Blank, Eham und Borzecki Die DEG-Energiebringer aus der vierten Reihe

Düsseldorf · Alexander Blank, Josef Eham und Jakub Borzecki brauchten Zeit, um bei der Düsseldorfer EG anzukommen. Zuletzt drehten die 20-Jährigen aber mächtig auf. Pünktlich zum Spiel am Dienstag gegen Meister Berlin sind sie in Form.

Ein Mitglied aus dem jungen DEG-Trio: Josef Eham (r.) jubelt mit Alexander Ehl im Spiel gegen Bietigheim.

Ein Mitglied aus dem jungen DEG-Trio: Josef Eham (r.) jubelt mit Alexander Ehl im Spiel gegen Bietigheim.

Foto: RP/Birgit Häfner

Wenn man es genau nimmt, waren es nur seine ersten Lebensmonate, was bekommt man da schon mit? Aber Berlin ist für Alexander Blank trotzdem nicht irgendeine Stadt. „Ich habe da nur ein Jahr gewohnt, aber dadurch, dass ich da geboren bin, fühle ich mich immer sehr heimisch, wenn ich da bin“, sagt der 20 Jahre alte DEG-Stürmer. Und obwohl er nie für Berlin Eishockey spielte: Wenn es gegen die Eisbären geht, sei das für ihn immer etwas Besonderes.

Am Dienstag wird er das wieder erleben, dann steht für die Düsseldorfer EG das sechste Spiel in zwölf Tagen an, ab 19.30 Uhr (Magentasport) empfängt sie die Eisbären. Was nicht nur für Blank ein wichtiger Abend wird; vor allem die Berliner brauchen mal wieder etwas zu feiern. Zuletzt gab es in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nur einen Sieg aus fünf Spielen, der Meister der beiden Vorjahre steht auf Rang zwölf – indiskutabel für einen der teuersten Kader der Liga. Und nicht zu vergessen: Auch in der Champions League gab es ein krachendes Aus.

Rücksicht darauf wird die DEG kaum nehmen können. Sie braucht selbst jeden Punkt – zumal sie am Sonntag gegen Frankfurt einige davon liegenließ. Ein Spiel, das man ziemlich einfach zweiteilen kann: Erst dominierte die DEG nach Belieben, hätte nach Rund der Hälfte des Spiels deutlich höher als 1:0 führen müssen. Dann liefen die Düsseldorfer fast nur noch hinterher, wachten erst nach dem 1:3 wieder auf und verloren am Ende mit 2:4.

Da gab es hinterher nicht viel, auf was sie positiv zurückblickten. Die Ausnahme: die vierte Reihe mit Alexander Blank, Josef Eham und Jakub Borzecki. Die drei 20-Jährigen erzielten nicht nur das 1:0, sie machten generell ein starkes Spiel, waren flink auf den Beinen, brachten viel Energie rein und erlebten deutlich mehr Zeit in der Offensive als im eigenen Drittel. So machten sie es zuletzt immer. In den vergangenen drei Spielen flogen mit dem jungen Trio auf dem Eis knapp zwei Drittel aller Schüsse auf das gegnerische Tor. In den vergangenen vier Spielen sind Blank, Eham und Borzecki – und der 23-jährige Cedric Schiemenz, der ebenfalls Wechsel in der vierten Reihe bekam – gar die einzigen DEG-Stürmer, die kein Gegentor auf dem Eis erlebten. Dafür erzielten sie gleich drei, alle durch Blank, vorbereitet jeweils durch die jungen Kollegen.

„Wir spielen viel, wir kriegen das Vertrauen und versuchen, bestmöglich unseren Job zu machen. Und wenn man dann gut spielt, dann trifft man auch“, sagt Blank, der die Aufgabenverteilung so beschreibt: „Ich bin eher der Kopf der Reihe, ich versuche, durch meine Pässe aufzufallen. Und dann haben wir Seppi (Eham, Anm. d. Red.) und Kuba (Borzecki), die superstark in den Ecken sind, die läuferisch stark sind und immer die Scheiben gewinnen.“

Das ist in der Tat auffällig: Wie körperlich die drei 20-Jährigen bereits spielen. Vor allem Eham, der sich in jeden Zweikampf wirft und auch gestandenen Profis Probleme bereitet. Das gefällt auch Roger Hansson. „Sehr gut, ziemlich konstant“, bewertete der Trainer den Auftritt seiner vierten Formation gegen Frankfurt, „die junge Reihe ist erfolgreich“.

Dabei kamen alle drei erst diesen Sommer neu nach Düsseldorf. Blank aus Krefeld, Eham und Borzecki aus der Red-Bull-Akademie. Zudem erlebten sie nicht mal die komplette Vorbereitung zusammen, weil Blank und Eham im August bei der U20-WM in Kanada waren – und auch da überzeugten. Auch danach war es nicht einfach, eine Chemie zu entwickeln, wegen immer neuer Verletzungen gab es bei der DEG mehrere Reihenumstellungen. Erst seit Mitte des Monats bilden die 20-Jährigen eine feste Einheit. Und überhaupt benötigten sie zunächst Anlaufzeit: „Ich habe schon zwei Jahre DEL gespielt, die anderen beiden sind jetzt erst in die DEL gekommen. Dann braucht man ein bisschen, um die DEL rein zu finden“, sagt Blank, für den das bei einem neuen Team ebenfalls galt.

Nach zehn Spieltagen schaute er auf nur zwei Vorlagen, hatte diverse Gegentore aus nächster Nähe erlebt, auch das Schussverhältnis mit ihm auf dem Eis war längst nicht so stark wie zuletzt. Doch seit seinem ersten Treffer gegen München läuft es: drei Tore in vier Spielen. Blank und seine jungen Mitspieler sind in Form. Pünktlich zum Spiel gegen seine Geburtsstadt.

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