2:1 im Heimspiel gegen den SC Paderborn Fortuna schnappt sich die Tabellenführung

Düsseldorf · Fortuna ist auch im zweiten Spiel der Saison ungeschlagen geblieben. Die Mannschaft von Daniel Thioune setzt sich in der heimischen Arena 2:1 gegen den SC Paderborn durch. Wer sich bei den Gastgebern besonders in Szene setzen konnte.

Fortuna Düsseldorf: Die Noten nach dem Spiel gegen den SC Paderborn
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Foto: Frederic Scheidemann

Bei Fortuna rätselt man selbst noch ein wenig darüber, wo das Team aktuell steht. Die nüchterne Antwort: zumindest für einige Stunden auf dem ersten Tabellenplatz in der Zweiten Liga. Die Aussagekraft dieser Platzierung ist gewiss mit angemessener Vorsicht zu betrachten, was nach zwei Spieltagen logisch sein sollte. Und doch dürfte es für alle Beteiligten eine schöne Momentaufnahme bieten, schließlich wehrte man sich vor Monaten tapfer gegen den Absturz in die Drittklassigkeit. Das 2:1 gegen den SC Paderborn ist allerdings Ausdruck einer imposanten Entwicklung.

Daniel Thioune erreicht mit seiner Art die Mannschaft. Die Mannschaft demonstriert es mit Entschlossenheit auf dem Platz. Das Spiel der Düsseldorfer ist längst noch nicht ausgereift, doch durch die Art des Auftritts, den Willen, können deutliche Defizite in der Defensive und im Spielaufbau bislang sehr gut ausgeglichen werden.

Größte Leistung von Thioune ist aber, auch den angeblich Gescheiterten Team wieder eine Bühne zu bieten. Dawid Kownacki zum Beispiel spielte aus ganz unterschiedlichen Gründen in den vergangenen Jahren nie eine echte Rolle bei der Fortuna – so etwas passiert, unglücklich nur, dass er mit rund sieben Millionen Euro der teuerste Einkauf in der Klubgeschichte ist.

2. Bundesliga, 2.Spieltag: Fortuna Düsseldorf gegen SC Paderborn - die Bilder des Spiels
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Fortuna - Paderborn: die Bilder des Spiels

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Foto: IMAGO/Team 2/IMAGO/Maik Hölter/TEAM2sportphoto

Kownacki jedenfalls, in der vergangenen Rückrunde an Lech Posen ausgeliehen, erlebt so etwas wie seinen soundsovielten Frühling in Düsseldorf. Seine Körpersprache, sein Auftreten – man kann fast die zarte Hoffnung haben, dass dem Polen diese Saison tatsächlich der Durchbruch gelingt. Gegen den SC Paderborn setzte er bereits nach zwei Minuten ein Ausrufezeichen und traf zur Führung. Wertvoll ist er aber auch deshalb, weil er unheimlich weite Wege geht.

Die Vorlage zum 1:0 kam übrigens von Shinta Appelkamp, so etwas wie dem Rohdiamanten im Team von Thioune. Dem Deutsch-Japaner wird von vielen Seiten eine große Zukunft vorausgesagt. In den vergangenen Monaten tat er sich sich allerdings schwer, seine Rolle im Spielsystem der Düsseldorfer zu finden. Systembedingt ist sein Wirkungskreis im Schwerpunkt auf der linken Offensivseite und nicht wie von im bevorzugt im zentralen Mittelfeld. Gegen die Ostwestfalen hat Appelkamp aber einen guten Mittelweg gefunden und die Räume gut genutzt.

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So sieht der Spielplan von Fortuna in der Zweiten Liga aus

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Foto: dpa/Marius Becker

Die Gäste, mit der Empfehlung eines 5:0-Erfolgs gegen den Karlsruher SC angereist, kamen nach 21 Minuten zum Ausgleich. Insgesamt verdient, weil beide Seiten mit recht offenem Visier an ihr Tagwerk gegangen sind. Ein Graus für die Trainer, weil daraus auch ein Feuerwerk an Fehlern resultierte. Die Düsseldorfer ließen sich immer wieder aus der Formation ihrer Viererkette locken, durch die Verschiebung nach außen hatten die Paderborner durch die Mitte oft leichtes Spiel.

Die besseren Antworten hatten aber die Hausherren. Beim ersten Heimspiel (22.634 Zuschauer waren gekommen) ganz ohne Hygienevorschriften wegen Corona war es abermals Appelkamp, der mit einer Vorlage auf den völlig frei stehenden Rouwen Hennings die abermalige Führung (30.) vorbereitete.

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Hernach erhöhten die Paderborner den Druck, ließen aber die ganz klaren Aktionen vermissen. Was auch daran lag, dass die Hintermannschaft von Fortuna sich immer besser auf die Angriffsbemühungen eingestellt hatte. Der vermeintliche Ausgleichstreffer (73.) wurde zurecht wegen einer Abseitsposition aberkannt.

Thioune wird die drei Punkte sehr freudig entgegengenommen haben – schließlich hatte er am Donnerstag seinen 48. Geburtstag nur mit angezogener Handbremse feiern können und sich von der Mannschaft eben diesen Heimsieg gewünscht.

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