Schnelles Wiedersehen nach dem Abschied „Ich erwarte ein enges Spiel“

Interview | Krefeld · Der Ex-Kapitän der Krefeld Pinguine kehrt am Mittwoch mit den Iserlohn Roosters in die Yayla-Arena zurück. Mit seinem neuen Team peilt er einen Platz unter den ersten vier Teams an.

Torsten Ankert stand von Oktober 2018 bis Ende November 2020 bei den Krefeld Pinguinen unter Vertrag und war vom Sommer 2019 bis zu seinem Vertragsende vor drei Wochen Mannschaftskapitän der Schwarz-Gelben. Die RP sprach vor der Rückkehr im Dress der Iserlohn Roosters mit dem 32-jährigen Verteidiger.

Wie haben Sie es in Iserlohn angetroffen?

Ankert Ich habe es gut angetroffen, die Rahmenbedingungen passen. Es war für mich wichtig, gleich zum Beginn des Eistrainings bei der Mannschaft zu sein. Weil ich schon einen kleinen Vorsprung durch das Training und die Spiele in Krefeld hatte, ist es mir auch nicht so schwer gefallen wie den anderen Jungs.

Wie schätzen Sie ihre neue Mannschaft ein?

Ankert Dazu kann ich noch nicht viel sagen. Wir hatten nur zwei Vorbereitungsspiele gegen Köln. Insgesamt habe ich aber einen guten ersten Eindruck von unserem Team. Wir haben im Sturm sowohl große und kräftige Spieler, aber auch ein paar kleine und flinke Jungs. Im Training sieht es schon ganz gut aus, in den Spielen müssen wir uns sicher noch finden. Ein Platz unter den ersten Vier in unserer Gruppe sollte aber drin sein.

Was ist es für Sie ein Gefühl, wenn Sie in die Yayla-Arena kommen, aber eine andere Kabine aufsuchen und Martin Schymainski als Kapitän auf dem Eis vor dem Spiel gegenüber stehen?

Ankert Das ist eine komische Situation, auch weil alles sehr schnell ging. So was kommt halt im Sport vor. Ich freue mich aber, die Jungs wiederzusehen und in Krefeld zu spielen. Mit „Schimmi“ telefoniere ich alle zwei bis drei Tage. Viele Jungs und die Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle sind mir ans Herz gewachsen.

Sind Sie nicht froh, dass Sie sich jetzt wieder mehr auf Eishockey konzentrieren können?

Ankert „Irgendwie schon. Ich habe mich letztes Jahr mit der drohenden Insolvenz und in diesem Jahr mit der Gesamtsituation einfach jeden Tag mehrere Stunden auseinandersetzen müssen. Irgendwann habe ich mich mit 20 Prozent Eishockey beschäftigt, 80 Prozent waren irgendwelche Dinge drum herum. Man führt Gespräche mit Mitspielern, die sich Sorgen machen. Erst in der Halle, dann im Auto. Irgendwann hat das auch körperlich an mir gezerrt.

Was erwarten Sie vom Spiel?

Ankert Die Pinguine haben schon in Wolfsburg gespielt und am Magenta-Cup teilgenommen. Sie sind aber auch noch nicht eingespielt und befinden sich noch in der Findungsphase. Die Special-Teams werden eine große Rolle spielen. Wir müssen von der Strafbank weg bleiben, viel Schlittschuh laufen und den Puck schnell zum Tor bringen. Ich erwarte ein enges Spiel. Kleinigkeiten werden ausschlaggebend sein. Dazu gehört auch nicht vom Spielplan abzuweichen, kühlen Kopf zu bewahren und die Atmosphäre bei einem Geisterspiel anzunehmen.

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