Posse um Trainer-Stelle Effenberg kontert Schalker Vorwürfe gegen seine Frau

Düsseldorf · Der frühere Gladbach-Star Stefan Effenberg wäre 2013 fast zum neuen Chef-Trainer von Schalke 04 berufen worden, doch dann verstieß seine Ehefrau Claudia gegen eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

 Stefan Effenberg.

Stefan Effenberg.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Stefan Effenberg hat in seinem Leben als Spieler einiges erreicht. Als Trainer ist sein Werdegang recht überschaubar. 2015 trug er für ein paar Monate die Verantwortung beim SC Paderborn. Was bislang nicht bekannt war: er stand ganz kurz vor einem Engagement beim FC Schalke 04. 2013, sagte Effenberg in der Talksendung „Sky 90“, habe ihm Clemens Tönnies, der Aufsichtsratsvorsitzende des Vereins, eine Zusage per Handschlag gegeben.

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Der Revierklub bestätigte diese Aussage einen Tag vor dem Rückspiel in der Champions League gegen Manchester City. „Richtig ist, dass es 2013 Gespräche des gesamten damaligen Vorstands und des Aufsichtsrats-Vorsitzenden Clemens Tönnies mit Effenberg gab. Diese resultierten in einer Handschlag-Zusage über eine Zusammenarbeit mit Effenberg als Chef-Trainer“, heißt es in einer Stellungnahme. „Eine zentrale Bedingung dieser Vereinbarung war, dass die Gespräche und deren Inhalte zunächst vertraulich behandelt werden. Nachdem jedoch Claudia Effenberg unmittelbar nach Beendigung der Gespräche gegen diese Bedingung durch einen Post auf sozialen Medien verstoßen hat, nahm der Vorstand von weiteren Gesprächen Abstand. Der damalige Sportvorstand Horst Heldt sagte dem Berater von Stefan Effenberg daraufhin ab.“

Kurz danach äußerte sich wiederrum Effenberg zu den Schalker Anschuldigungen. Zu „t-online.de“ sagte er: „Der FC Schalke 04 schreibt, dass meine Frau Claudia unmittelbar nach Beendigung der Gespräche gegen diese Bedingung verstoßen und der Verein von weiteren Gesprächen Abstand genommen habe. Das entspricht nicht der Wahrheit. Diesen angeblich öffentlichen Post in Bezug auf ein Engagement beim FC Schalke hat es nie gegeben. Weiter heißt es in der Mitteilung, der damalige Sportvorstand Horst Heldt habe meinem Berater daraufhin abgesagt. Dazu stelle ich fest: Weder zum damaligen Zeitpunkt 2013 noch zum heutigen Zeitpunkt habe ich einen Berater, den Horst Heldt hätte kontaktieren können. Auch diese Behauptung entspricht also nicht der Wahrheit.“

Vielleicht gibt es ja für Effenberg schon bald die Möglichkeit, sich erneut auf Schalke zu bewerden. Domenico Tedesco, der aktuelle Amtsinhaber, geht mächtig angeschlagen in das Duell gegen die von Pep Guardiola trainierte Übermannschaft aus Manchester. Zwar mahnt Guradiola die Seinen, den Kontrahent aus der Bundesliga bloß nicht zu unterschätzen. Aber ein Ausrutscher? Gegen den FC Schalke 04? Der von Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf 0:4 gedemütigt wurde und der es als Trendwende feiert, beim 2:4 beim SV Werder Bremen wenigstens wieder etwas um die Punkte gekämpft zu haben? Manchester City geht mit einem 3:2 aus dem Hinspiel in die Partie. Schalke hatte lange an der Sensation geschnuppert und war mit 2:1 in Führung, am Ende setzte es aber die erwartete Niederlage. Schalke reist mit vielen Sorgen und Ärger nach Manchester. Unter anderem schwelt weiter der Zwist mit Nationalspieler Mark Uth. Der Stürmer soll angeblich eine Trainingseinheit verpasst haben.

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