Schäfer schlägt zurück Ex-Fortuna-Boss wehrt sich gegen Funkel

Exklusiv | Düsseldorf/Nürnberg · Der Düsseldorfer Trainer bekommt nach seiner Abrechnung Gegenwind von den Gescholtenen. Robert Schäfer und Robert Palikuca äußern sich im Gespräch mit unserer Redaktion.

 Ausgeschunkelt: Beim Rosenmontagszug in diesem Jahr standen Friedhelm Funkel (li.) und Robert Schäfer noch nebeneinander.

Ausgeschunkelt: Beim Rosenmontagszug in diesem Jahr standen Friedhelm Funkel (li.) und Robert Schäfer noch nebeneinander.

Foto: Falk Janning

Es war eine schonungslose Abrechnung von Friedhelm Funkel. Der Trainer von Bundesligist Fortuna Düsseldorf wirft dem früheren Vorstandsboss Robert Schäfer und dem jetzigen Nürnberger Sportchef Robert Palikuca vor, ihn hintergangen zu haben.  Im Winter war Palikuca noch Leiter der Lizenzspielerabteilung in Düsseldorf. Im Dezember wurde über eine bevorstehende Demission von Funkel spekuliert. Als besonders heißer Kandidat galt im Fall eines Wechsels auf der Trainerbank der Österreicher Damir Canadi. Eben jener Canadi ist nun Trainer beim 1. FC Nürnberg – eingestellt von Palikuca.

„Mir gegenüber wurde abgestritten, dass an dieser Personalie etwas dran ist“, betonte Funkel und machte seinen Standpunkt mehr als deutlich: „Ich will zu diesen Leuten keinen Kontakt mehr haben, ganz einfach. Das Tischtuch ist zerschnitten.“ Nun reagieren die beiden angegriffenen Ex-Fortunen im Gespräch mit unserer Redaktion.

„Ich kann Gespenster nicht vertreiben. Aber was ich klar sagen kann: Es hat keine Verhandlungen mit Herrn Canadi oder auch irgendeinem anderen Trainer außer mit Friedhelm Funkel gegeben“, sagt Schäfer, der im April als Vorstands-Chef abberufen wurde. Eine reine Fantasterei war die Personalie indes wohl nicht. Auf einer Liste von Nachfolgern, die man bei weiteren Niederlagen kontaktiert hätte, stand nach Informationen unserer Redaktion auch: Damir Canadi.

Bei Fortuna Düsseldorf geht das Gerücht um, auf dem Schreibtisch von Schäfer seien Flugtickets mit Flugroute Düsseldorf nach Athen gefunden worden. Das solle den Verdacht nahe legen, es habe doch ein Treffen zwischen Schäfer und Canadi, der zu diesem Zeitpunkt in Griechenland engagiert war, gegeben. Schäfer sagt: „Das letzte Mal, dass ich in Griechenland war, das war zu den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Ich kann nur nochmal sagen, es gab keine anderen Verhandlungen.“

Palikuca stößt in das gleiche Horn: „Es gab im vergangenen Winter keine Verhandlungen mit Damir Canadi und es gab meines Wissens auch nicht die Absicht des Fortuna-Vorstandes, Friedhelm abzusägen“, sagt er. „Wenn Friedhelm die Sache in Marbella nun wieder aufleben lassen möchte, bin ich der falsche Ansprechpartner. Ich war in die Gespräche nicht involviert. Es war eine Sache zwischen ihm und dem Vorstand.“

Der 40-jährige Palikuca ist seit Anfang April Sportvorstand in Nürnberg. Zuvor war er 13 Jahre in verschiedenen Funktionen beim Düsseldorfer Klub angestellt. „Ich bin nicht nachtragend, dass er mich öffentlich kritisiert“, sagt der gebürtige Niedersachse mit kroatischen Wurzeln. „Friedhelm macht eine sensationelle Arbeit bei Fortuna. Es ist zu großen Teilen sein Verdienst, dass es diesen tollen Teamgeist gibt. Ich bin in meinen 13 Jahren bei Fortuna ein großer Fan von diesem Klub geworden und wünsche deshalb auch jedem Fortuna-Fan, dass diese erfolgreiche Zeit mit Friedhelm noch lange so weitergeht.“

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