Emotionen, Gerüche und Sound gehen verloren Hamilton ist kein großer Freund der Formel E

Düsseldorf · Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton glaubt, in der Elektroserie Formel E geht die Grundessenz des Motorsports verloren. Für ihn sei der Motorlärm von Michael Schumacher ein Schlüsselreiz und Grund für seine Karriere im Rennsport gewesen.

 Der fünfmalige Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton.

Der fünfmalige Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton.

Foto: AP/Andy Wong

Der fünfmalige Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton ist kein allzu großer Freund der Elektroserie Formel E. "Ich denke, man kann auch mit Elektroautos schon noch Spaß haben", sagte er der Sport Bild vor dem Grand Prix am Sonntag in Baku (14.10 Uhr/RTL und Sky): "Ich bin aber sehr sicher, dass - wenn wir in diese Richtung gehen - die Grundessenz vom Motorsport verloren geht."

Für die "neue Generation von Kids" sei das Thema okay, sagte Hamilton: "Sie kennen ja nicht den guten alten Geruch von früher. Und auch nicht den irren Sound zum Beispiel der Zehnzylinder-Motoren." Er sei 1996 als elfjähriger Junge in Spa gewesen, "und ich hörte das infernalische Brüllen von Michael Schumachers Zehnzylinder. Das war so cool."

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Es sei sogar einer der prägendsten Momente in seinem Leben gewesen. "Darum bin ich Formel-1-Fahrer geworden", sagte Hamilton. Sowas höre man nicht in der Formel E, aber: "Menschen brauchen immer Emotionen, Berührungen, Gerüche, Sound. Die hat man da natürlich nicht mehr."

Sich selbst bezeichnet Mercedes-Pilot Hamilton trotz seiner fünf WM-Titel und seiner bisher 75 Grand-Prix-Siege keinesfalls als perfekt. "In Wahrheit ist es die Unvollkommenheit, die einen stark macht und uns voneinander unterscheidet", sagte er. Beispielsweise habe er in seiner Karriere "schon tausend Starts gemacht, und trotzdem habe ich den in Bahrain verhauen". Er habe aber stets "diesen starken Glauben in mir, niemals aufzugeben".

Ob das teaminterne Duell zwischen den beiden Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Charles Leclerc ihm selbst und Mercedes in diesem Jahr in die Karten spielt, ließ Hamilton unbeantwortet: "Schwer zu sagen. Ich weiß nur: Ich muss gegen zwei Fahrer kämpfen und mich darauf fokussieren, mein Bestes zu geben, da beide sehr schnell sind." Hamilton sieht Ferrari in jedem Fall auf Augenhöhe: "Ferrari hat ein gutes Auto. Sie holen einfach noch nicht alles aus ihm raus."

(eh/sid)
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