Urteil zu tragischem Unfall Vierjährigen auf Busspur totgefahren - Autofahrer muss 200 Euro Geldstrafe zahlen

Berlin · Ein 23-jähriger Student erfasst auf einer Busspur in Berlin einen vier Jahre alten Jungen. Der Junge stirbt, der Mann war zu schnell unterwegs. Jetzt ist das Urteil gefallen.

 Blaulicht (Symbolbild)

Blaulicht (Symbolbild)

Foto: dpa/Friso Gentsch

Weil er einen vierjährigen Jungen durch zu schnelles Überholen auf der Busspur erfasst und tödlich verletzt hatte, ist ein Autofahrer zu einer Geldstrafe von 200 Euro verurteilt worden. Der 23-Jährige hätte den Unfall bei angepasster Geschwindigkeit vermeiden können, begründete das Amtsgericht Berlin-Tiergarten am Mittwoch und sprach den Studenten der fahrlässigen Tötung schuldig. Die Ampel habe für Fußgänger auf Rot gestanden, als das Kind plötzlich auf die Straße gelaufen sei. Es liege auch ein Fehlverhalten der Mutter vor, die mit ihrem Sohn vom Einkauf kam, hieß es im Urteil.

Das Unglück hatte sich im Oktober 2017 im Stadtteil Pankow-Heinersdorf ereignet. Der Angeklagte, der zu einem Fitnessstudio wollte, habe vorschriftswidrig auf der Busspur rechts an den staubedingt haltenden Fahrzeugen vorbeifahren wollen, so das Gericht. Laut einem Gutachten war er mit einer Geschwindigkeit von bis zu 74 Stundenkilometern unterwegs. Mutter und Kind hätten zunächst auf einer Mittelinsel gestanden. Als der Junge losrannte, habe der Angeklagte das Kind mit dem linken Seitenspiegel erfasst. Der Vierjährige erlag zwei Wochen später seinen schweren Kopfverletzungen.

Der nicht vorbestrafte Student hatte zuvor unter Tränen sein Bedauern geäußert. Er sei lediglich eine Strecke von etwa 70 Metern auf der Busspur gefahren und habe dann rechts abbiegen wollen, erklärte er. „Als das Kind auf der Straße lag, war ich geschockt.“ Mit der Strafe von 40 Tagessätzen zu je fünf Euro folgte das Gericht im Wesentlichen den Anträgen von Staatsanwalt und Verteidigung.

(mja/dpa)
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