Bundesliga 14/15 Die Pressestimmen zum 21. Spieltag

So kommentieren Medien den 21. Bundesliga-Spieltag.

Berliner Morgenpost: Bei Hertha BSC hatten sie viele Hoffnungen in den Trainerwechsel gesetzt. Doch gegen den FC Freiburg war von all der Euphorie nicht mehr viel zu sehen. Berlins Trainer Dardai räumte Fehler ein.

Bild: 8 Torfeigen für den HSV. Sie haben gestern ihr 1751. Spiel in der Bundesliga absolviert. 714 Partien davon haben sie gewonnen. 568 haben sie verloren – aber SO ist der HSV noch nie verprügelt worden. 8:0 gewinnen die Bayern in München gegen völlig leblose Hamburger. ACHT! ZU! NULL!

Rheinische Post: Gegen die tief stehenden Kölner war Borussia klar überlegen, hatte fast 70 Prozent Ballbesitz und auch reichlich Chancen, doch es brauchte letztlich eine Standardsituation, um den dritten Sieg im vierten Spiel der Rückrunde zu sichern. "Es ist schon ein bisschen überraschend, wie defensiv manche Gegner mittlerweile gegen uns spielen, anscheinend ist der Respekt mittlerweile sehr groß, das macht es für uns nicht einfacher", sagte Xhaka.

WDR: Peter Stöger ärgerte sich auch lange nach dem Schlusspfiff noch über den "Faller" von Hrgota ("Das hat doch jeder gesehen, dass das nichts war!"), war ansonsten aber nicht unzufrieden mit der Darbietung seiner Spieler. Sie hatten schließlich genau die Marschroute umgesetzt, mit der der FC vor dieser Partie das zweitstärkste Auswärtsteam der Liga hinter Bayern München geworden ist: Sie verteidigten meist mit acht bis neun Akteuren hinter dem Ball, ließen auch bei ihren wenigen Kontern immer eine Überzahl von Spielern in der eigenen Hälfte, standen so kompakt, dass die Gladbacher beinahe daran verzweifelt wären. Aber eben nur bis zur 92. Minute.

Express: Ein 0:1 bei Borussia Mönchengladbach ist trotz des Derbys kein Weltuntergang. Die FC-Defensive um Rückhalt Timo Horn hat gezeigt, dass sie auch gegen ein Team mit Champions-League-Ambitionen absolut standhalten kann.

tz: Wenn die Bayern und besonders ihre Stürmer mal einen Aufbaugegner gebrauchen können, dann kommt am besten der Hamburger SV vorbei. Das muntere Wettschießen von Arjen Robben, Thomas Müller und Co. beim 8:0 (3:0) gegen den wehrlosen Liga-Dino katapultierte die Münchner zurück in die Meisterform. Und es war zugleich die optimale Anschubhilfe bei der letzten Aufwärmrunde vor dem Beginn der schwierigen K.o.-Spiele in der Champions League.

Sport1: Schweinsteiger war dabei nicht nur in Sachen Schuhhygiene führend. Oft auf Höhe der Abwehrkette dirigierte Schweinsteiger das Münchner Spiel, das kurzfristige Fehlen von Xabi Alonso, bei dem der Oberschenkel zwickte, blieb so ohne Folgen. Auch weil der FCB gegen einen desolaten HSV mehr Spielwitz zeigte, als zuvor in allen drei Rückrundenspielen zusammen.

Spiegel Online: Der Klassenunterschied zwischen beiden Teams bemaß sich in Zahlen: 8:0 Tore, 14:2 Schüsse auf das Tor, 70 zu 30 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Aber er zeigte sich auch in der völligen Dominanz der Bayern auf dem Spielfeld, die jeden Hamburger Vorstoß im Keim erstickten und selbst wahnwitzig viele Lücken in der gegnerischen Abwehr fanden. So leicht hatte es ihnen noch kein Gegner in dieser Saison gemacht, um sich vor das Tor zu kombinieren.

