Rückendeckung nach 2:4 in Bremen Schalke-Trainer Tedesco darf vorerst weitermachen

Bremen · Schalke wartet seit sieben Spielen in der Bundesliga auf einen Sieg. Auch eine gute Halbzeit in Bremen langte nicht. S04-Trainer Domenico Tedesco darf dennoch weitermachen. Die Gnadenfrist für den Trainer wird verlängert.

Schalke-Trainer Domenico Tedesco.

Schalke-Trainer Domenico Tedesco.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Seelenruhig und mit einem entspannten Lächeln schritt Jochen Schneider die Treppe zur Mixed Zone des Weserstadions herab. Schon die Körpersprache des neuen Schalker Sportvorstands verriet sein vorläufiges Urteil: Auch nach dem 2:4 (1:1) des Vizemeisters bei Werder Bremen bleibt Trainer Domenico Tedesco im Amt. Noch zwei Spiele auf Bewährung sozusagen.

"Wir wollten eine Trendwende in Sachen Leistung, die haben wir gesehen. Daraus können wir Kraft und Zuversicht schöpfen", sagte Schneider. Zunächst für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League bei Manchester City am Dienstag, vor allem aber für das Bundesliga-Heimspiel am kommenden Wochenende gegen RB Leipzig. Dort müsse der positive Trend fortgesetzt werden, forderte Schneider: "Diesmal war es eine gute Leistung über 50 Minuten. Dann sollte es schon über 70, 80 oder 90 Minuten ein gutes Spiel unserer Mannschaft sein."

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Fortschritte waren schon in Bremen deutlich zu erkennen. Fehlte es bei der desaströsen 0:4-Heimpleite gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf buchstäblich an allem, mangelte es gegen die Hanseaten in erster Linie am Spielglück. Gegen die in der ersten halben Stunde schwachen Bremer wäre mehr als eine 1:0-Führung möglich gewesen. Äußerst fraglich, ob die Platzherren dann in die Partie zurückgefunden hätten.

"Eine Steigerung im Vergleich zum Düsseldorf-Spiel war ja nicht so schwierig. Trotzdem bin ich natürlich enttäuscht, dass wir nach einer wirklich guten ersten Halbzeit am Ende wieder nichts mitgenommen haben. So bleibt nur, das Positive zu sehen", sagte Tedesco, der als Weckruf Mark Uth, Hamza Mendyl und Amine Harit aus dem Spielkader verbannt hatte.

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Breel Embolo zum Beispiel war eine solche positive Überraschung. Der Schweizer traf nach überstandenem Fußbruch gleich zweimal "und ist in unserer Situation mit seiner körperlichen Robustheit ein ganz wichtiger Spieler", betonte Tedesco. Dafür muss Schalke vier bis sechs Wochen auf Daniel Caligiuri verzichten. Der 31-Jährige erlitt bei der Niederlage in Bremen entgegen erster Befürchtungen zwar keinen Wadenbeinbruch, aber einen Riss der vorderen Syndesmose.

Angesichts der unangenehmen Lage in der Liga kommt die Aufgabe in Manchester am Dienstag (21.00 Uhr/Sky) fast ungelegen. Sie bietet Tedesco nach der 2:3-Hinspielniederlage aber auch die Chance, zumindest mit einem Achtungserfolg weitere Pluspunkte bei Schneider zu sammeln.

"Natürlich gehen wir auch mit Respekt in dieses Spiel, aber die Liga hat für uns momentan schon deutlich mehr Gewicht", skizzierte Schneider die Prioritäten. Wichtiger als die Königsklasse ist für die Königsblauen auch der DFB-Pokal, in dem es im Viertelfinale (3. April) erneut gegen Werder Bremen geht, dann aber in der Veltins-Arena.

Auch die Hanseaten konnten mit ihrem Erfolg im 100. Ligaduell mit Schalke ihre zweite Chance auf einen internationalen Wettbewerb wahren und sind in der Rückrunde weiterhin ungeschlagen. "Wir haben gezeigt, dass wir es noch können. Es war ein wichtiger Sieg für unsere internationalen Ambitionen", sagte "Oldie" Claudio Pizarro.

(dpa/old)
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