„Echt-amerikanisches“ Team Andretti will mit Cadillac in die Formel 1

Bekommt die Formel 1 bald einen elften Rennstall? Der US-Amerikanischer Michael Andretti will gemeinsam mit General Motors mit der Marke Cadillac einsteigen. Das wird allerdings kompliziert.

 Michael Andretti.

Michael Andretti.

Foto: AP/Paul Sancya

Die amerikanische Rennsport-Größe Michael Andretti will gemeinsam mit dem Automobilriesen General Motors in die Formel 1 einsteigen. Das teilten Andretti Global und der US-Hersteller am Donnerstag mit. General Motors würde dabei seine Edelmarke Cadillac ins Rennen schicken.

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„Ich habe das Gefühl, dass wir in der Lage sind, ein neues Team in der Formel 1 zu stellen“, sagte Andretti (60), „dass wir der Serie Mehrwert und den Fans Spannung bringen können.“ Gemeinsam mit General Motors soll ein „echt-amerikanisches“ Formel-1-Team entstehen. Einen genauen Zeitpunkt für den erhofften Einstieg nannte Andretti nicht, nach der Absichtserklärung hänge dies davon ab, wie viel Zeit der folgende Prozess in Anspruch nehme. Den Antrieb würde das Team zunächst von einem der etablierten Hersteller beziehen.

Der Einstieg in die Formel 1 als neues Team ist allerdings kompliziert. Zwar kommt die Einladung von ganz oben: Mohammed Ben Sulayem, Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, hatte zu Wochenbeginn diesen Wunsch kundgetan. Er habe einen entsprechenden „Prozess der Interessenbekundung für potenzielle neue Teams“ in die Wege geleitet.

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Die Formel 1 wies am Donnerstag aber gleich darauf hin, dass neben der FIA auch die Rennserie selbst überzeugt sein muss, ein neuer Eintrag müsse „stabil“ sein. Die etablierten Rennställe wollen zudem keine unüberlegte Aufstockung der Königsklasse, die momentan aus zehn Teams besteht - auch, weil dadurch die Einnahmen für jedes einzelne Team zunächst einmal sinken. Audi etwa, das 2026 einsteigt, wird keinen neuen Rennstall stellen: Die deutsche Marke steigt beim traditionsreichen Sauber-Team ein.

Ein gemeinsamer Einstieg von Andretti und Cadillac wäre erneuter Ausdruck des Booms auf dem US-Markt. Im kommenden Jahr finden erstmals drei Rennen in den Staaten statt, zu Austin und Miami gesellt sich dann Las Vegas. Ein US-Team gibt es bereits: Haas, ab 2023 Rennstall des Deutschen Nico Hülkenberg, unterhält allerdings auch eine Fabrik in England und arbeitet technisch sehr eng mit Ferrari zusammen.

(sid/stja)
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