Trainer seines Sohnes geohrfeigt Vater muss hohe Geldstrafe zahlen

Bonn · Ein Vater hatte im April 2018 den Fußball-Trainer seines Sohnes eine kräftige Ohrfeige verpasst. Dafür hat ihn das Landgericht Bonn jetzt zu einer hohen Geldstrafe verurteilt.

 Symbolbild.

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Foto: Jürgen Moll

Wegen eines Vorfalls bei einem Fußballspiel zweier Jugendmannschaften im April 2018 hat das Bonner Amtsgericht einen Vater zu einer Geldstrafe von 10 000 Euro verurteilt. Der 45-Jährige hatte dem Trainer seines zwölfjährigen Sohnes eine kräftige Ohrfeige versetzt, so dass der 62-Jährige umfiel und ausgewechselt werden musste. Wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung muss der Verurteilte die Strafe zahlen, wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch erklärte.

Der Vater war über die Absperrung aufs Spielfeld gesprungen und hatte dem Trainer einen Schlag versetzt. Er hatte sich geärgert, weil dieser nach einem Spielfehler seinen Sohn angebrüllt hatte. Als er den Trainer zur Rede stellte, soll dieser ihn beleidigt haben. Nach dem Schlag soll der Vater dem Vertreter eines Fußballverbandes, der das Geschehen gefilmt hatte, das Handy aus der Hand geschlagen und darauf herumgetrampelt haben. Der Verurteilte räumte die Vorwürfe im Prozess ein. Sein Verteidiger hatte Freispruch gefordert, da der Angeklagte nur notwehrmäßig gehandelt habe.

Gewalt im Amateurfußball, insbesondere Übergriffe auf Schiedsrichter, beschäftigt derzeit nicht nur die Fußball-Verbände, sondern auch die Politik. Darin zeige sich die „Verrohung der Gesellschaft“, sagte Innenminister Horst Seehofer (CSU).

(lt/dpa)
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