Hamburger Morgenpost: Auf dieses Déjà-vu hätten sie alle verzichten können. Doch es passiert immer und immer wieder. Erneut ein hochgradig peinlicher Auftritt des HSV beim FC Bayern, Klatschen an der Isar haben mittlerweile Tradition. Passend zum 100. Duell der beiden Klubs in der Bundesliga setzte es am Sonnabend ein 0:8 (0:3). Eine an Peinlichkeit kaum zu überbietende Vorstellung.

Spox: Dass Schmidts extreme Vorwärtsbewegung auch in ein Fiasko münden kann, wenn die Rädchen nicht ineinander greifen und man sich einem selbstbewussten sowie spielstarken Gegner gegenüber sieht, dürfte für den Coach keine neue Erkenntnis sein. Doch wie seine Elf auf die beiden frühen und vermeidbaren Gegentreffer reagierte, war tatsächlich ein Fiasko. Bayer agierte kopflos, die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen wurden wie die allgemeine Verunsicherung immer größer. Leverkusen war der aufkommenden Hektik, die Wolfsburgs kühles Kombinationsspiel sowie die Unmutsbekundungen auf den Tribünen auslösten, nicht gewachsen. Die Zuschauer waren Zeugen einer Demontage erster Güte.

Süddeutsche Zeitung: Bas Dost ist in der Form seines Lebens. Mit vier Toren in Leverkusen bringt der Niederländer auch jene Kritiker zum Verstummen, die ihn lange Zeit für nicht gut genug hielten für den VfL Wolfsburg.

Wolfsburger Allgemeine Zeitung: Die Geschichte dieses irren Spiels ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Das größte: Leverkusen denkt, eine Abwehr auf dem Platz zu haben, aber irgendwelche Laien haben sich offenbar zu Karneval als Bayer-Verteidiger kostümiert – und sowas nutzt der VfL mit überragendem Offensivspiel gnadenlos aus. Statt 5:0 oder 6:0 (was möglich gewesen wäre), steht es zur Halbzeit aber „nur“ 3:0 – irre!

Bundesliga.de: Wolfsburg freut sich über den Dost-Durchbruch. Bas Dost hatte offenbar eine Eingebung. Im Interview mit einer großen Boulevardzeitung sagte der Stürmer des VfL Wolfsburg in dieser Woche: "Auf das Spiel in Leverkusen freue ich mich sehr. Das wird geil." Und wie es das wurde.

Abendzeitung: Zwischenzeitlich war zu befürchten, dass es den Hamburgern so schlimm ergeht wie einst Borussia Dortmund. Immerhin gingen sie in Sachen Demütigung gerade noch hinter Kickers Offenbach und Tennis Borussia Berlin in die Geschichtsbücher ein. Mit 8:0 zerlegten die Bayern den bemitleidenswerten HSV, ein paar Tore mehr wären locker drin gewesen für die plötzlich enthemmte Guardiola-Truppe. Gar ein 11:1 wie beim bis dato einzigen zweistelligen Sieg des Rekordmeisters am 27. November 1971 gegen den BVB.

FAZ: Monatelang hatten sie es immer gehört – dass der Knoten irgendwann platzen würde. Stattdessen war Borussia Dortmund immer tiefer in die Krise gerutscht. Nun aber scheint die Wende doch Formen anzunehmen. Beim 4:2-Sieg gegen den FSV Mainz 05 konnte der BVB erstmals in dieser Saison nach einem Rückstand noch ein Spiel gewinnen. Dem 0:1-Pausenstand folgten vier Dortmunder Treffer in der zweiten Halbzeit, die allerdings unübersehbare Probleme in der Defensive übertünchten.

