Torfestival gegen Frankfurt DEG macht den ersten Schritt Richtung Play-off-Viertelfinale
Düsseldorf · Die Düsseldorfer Eishockeyprofis gewinnen den Auftakt der Play-off-Serie gegen die Löwen Frankfurt mit 5:0. Zwar wartet die DEG das halbe Spiel auf ihr erstes Tor, aber dann dreht sie auf.
Das Düsseldorfer Sportpublikum gibt seit jeher Rätsel auf. An einem Tag reißt es sich um Tickets, an einem anderen bleiben tausende Sitze leer. Das gilt besonders für den Teil, der zum Eishockey geht. Zu den vergangenen neun Heimspielen der Düsseldorfer EG kamen fast 10.000 Fans im Schnitt, am Sonntag gegen Mannheim war der Dome sogar fast ausverkauft, die heiße Phase vor den Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) machte es möglich. Doch als eben jene Play-offs am Dienstagabend dann endlich begannen, hätte das von der Kulisse her auch irgendein schnödes Oktoberspiel sein können. Gerade einmal 5355 Fans verloren sich im Dome. Nun hatte die DEG zuletzt einen kleinen Durchhänger, verlor drei von vier Spielen und verpasste den direkten Sprung ins Viertelfinale. Aber insgesamt konnte sich die Hauptrunde ja mehr als sehen lassen mit deutlich mehr Siegen als Niederlagen und Platz sieben.
Trotzdem war nun zum Auftakt der ersten Play-off-Runde gegen die Löwen Frankfurt nur der harte Kern da. Aber der musste sein Kommen nicht bereuen. Die DEG gewann mit 5:0 (0:0, 3:0, 2:0) und führt deshalb mit 1:0 in der Serie über maximal drei Spiele. Bereits am Freitagabend (19 Uhr) in Frankfurt können die Düsseldorfer den Sprung ins Viertelfinale klarmachen. Sollte das nicht klappen, kommt es am Sonntag in Düsseldorf zum Entscheidungsspiel.
Daran wollte nun aber noch niemand denken, Alexander Barta freute sich erst mal über einen gelungenen Auftakt: „Wir waren diszipliniert, haben Scheibenkontrolle gehabt und wenig zugelassen“, sagte der Kapitän, dessen Team man allerdings deutlich anmerkte, dass es zuletzt ins Grübeln gekommen war. Die jüngsten Niederlagen und vor allem die Torflaute hatten ihre Spuren hinterlassen. Zwar war der Start stark, die ersten Minuten gehörten klar der DEG, die sich mehrfach vorne festsetzte. Meist wussten sich die rein auf Konter setzenden Frankfurter nur mit langen Pässen zu helfen, von den kaum einer ankam.
Aber nach gut der Hälfte des ersten Drittels war der erste Düsseldorfer Schwung dahin, danach sah es wieder zäh aus. Bis in den Mittelabschnitt zog sich das, zwischendurch musste Henrik Haukeland gar einige Male eingreifen. Doch dann traf Alexander Blank in der 32. Minute aus dem Nichts zum 1:0 – und plötzlich klappte alles. Keine fünf Minuten später stand es bereits 3:0. Erst hatte Cedric Schiemenz einen Schuss von Alec McCrea erfolgreich abgefälscht, dann traf Stephen MacAulay von der linken Seite ins lange Eck, wobei Löwen-Torwart Jake Hildebrand da nicht gut aussah.Der DEG konnte es egal sein. Drei Tore in der regulären Spielzeit hatte es seit mehr als einem Monat nicht gegeben.
Ein Tor von Alexander Barta gar seit Mitte Januar nicht mehr. Das folgte dann zu Beginn des Schlussabschnitts, als der Kapitän allein auf das Frankfurter Tor fuhr und den Puck so lässig unter den Latte schoss, als hätte er nie etwas anderes getan. Danach war es bei den Gästen endgültig vorbei. Bis auf die Startphase des zweiten Drittels wirkten die ohnehin seltsam lethargisch. Gerade für ein Play-off-Spiel. Gerade für eine Mannschaft, die den Einzug erst am letzten Spieltag klargemacht hatte und deswegen mit Euphorie nach Düsseldorf gekommen war. Doch ein echtes Aufbäumen war nicht zu sehen. Die DEG schien dem fünften Treffer deutlich näher zu sein als die Frankfurter ihrem ersten. Obwohl Trainer Roger Hansson das deutliche Ergebnis dazu nutzte, weiter alle vier Reihen aufzubieten und so Kräfte für die nächsten Tage zu sparen.
So hätte das Spiel eigentlich ganz entspannt austrudeln können. Aber dann hatte Ryan Olsen mal wieder einen seiner, nun ja, Momente. Olsen gilt ohnehin als der unfairste Spieler der DEL, wurde diese Saison schon dreimal gesperrt. Nun gönnte er sich einen Stockstich gegen Victor Svensson und durfte danach unter die Dusche. In der anschließenden Überzahl traf Daniel Fischbuch dann zum 5:0. Danach ging es nur noch darum, Henrik Haukeland sein Zu-Null-Spiel zu sichern, was auch klappte. Dafür warf sich Blank sogar noch mal in einen Schuss. Der Rest war eine Party der DEG-Fans. Die waren zwar nicht viele, aber bereut hatten sie ihr Kommen nicht im Geringsten.