Borussia Dortmund - 1. FSV Mainz 05 4:2 BVB singt gegen Mainz und lacht

Dortmund · Es war schon fast zu viel des Lobs, was Borussia Dortmund seinem Marco Reus unter der Woche hatte angedeihen lassen. Von Liebe war die Rede, von Herzensangelegenheit und solchen Sachen, als der Fußballprofi seinen Vertrag Anfang der Woche bis 2019 verlängerte. Wie wertvoll der Nationalspieler für den BVB ist, bewies er beim 4:2-Sieg über den FSV Mainz 05.

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Der Offensivspieler war in einer Partie mit hohem Unterhaltungswert der herausragende Akteur. Mit dem zweiten Sieg hintereinander, dem ersten Heimsieg seit dem 1:0 gegen Hoffenheim am 5. Dezember, verlassen die Westfalen zumindest einstweilen die Abstiegsränge. Und Mainz gerät in Not.

Trainer Jürgen Klopp schickte bis auf eine Ausnahme dieselbe Formation auf den Platz wie vergangene Woche beim befreienden 3:0-Sieg in Stuttgart. Sokratis ersetzte den unter einem Virusinfekt leidenden Mats Hummels. "Das Spiel im Breisgau kann nur ein erster Schritt in die richtige Richtung gewesen sein", sagte der seit zehn Jahren amtierende Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, "nun gilt es, mit Inbrunst nachzulegen."

Die Inbrunst sah zunächst so aus, dass Neven Subotic herumirrte, Torwart Roman Weidenfeller daraufhin eine halbgare Faustabwehr unternahm, über den Boden krabbelte und Elkin Soto den Ball nach 54 Sekunden zum 1:0 für die Gäste ins Tor hob. Mit "Uns Marco"-Titelzeile auf dem Stadionmagazin würdigte der Klub Nationalspieler Reus. Und mit viel Applaus begrüßten die Zuschauer den ehemaligen Gladbacher, der fortan ein gigantisches Jahressalär von angeblich rund acht Millionen Euro bekommt.

Dass er tatsächlich den einen oder anderen Euro wert ist, stellte Reus gestern Abend hinlänglich unter Beweis. Einen Pfostenschuss in der 3. Minute, hier ein Solo, da ein schicker Pass auf Angriffsspitze Pierre-Emerick Aubameyang — der quirlige Mittelfeldspieler stellte die Mainzer Abwehr vor einige knifflige Aufgaben. Doch die Rheinhessen hielten lange die Führung, auch weil ihr Torhüter Stefanos Kapino ein paar Mal glänzend parierte.

Den Dortmunder Aktionen fehlte oft das Zwingende. Trotz ihrer Überlegenheit fingen sie zu wenig mit dem Raum an, den ihnen die Gäste anboten. In der Defensive fehlte es ihnen oft an Souveränität, die Abstiegsangst bringt das Füßchen eben zum Zittern. Marcel Schmelzer, Sokratis und Subotic leisteten sich technische Schwächen. Torhüter Roman Weidenfeller erntete Pfiffe des Publikums, wenn er den Ball nicht schnell genug ins Spiel zurück brachte. Und mit Pfiffen verabschiedeten viele Besucher das ganze Team auch in die Pause.

Doch nur vier Minuten nach Wiederanpfiff kippte die Stimmung ins Positive, als Subotic nach einem Eckball den Ball zum Ausgleich ins Tor köpfte. Aus der anschließenden Überlegenheit erwuchs Marco Reus' Treffer zum 2:1 (55.). Doch dem BVB gelang es nicht, die Partie zu beruhigen, und Mainz zeigte sich keineswegs geschockt. Shinji Okazaki glich nur zwei Minuten später aus. Weidenfeller war in der Szene etwas übermotiviert aus dem Tor nach vorn gestürmt. Den verdienten Endstand stellten Aubameyang nach präzisem Zuspiel von Marco Reus her und Nuri Sahin her.

"Der BVB ist wieder da", sang die Südkurve mit einer Inbrunst, die Watzke erfreut haben dürfte. Und Reus bekam bei seiner Auswechslung kurz vor Schluss von den "Dortmunder Jungs" noch einmal einen prasselnden Applaus.

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