Köln Fifa unter Druck: Tote in Katar, Krawalle in Brasilien

Köln · Neue Probleme mit den WM-Turnieren 2022 in Katar und im Sommer in Brasilien haben beim Fußball-Weltverband Fifa Alarm ausgelöst. Besonders Schreckensmeldungen über noch mehr tote Gastarbeiter auf Katars WM-Baustellen als bisher bekannt setzten die Fifa-Spitze unter verstärkten Handlungsdruck. Zugleich schürten Gewalt und Zerstörung bei Protesten gegen die bevorstehende WM-Endrunde in Brasilien die Ängst vor sozialen Unruhen während des Turniers (12. Juni bis 13. Juli).

Ein Bericht der englischen Zeitung "Guardian" über 36 weitere tote Gastarbeiter in Katar rief umgehend auch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die Politik auf den Plan. "Es ist furchtbar, die erschütternden Meldungen zu lesen", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach der "FAZ", "es reicht nicht aus, diese Missstände immer wieder zu beklagen, es muss schnellstens etwas Konkretes passieren." Niersbach liegt auf einer Linie mit der EU-Menschenrechtsausschuss-Vorsitzenden Barbara Lochbihler. Die Fifa solle "konkrete Forderungen stellen und klare Deadlines definieren, bei deren Überschreitung Konsequenzen greifen", sagte die Grünen-Politikerin. "In Katar müssen zügig und dauerhaft durchweg faire Arbeitsbedingungen eingeführt werden", erklärte Fifa-Chef Sepp Blatter.

(sid)
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