.

Der Niederländer Joop Zoetemelk nahm an 16 Frankreich-Rundfahrten teil und beendete alle. 1980 gewann er die Tour. Deutscher Rekordhalter ist Voigt.

Rekordhalter nach Etappensiegen

Die meisten Etappensiege (34) sammelte Eddy Merckx und war damit lange alleiniger Rekordhalter. Doch 2021 zog Sprint-Spezialist Mark Cavendish mit ihm gleich. Der Sieg auf der 23. Etappe war sein ingesamt 34. Etappensieg bei der Tour de France. Auf Rang drei folgt Bernard Hinault (28).

Die Schnellsten

 Mario Cipollini (Italien) fuhr 1999 die schnellste Tour- Etappe zwischen Laval und Blois. Auf 194,5 km schaffte er ein Stundenmittel von 50,355. Schnellster Zeitfahrer ist Rohan Dennis, der Australier bewältigte 2015 den 13,8 km langen Kurs in Utrecht in 14:56 Minuten und kam auf einen Schnitt von 55,446km/h.

Den schnellsten Prolog fuhr der Engländer Chris Boardman. Die 7,2 km 1994 in Lille absolvierte er mit 55,152 km/h. Die schnellste Tour auf die Gesamtdistanz war die von 2005 mit einem Schnitt von über 41 km/h.

Die längste Flucht

Das mit 253 km längste Solo der Tour- Geschichte fuhr der Franzose Albert Bourlon 1947 in den Pyrenäen von Carcassonne nach Luchon.

Der höchste Tour-Berg

Der 2802 m hohe Col de la Bonette in den Alpen stand bisher drei Mal im Tour-Programm. 1962 und 1964 siegte jeweils Federico Bahamontes aus Spanien, 1993 der Schotte Robert Millar.

Der schwerste Tour-Sieger

Der mutmaßlich schwerste Tour-Sieger war 1909 der Luxemburger Francois Faber mit 91 Kilo.

(rent/dpa/sid)
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