Niederlage in Bremerhaven Viele Strafen, keine Punkte für die DEG

Bremerhaven · Die Düsseldorfer EG kommt in Bremerhaven kaum ins Spiel. Weil sie zu oft auf der Strafbank sitzt und zu viele Fehler macht, findet sie gegen den Druck der Gastgeber kein Mittel und verliert verdient mit 2:4.

Düsseldorfer EG: Das ist der Kader für die DEL-Saison 2023/24
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Das ist der DEG-Kader für die Saison 2023/24

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Foto: Ralph-Derek Schröder

In einer Rangliste stand Brendan O'Donnell bis zuletzt noch ganz oben: Zwei Spiele, vier Scorerpunkte, macht 2,0 im Schnitt – kein anderer Spieler der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) war bislang effizienter. Wobei man allein an der geringen Zahl an Einsätzen sehen kann, dass O'Donnell trotzdem nicht dauerlächelnd durch die Welt gelaufen sein dürfte. Lediglich am Auftaktwochenende der neuen Saison war der Kanadier dabei, seitdem fehlte er wegen einer Muskelverletzung.

Am Freitagabend in Bremerhaven stand der Topstürmer der Düsseldorfer EG endlich wieder auf dem Eis, ebenso wie Victor Svensson, der in dieser Saison noch gar nicht gespielt hatte. Erstmals war damit die komplette DEG-Offensive einsatzbereit. Svensson und O'Donnell bildeten mit Tobias Eder auch gleich eine eigene Sturmreihe. Und hinterher durfte O'Donnell auch wieder auf einen Scorerpunkt blicken – doch seine Laune dürfte das kaum gehoben haben. DEG machte ein schwaches Spiel, verlor verdient mit 2:4 (1:1, 1:2, 0:1) und kassierte ihre vierte Niederlage im neunten Spiel der neuen Saison.

So groß die Freude war, dass im Angriff erstmals alle DEG-Profis fit waren, in der Abwehr sah das ganz anders aus. Dass Joonas Järvinen, der vergangene Woche einen Schuss auf seinen Fuß bekommen hatte, ausfallen würde, kam nicht überraschend. Kurzfristig musste aber auch noch Bernhard Ebner wegen eines Hexenschusses passen. So spielte die DEG ohne ihre besten vier Verteidiger der Vorsaison, denn auch Kyle Cumiskey (Kreuzbandriss) fällt ja aus, und Marco Nowak ist im Sommer nach Berlin gewechselt. Also waren in Bremerhaven nur noch sechs Verteidiger übrig – und gleich vier von ihnen sind unter 25 Jahre alt.

Daran allein lag es aber nicht, warum die DEG kaum ins Spiel kam. Das lag vor allem daran, dass die Düsseldorfer ständig auf die Strafbank wanderten. Das kostete nicht nur Kraft, da ließ die Spieler, die in Unterzahl nicht auf dem Eis stehen, auch keinen Rhythmus finden. Ganz anders die Bremerhavener, die nun auch kein Zaubereishockey der alten Sowjetschule zeigten, aber sie machten das, was sie können: Hinten humorlos und im Notfall übers Glas raus, vorne tief und hinterher. Und weil sie das mit viel Lauf- und Körpereinsatz taten, hatte die DEG immer wieder Probleme in der eigenen Zone. In Unterzahl sowieso, wo sie erstmals in dieser Saison zwei Tore kassierte. Aber auch bei Fünf-gegen-Fünf, wo sie zu oft „falsche Entscheidungen“ traf, wie Tobias Eder am Mikrofon von Magentasport treffend bemerkte. Das ließ sich auch statistisch erkennen. Einerseits an den Torschüssen (24:12), aber noch mehr an allen Schüssen, also auch denen, die am Tor vorbeifliegen oder geblockt werden. Da stand es am Ende 69:20 für die Bremerhavener.

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Foto: dpa/David Inderlied

Das bahnte sich schon im ersten Drittel an, in dem die Düsseldorfer nur ganze drei Schüsse aufs Tor brachten – ein indiskutabler Wert. Umso mehr konnte sich die wichtigste Statistik sehen lassen, bei den Toren stand es 1:1. Zwar traf der Neu-Bremerhavener Antti Tyrväinen gleich in der siebten Minute zum 1:0, doch wohl dem, der einen Stephen Harper in seinen Reihen hat. Nur eineinhalb Minuten nach dem Rückstand hielt der Kanadier bei einer der wenigen gelungenen Offensivaktionen den Schläger in einen Schuss von Luca Zitterbart und fälschte so zum 1:1 ab – Harpers sechstes Saisontor und sein zwölfter Scorerpunkt im gerade mal neunten Spiel.

Im zweiten Drittel das gleiche Bild: Zu viele Düsseldorfer Strafzeiten, ein frühes Bremerhavener Überzahltor (Christian Wejse/23.), ein schneller Ausgleich – Eder traf auf Zuspiel von O'Donnell. Ein schmeichelhaftes 2:2, was vor allem Henrik Haukeland zu verdanken war, der fast jeden Fehler seiner Vorderleute ausbügelte. Alles gelang aber auch ihm nicht, in der 37. Minute traf Nino Kinder zum 3:2, worauf die DEG diesmal keine Antwort fand. Auch im letzten Drittel nicht. Alexander Barta vergab zehn Minuten vor Schluss die größte Chance. Kurz später traf Ross Mauermann zum 4:2. Dabei blieb es – was beim Tabellendritten kein Beinbruch ist. Aber das dürfte bei der DEG niemanden trösten. Zumal die nächsten beiden Gegner noch besser dastehen: Am Sonntag (16.30 Uhr) kommt Tabellenführer München in den Dome, am Mittwoch geht es zum Tabellenzweiten nach Mannheim.

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