8:2-Auswärtssieg DEG feiert Schützenfest in Bietigheim

Bietigheim · Die DEG macht am Freitag in Bietigheim dort weiter, wo sie am Mittwoch in Mannheim aufgehört hatte. Beim 8:2-Erfolg ist sie ihrem überforderten Gegner in allen Belangen überlegen.

 Victor Svensson (39, DEG) nach einem Treffer in Bietigheim vor der Düsseldorfer Bank.

Victor Svensson (39, DEG) nach einem Treffer in Bietigheim vor der Düsseldorfer Bank.

Foto: Birgit Haefner

Luca Zitterbarts Analyse war ebenso kurz wie klar: „Wir sind gut im Laufen, checken hart vor und bringen die Scheiben zum Tor. Und dann fallen die Scheiben auch mal rein“, sagte der Verteidiger der Düsseldorfer EG in der ersten Drittelpause bei Magentasport. Da war der Puck bereits dreimal ins Tor gefallen, sein Team führte mit 3:0 bei den Bietigheim Steelers. Und so ging das auch weiter. Am Ende eines sehr einseitigen Freitagabends stand auf dem Videowürfel ein 2:8 (0:3, 1:3, 1:2). Für die DEG war es der siebte Sieg im zwölften Spiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

Als sie hinterher im Bus Richtung Heimat saßen, konnten die Düsseldorfer also auf eine überaus gelungene Dienstreise nach Baden-Württemberg zurückschauen. Am Mittwoch ein 4:1 in Mannheim, am Freitag nun das 8:2 in Bietigheim, machte sechs Punkte und 12:3 Tore. Und das Beste aus Sicht der DEG: Das entsprach ziemlich genau ihrer Leistung. Bereits bei den Adlern hatte das Team von Trainer Roger Hansson seine beste Saisonleistung gezeigt, war konsequent in allen drei Zonen. „Ein super Spiel über 60 Minuten, und heute haben wir das wiederholt“, sagte Daniel Fischbuch. Denn bei den Steelers lief es noch besser. Besonders in den ersten zehn Minuten machte die DEG mit ihrem komplett überforderten Gegner, was sie wollte. Immer war sie einen Schritt schneller, so gut wie jeder ihrer meist kurzen Pässe kam an, und vor dem Tor war sie eiskalt.

Das galt sogar für die Verteidiger: Alec McCrea und Luca Zitterbart besorgten früh die ersten Treffer. Danach übernahmen die Stürmer: Victor Svensson (insgesamt vier Scorerpunkte) und Daniel Fischbuch trafen gleich doppelt, Tobias Eder und Alexander Blank je einmal. Spätestens nach 25 Minuten war die Frage nach dem Sieger beantwortet, da schoss Fischbuch das 0:5. Was Hansson ermöglichte, alle vier Reihen bis zum Schluss rotieren zu lassen und so Kräfte für die kommenden Tage zu schonen. Und dennoch war das weiter ein Klassenunterschied. Selbst die vierte Reihe der DEG traf.

Für die Steelers besonders bitter: Sie hatten extra Vereine aus der Region zum Spiel eingeladen, um neue Fans fürs Eishockey zu begeistern. Die Zuschauerzahl von 3117 konnte sich auch sehen lassen, nur Stimmung wollte bei diesem Spielverlauf natürlich nicht aufkommen. Das soll am Sonntag (16.30 Uhr) beim nächsten Heimspiel der DEG ganz anders sein. Dann kommen die Löwen Frankfurt in den Dome – und das nicht nur mit ihrer überraschend starken Mannschaft, die im gesicherten Mittelfeld der Tabelle steht, sondern vor allem mit mehr als 1000 Fans. Gegen 10 Uhr macht sich eine Karawane von 20 Bussen unter dem Motto „Äppler gegen Alt“ nach Düsseldorf auf. „Das wird die Fan-Fahrt des Jahrhunderts“, schreiben die Löwen auf ihrer Homepage.

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Foto: dpa/David Inderlied

Zwei Tage zuvor in Bietigheim stand dem Gegner der Sinn weniger nach Superlativen. Die Steelers wirkten teilweise nicht mal ligatauglich. Was auch daran lag, dass sie einige Ausfälle zu verkraften hatten. Im Tor stand anfangs nur der etatmäßige dritte Mann Leon Doubrawa. Den schoss die DEG schnell auf die Bank, und auch mit dem eingewechselten Cody Brenner hatte sie keine Gnade. Wobei die beiden auch nicht bei jedem Gegentor gut aussahen.

Wer hingegen völlig schuldlos an seinen Gegentreffern war: Henrik Haukeland. Beim ersten zum 1:5 wurde er gar klar behindert, die Schiedsrichter sahen sich die Szene auch im Video an, gaben den Treffer aber dennoch. Das wirkte fast wie Mitleid. Und brachte die DEG auch nicht wirklich von ihrem Ziel ab. Kurz später machte Svensson das 1:6. Und auch auf den zweiten Bietigheimer Treffer Anfang des letzten Drittels reagierten die Düsseldorfer umgehend mit weiteren Toren. Danach trudelte das Spiel aus.

Bitter für die DEG allerdings: Nicht nur Joonas Järvinen wurde nicht rechtzeitig fit, vor dem Spiel musste die DEG auch den Ausfall von Bernhard Ebner verkünden. Der Verteidiger hat eine „Muskelverletzung“ und wird sogar bis zur Länderspielpause im November fehlen. Zumindest am Freitag merkte man das der DEG nicht an.

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