Stern: Nächste Woche geht es zum aktuellen Tabellenletzten nach Stuttgart. Noch etwas, was den Dortmundern in die Karten spielt. Die Wende ist geschafft. Mit dieser Gewissheit wird Dortmund die Abstiegszone nun zügig verlassen. Aber wie weit die Euphorie den BVB in der Tabelle noch nach oben trägt, bleibt abzuwarten

Welt: Dass der Trubel seine Berechtigung hatte, bewies der Nationalspieler wenig später. Oder um es mit Ilkay Gündogan auszudrücken: "Marcos Unterschrift hat hier alle euphorisiert." Am meisten offenbar den Unterzeichner selbst. Beim 4:2 (0:1) gegen Mainz legte Reus einen Auftritt hin, wie er ihn sich schöner nicht hätte ausdenken können. Was zum einen für die spielerische Klasse des Mittelfeldspielers spricht, aber auch einen ersten Hinweis darauf gab, dass die Entscheidung für den BVB richtig gewesen sein könnte.

Focus Online: Es kommt kein Aufbäumen der Hertha. Berlin zeigt hier ein ganz schwaches Spiel. Eine Mannschaft, die eine Wende einleiten will, tritt ganz anders auf. Das wird hier heute ein herber Rückschlag für Neu-Coach Dardai.

Frankfurter Rundschau: Nach dem mit Schwerstarbeit errungenen, aber nicht mal unverdienten Sieg gegen den FC Schalke 04 war die Erleichterung im Frankfurter Lager mit Händen zu greifen. Die Spieler führten auf dem Feld wahre Veitstänze auf. Torwart Kevin Trapp, einer von zwei Matchwinnern, sprang erst Alexander Madlung an, dann schnappte er sich Lucas Piazon, den anderen Matchwinner, und drückte ihn fest an seine Brust. Es war ein Freudentaumel in schwarz und rot.

Stuttgarter Zeitung: Es ist ein trauriges Bild, das der Club in Hoffenheim abgibt. Nur ganz wenige Vertreter aus den Führungsgremien (Aufsichtsrat, Ehrenrat, Freundeskreis) sind überhaupt noch erschienen vor Ort im Kraichgau. Und sie müssen dann auch noch mitansehen, wie in Sebastian Rudy ausgerechnet ein alter VfBler in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer markiert. Dadurch werden sie vermutlich an die verfehlte Stuttgarter Transferpolitik in den vergangenen Jahren erinnert, die ihren Teil zu der Misere beigetragen hat. Aus den fünf Spielen zuletzt gegen Paderborn, Mönchengladbach, Köln, Bayern und Hoffenheim holte das Team gerade mal zwei Pünktchen und erzielte nur ein Tor, das eigentlich auch noch ein Eigentor war, weil Ermin Bicakcic das Schüsschen von Gotoku Sakai abfälschte. Weitere Chancen hatte der VfB nicht – ein Armutszeugnis.

Tagesspiegel: Die besseren Beiträge zu einer eher mittelmäßigen Partie hatte der SC Paderborn abgeliefert. Dem Rückstand konnte der tapfere Aufsteiger das 1:1 folgen lassen, für das der eingewechselte Stürmer Srdjan Lakic per Kopfball zuständig war. Was dann Linksaußen Meha folgen ließ, war eine Demonstration von Willen und Entschlossenheit.

Kicker: Für Frankfurts Coach Thomas Schaaf war die Partie gegen Schalke eine ganz besondere, da ein Jubiläum anstand. Sein Team aber fand lange gegen einen massiven und taktisch unter Trainer Roberto di Matteo gewohnt sicheren Defensivverbund aus Schalke keine Lücke. Ab der zweiten Hälfte aber legte die SGE an offensiven Ideen zu, während S04 nun viel zu behäbig nach vorne agierte. Letztlich sprang ein verdientes 1:0 heraus

Hannoversche Allgemeine: Hannover 96 hatte gegen seine Kontrahenten aus Paderborn über weite Strecken die besseren Spielanteile - konnte diese jedoch nicht ummünzen. Die Gäste konzentrierten sich auf ihre Verteidigung und setzen kleine aber effektive Nadelstiche

Dortmund feiert seine HeldenBVB-Legenden Zorc und Schmelzer emotional verabschiedet
