Bayer Leverkusen Bender wäre Leverkusens elfter deutscher WM-Fahrer

Leverkusen · Der Mittelfeldspieler steht im vorläufigen WM-Aufgebot. Bernd Leno dagegen nicht. Coach Sascha Lewandowski sieht den Keeper als den kommenden Mann beim DFB.

Joachim Löw hat entschieden: Das ist Deutschlands vorläufiger WM-Kader
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Das ist Deutschlands vorläufiger WM-Kader

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Eigentlich wollte Sascha Lewandowski gestern Mittag die Nicht-Berücksichtigung von Bernd Leno in Joachim Löws vorläufigem WM-Aufgebot nicht kommentieren, weil "ich ja auch nicht will, dass Joachim Löw unsere Kader-Nominierungen kommentiert". Aber indirekt konnte es sich Bayers scheidender Interimstrainer dann doch nicht verkneifen, sein völliges Unverständnis über Löws Entscheidung zu kommunizieren.

"Bernd hätte sich eine Nominierung nach den Leistungen in dieser Saison verdient gehabt", sagte Lewandowski. "Wenn er seinen Weg so weiter geht wie bisher, wird auf Strecke kein Weg an ihm vorbeiführen. Wenn er so weitermacht, wird er bei einer, wenn nicht eher bei zwei oder drei Weltmeisterschaften dabei sein - und auch spielen." Lewandowskis Reaktion spiegelte ein Kopfschütteln wieder, das gestern durch das komplette Leverkusener Umfeld, durch den ganzen Verein ging.

Weil auch Sidney Sam erwartungsgemäß keine Berücksichtigung fand, bleibt es Lars Bender als einzigem Leverkusener vorbehalten, darum zu kämpfen, nicht zu den sieben Spielern zu gehören, um die das jetzt 30-köpfigen Aufgebot vor dem Turnierstart noch reduziert werden muss. "Ich freue mich sehr. Das zeigt, dass ich in den letzten zwei Jahren meine Leistung gebracht habe", teilte Bender nach der Bekanntgabe des Kaders mit. Der 25-Jährige wäre der elfte Bayer-Profi, der mit einer deutschen Nationalmannschaft an einer WM teilnehmen würde. Vorher schafften dies Ulf Kirsten (1994 und 1998), Christian Wörns (1998), Hans Jörg Butt (2002), Oliver Neuville (2002), Michael Ballack (2002), Carsten Ramelow (2002), Bernd Schneider (2002 und 2006), Jens Nowotny (2006), Stefan Kießling (2010) und Toni Kroos (2010).

Fast ein bisschen unter an einem Tag, an dem sich alle Blicke auf den DFB in Frankfurt richteten, ging der Ausblick auf das finale Saisonspiel der Werkself morgen (15.30 Uhr) gegen Werder Bremen. Mit einem Sieg könnte niemand die Leverkusener mehr von Rang vier verdrängen. "Die Truppe hat zuletzt bewiesen, dass sie mit diesem Druck umgehen kann. Es war sowieso unsere Devise, dass wir in der Endphase jedes Spiel gewinnen müssen", sagte Lewandowski. Dass Bremens Trainer Robin Dutt heißt, taugt dabei längst nicht mehr als Motivationsfaktor. "Mir ist egal, wer gegenüber auf der Bank sitzt, das können von mir aus auch die Bremer Stadtmusikanten sein", sagte Lewandowski.

(RP)
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