Verletzungspech bei Borussia Dortmund Kreuzbandriss — Klopp hat seine Kuba-Krise

Dortmund · Borussia Dortmund hatte sich viel vorgenommen für die Bundesliga-Rückrunde. Doch das Jahr begann mit einem weiteren bitteren Rückschlag im Heimspiel gegen den FC Augsburg.

Dortmunds Blaszczykowski verletzt sich schwer
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Klopp war restlos bedient, alle guten Vorsätze waren schon nach dem ersten Pflichtspiel des Jahres dahin. Mehr noch: Die Verletztenmisere von Borussia Dortmund scheint nicht enden zu wollen. "Das war kein Traumstart. Das fühlt sich sehr bescheiden an", sagte der BVB-Coach mit ernster Miene. Nichts war's mit dem beschworenen Neuanfang, nichts mit dem wegweisenden Heimsieg als Signal für die angekündigte Aufholjagd. Stattdessen stand am Ende ein ernüchterndes 2:2 (1:0) gegen den FC Augsburg.

Klopp stand noch unter dem Eindruck jener Szene, als Jakub Blaszczykowski in der vierten Minute, gestützt von den Physiotherapeuten, in die Kabine humpelte. Am Sonntag bestätigte sich der Verdacht auf einen Kreuzbandriss. Es ist der zweite nach Neven Subotic, der bereits für den Rest der Spielzeit ausfällt. "Das passt in diese Saison, das sollte jetzt aber auch der Schlusspunkt sein", äußerte Klopp.

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Sicherlich sei das für die ganze Mannschaft ein Schock gewesen, aber eine Entschuldigung für den neuerlichen Punktverlust sei es nicht. Immerhin sind die Borussen seit nunmehr vier Heimspielen bei nur einem Zähler ohne Sieg. Als Gründe für den verkorksten Start in die Bundesliga-Rückrunde machte der 46-Jährige andere Mängel aus. "Die Mannschaft hat sich viel vorgenommen. Dass dies auch zur Verkrampfung führen kann, haben wir heute erlebt. Die Freude am Spiel habe ich heute nicht gesehen", resümierte Klopp.

Nationaltorhüter Roman Weidenfeller kam nach seinem 300. Bundesligaspiel für die Borussen stocksauer vom Rasen und bemühte sich um Fassung: "Das war fahrlässig vorn und hinten. Es kam überhaupt kein Spielfluss zustande. Das darf nicht passieren, auch wenn es Augsburg gut gemacht hat. Bei uns hat der eine oder andere klare Blick gefehlt."

Eine derartige Heimserie beklagte der BVB zuletzt vor 14 Jahren, neun Spiele in Folge mit zumindest einem Gegentor hatte es in den fast sechs Jahren unter Klopp noch nie gegeben. Kein Wunder, dass der Coach ankündigte: "Wir werden alles aufarbeiten. Themen gibt es genügend bis zum Spiel in Braunschweig am nächsten Freitag." Und dann reagierte Klopp doch noch gewohnt schlagfertig auf die Nachfrage, wie seine Mannschaft zur gewohnten Leichtigkeit zurückfinden könne: "Wir werden sicherlich nicht im Kreis tanzen und uns bunte Kappen aufsetzen."

Es war ein gebrauchter Nachmittag für den BVB, der zwar Chancen zur Vorentscheidung in der ersten Halbzeit besaß, aber den unermüdlich kämpfenden Gegner immer wieder Türen öffnete. Sven Bender (5. und 56., Eigentor) traf gleich zweimal zum 1:1, bevor Nuri Sahin (66.) die Weichen vermeintlich auf Sieg stellte. Dass ausgerechnet der künftige Dortmunder Dong-Won Ji (72.), der wegen einer Oberschenkel-Prellung eigentlich gar nicht auflaufen sollte, Augsburg einen Punkt bescherte, kommentierte FCA-Trainer Markus Weinzierl: "Das sind Geschichten, die nur der Fußball schreibt."

Weinzierl freute sich diebisch über den Coup seiner Mannschaft. "Sie hat eine tolle Moral gezeigt. Wir haben uns in der Halbzeit gesagt, dass hier und heute etwas möglich ist, wenn wir an uns glauben", meinte der Coach. Für ihn sei es wichtig gewesen, die Serie aus der Hinrunde fortzusetzen. Nach nunmehr sechs Spielen ohne Niederlage gehen die Schwaben mit breiter Brust in die nächsten Wochen.

(sid)
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