Zehnter Neuzugang Pinguine verpflichten Stürmer Buncis

Krefeld · Kurz vor dem ersten DEL-Spiel ergänzt ein lettischer Stürmer den Kader, der zuletzt in der nordamerikanischen College-Liga NCAA spielte. Mihails Svarinskis ist nun offiziell Cheftrainer bis zum Saisonende. Am Sonntag geht es zum Saisonauftakt nach Wolfsburg.

 Der Lette Filips Buncis erhält das Trikot mit der Nummer 23.

Der Lette Filips Buncis erhält das Trikot mit der Nummer 23.

Foto: Krefeld Pinguine

Das Personalkarussell dreht sich derzeit bei den Pinguinen scheinbar unaufhaltsam. Zwei Tage vor dem ersten Meisterschaftsspiel in Wolfsburg (Sonntag, 19.30 Uhr) verpflichteten die Krefelder den Letten Filips Buncis. Der 23-Jährige, 1,93 Meter große und 100 Kilogramm schwere Center trainiert bereits seit vergangenen Sonntag mit dem Team und absolvierte ein Tryout. Er sollte eigentlich in den geplanten Testspielen gegen Straubing auflaufen, die aber wegen Corona abgesagt wurden.

Buncis spielte zuletzt in der nordamerikanischen College-Liga NCAA für die Arizona State University und kam auf 89 Einsätze (10 Tore, 13 Vorlagen). Er durchlief unter anderem die Nachwuchsmannschaften des SK Riga, wo er auch unter Mihails „Mike“ Svarinskis trainiert hat. „Filips ist ein physischer Spieler vor dem Tor und besitzt gleichzeitig sehr gute schlittschuhläuferische Fähigkeiten. Er hat sich seit unserer gemeinsamen Zeit in Riga sehr stark weiterentwickelt,“ so Svarinskis, der seit Freitag offiziell bis zum Saisonende neuer Cheftrainer der Pinguine ist. Buncis erhält die Trikotnummer 23. Vielleicht ist sein Landsmann und Ex-Pinguin Herberts Vasijevs, der die 23 trug, ja sein Vorbild.

Buncis ist nun der zehnte Importspieler des Kaders. Wer davon am Sonntag in Wolfsburg nicht zum Einsatz kommt, will der Trainer am Samstag nach dem Training entscheiden. Zum Kader gehört jetzt auch Nachwuchsspieler Maciek Rutkowski vom KEV 81, der aber vorerst in der Oberliga zum Einsatz kommen soll.

Für das Duell bei den Grizzlys spielt Außenstürmer Vinny Saponari in den Planungen des Cheftrainers keine Rolle mehr. Der Amerikaner mit deutschem Pass wurde bisher nicht lizenziert. Wie berichtet, wird er seit einiger Zeit von seinem Berater auf dem Transfermarkt angeboten. „Ich hatte mit Vinny ein Gespräch und habe ihn gefragt, ob er bereit ist, in der dritten oder vierten Sturmreihe zu spielen. Er hat ja gesagt. Einen Tag später hat mich sein Berater angerufen und um eine Vertragsauflösung gebeten“, erklärte Sergej Saveljev auf RP-Nachfrage.

Der Geschäftsführer und Sportliche Leiter erläuterte am Freitag nochmal seine Strategie: „Unser Ziel ist von Anfang an  gewesen, ein Standort für junge Spieler zu sein, die wir entwickeln wollen. Das bleibt auch so. Durch den Abgang einiger Spieler haben wir jetzt schon die Möglichkeit, mehr jüngere Spieler einzusetzen. Das ist eine wichtige Vorbereitung für die nächste Saison. Diese Spielzeit sehen wir als Entwicklung für die Mannschaft. Das heißt aber nicht, dass wir keinen Wert darauf legen, die Spiele zu gewinnen.“

Svarinskis gestand am Freitag ein, dass er noch „viel Arbeit“ vor sich habe. Sein System sei eine Mischung aus der Schweiz und Nordamerika, speziell dort von Tampa Bay und Boston Bruins: „Wir wollen aktives Hockey spielen und in allen Zonen Druck auf den Gegner ausüben.“ Um die Fitness seiner Spieler sorgt er sich nicht: „Alle sind hochmotiviert und arbeiten auf dem Eis und im Kraftraum hart.“

Er selbst freut sich auf sein erstes DEL-Spiel als Cheftrainer: „Ein wenig nervös bin ich schon. Druck verspüre ich aber nicht.“ Dass im Magenta-Sport-Cup beide Spiele gegen die Wolfsburger gewonnen wurden, zählt für ihn nicht mehr: „Da hatten wir zweimal eine andere Mannschaft als jetzt zur Verfügung. Wir werden unsere Taktik neu ausrichten.“

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