Neuer Wagen vorgestellt Ford kehrt als Partner von Red Bull in die Formel 1 zurück

Update · Red Bull hat seinen neuen Formel-1-Boliden präsentiert. Mit dem RB19 will Max Verstappen zum dritten Mal nacheinander Weltmeister werden. Ab 2026 stößt Ford als strategischer Partner zum Team.

 Der neue Red-Bull-Bolide bei der Vorstellung.

Der neue Red-Bull-Bolide bei der Vorstellung.

Foto: AFP/ED JONES

Im klassischen dunkelblauen Design zum WM-Triple von Max Verstappen - und dann mit einer US-Traditionsmarke im Rücken in die Zukunft: Titelverteidiger Red Bull hat als erstes Topteam der Formel 1 sein Auto für die neue Saison präsentiert und holt mit Ford einen alten Bekannten in die Königsklasse zurück

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Ab 2026 stößt der US-Autogigant als strategischer Technikpartner zum amtierenden Konstrukteurs-Weltmeister, die Amerikanisierung der Königsklasse schreitet damit weiter voran. Gespräche mit anderen Interessenten wie Porsche waren im Vorjahr gescheitert.

„Es ist fantastisch, Ford durch diese Partnerschaft wieder in der Formel 1 willkommen zu heißen“, sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Ford sei ein Hersteller mit einer langen Motorsportgeschichte, die sich über Generationen erstrecke.

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Foto: dpa/Matthias Oesterle

Der Autobauer wird demnach sein Know-how in den Bereichen Batteriezellen- und Elektromotortechnologie einbringen. Auch wird die Software für die Steuerung des Antriebsaggregats und für Analytik bereitgestellt. Die Zusammenarbeit betrifft auch das kleine Red-Bull-Schwesterteam AlphaTauri.

Ford-Chef Bill Ford sprach vom Beginn eines „aufregenden neuen Kapitels in der Motorsportgeschichte von Ford“. Formel-1-Chef Stefano Domenicali und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem hießen den amerikanischen Hersteller willkommen.

Ein wichtiger Grund für die Rückkehr sei für Ford die Elektrifizierung der Rennserie. Weitere Argumente hätten die angestrebte CO2-Neutralität ab 2030 und die Erschließung neuer Märkte, insbesondere der verstärkten Präsenz auf dem amerikanischen Heimatmarkt, geliefert.

Die Formel 1 erlebt derzeit weltweit einen Boom, speziell aber in den USA. Die Rennserie trägt dem Rechnung: In der kommenden Saison stehen gleich drei US-Rennen (Miami, Austin, Las Vegas) im Kalender. Die amerikanische Rennsport-Größe Michael Andretti drängt zudem mit General Motors (Cadillac) ins Starterfeld. In Logan Sargeant (Williams) besitzt wieder ein US-Fahrer ein Stammcockpit.

Ford war letztmals 2004 in der Formel 1 als Motorenhersteller des Jordan-Teams um die deutschen Piloten Nick Heidfeld und Timo Glock involviert. Die Marke mit dem blauen Oval besitzt allerdings eine stolze Tradition in der Königsklasse. Mit insgesamt 176 Grand-Prix-Siegen ist Ford der dritterfolgreichste Motorenhersteller in der ewigen Bestenliste hinter Ferrari (243) und Mercedes-Benz (212).

Die erhofften Siege im kommenden Jahr gehen noch nicht auf das Ford-Konto. Vom 23. bis 25. Februar wird der RB19 bei den äußerst reduzierten Testfahrten zum Einsatz kommen. Am 5. März startet die neue Saison an gleicher Stelle. Mit 23 Rennen ist es die längste Saison der Formel-1-Geschichte.

Red Bull hat gleich zwei Titel zu verteidigen. In der Vorsaison räumte man mit Verstappen die Fahrer- und Konstrukteurswertung ab. „Wir sind sehr optimistisch. Wir wollen die Titel natürlich verteidigen“, sagte Verstappen, der sich über das gewohnte Design freute: „Es ist ein cooles Auto. Wir hatten mit der Lackierung viel Erfolg, warum sollten wir etwas ändern?“

Wegen des Budgets-Verstoßes in der Saison 2021 gehen die Bullen aber mit einem Handicap in die neue Saison - das Team muss mit zehn Prozent weniger Entwicklungszeit im Windkanal auskommen.

Red Bull ist das erste Topteam der Formel 1, das sein neue Auto-Design zeigt. Ferrari folgt am 14. Februar, einen Tag später Mercedes.

(ako/sid)
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