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1:4 in Straubing DEG hält nur 20 Minuten mit

Straubing · Zwei Tage nach der bitteren Derby-Niederlage gegen Köln verlieren die Düsseldorfer Eishockeyprofis auch in Straubing. Lediglich das erste Drittel verläuft ausgeglichen – am Ende verliert die DEG verdient mit 1:4.

DEG-Torhüter Henrik Haukeland.

DEG-Torhüter Henrik Haukeland.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Normalerweise wartet der Torwart im Eishockey nach der Schlusssirene vor seinem Tor, um sich den Dank seiner Vorderleute abzuholen. Henrik Haukeland hatte da am Sonntag in Straubing weniger Lust drauf. Ab zur Mitte, Handschlag mit den Gegner, und dann runter vom Eis. Haukeland schien mächtig angefressen zu sein wegen der 1:4-Niederlage seiner Düsseldorfer EG. Lediglich im ersten Drittel spielte die DEG auf Augenhöhe, danach lief sie meist hinterher, Haukeland durfte sich das ein oder andere Mal alleingelassen fühlen – und hielt, was zu halten war. Was bei 44 Straubinger Schüssen aber nicht alles sein konnte. Also kassierte die DEG ihre zweite Niederlage an diesem Wochenende und rutschte in der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf Rang acht ab.

Das war also nicht die erhoffte Antwort auf den bitteren Derby-Abend zwei Tage zuvor. Da hatte die DEG gegen die Kölner Haie bis 25 Sekunden vor Schluss mit 3:1 geführt, alles war bereit zum Feiern, der Dome war mit 13.102 Fans ausverkauft. „Ein toller Abend – bis zur 60. Minute“, sagte Philip Gogulla, weil sein Team noch zwei Treffer kassierte und in der Verlängerungen gleich noch einen. „Ein Schlag in den Nacken“ sei das gewesen, befand Co-Trainer Daniel Kreutzer, „das muss man erst mal verdauen“. Zumal die Düsseldorfer nicht zum ersten Mal in dieser Saison das Gefühl hatten, etwas liegengelassen zu haben. Das Kölnspiel war bereits das sechste, in dem die DEG im letzten Drittel Punkte verlor. Ein Kraftproblem sei das aber nicht, war sich Tobias Eder sicher. „Es ist nichts Körperliches, nichts Taktisches, wir müssen einfach schlauer sein.“ Auch Gogulla sah die Ursache für die späten Gegentore im Kopf: „Speziell wenn wir mit zwei Toren führen, müssen wir verstehen, dass wir nicht aufhören dürfen, Eishockey zu spielen. Wir dürfen nicht denken, das Spiel sei vorbei.“

Am Sonntag kam die DEG gar nicht in erst in die Verlegenheit, eine späte Führung zu verspielen, es gab nämlich keine. Allerdings eine frühe: Nach zähmen Beginn mit vielen Puckverlusten schloss Gogulla einen Alleingang nach feinem Pass von Niklas Heinzinger zum 0:1 ab. Danach war mehr los, Haukeland musste den ersten Konter stoppen, auf der anderen Seite hatte Tobias Eder zweimal das 0:2 auf dem Schläger. Doch das fiel nicht, und 40 Sekunden vor der ersten Pause (Stichwort späte Gegentore) stand es 1:1. Für Haukeland besonders bitter: Parker Tuomie schlug zunächst über den Puck, Haukeland bewegte sich dennoch, so war das Tor bei Tuomies zweitem Versuch frei.

Das Gute am zweiten Drittel: Diesmal kassierte die DEG kein spätes Tor. Dafür aber ein frühes in Unterzahl durch JC Lipon. Das ging in Ordnung, die Tigers waren im Mittelabschnitt aktiver, gewannen die meisten Duelle um freie Pucks und setzten sich mehrfach vorne fest. Die DEG hingegen kam zu selten kontrolliert hinten raus und durchs Mitteleis. Lediglich in Überzahl hatte sie ein paar Chancen. Einmal jubelten die Gäste auch, doch nach Videobeweis hieß es: kein Tor. Danach hatte Brendan O'Donnell noch eine Großchance – was nicht heißen soll, dass die drei Powerplays ansprechend aussahen. Nicht umsonst hat die DEG mit nur 14,3 Prozent Erfolgsquote das drittschlechteste Powerplay der Liga.

Verloren war dennoch nichts. Was ist im Eishockey schon ein Tor? Das Problem war nur: Es wurden es schnell zwei, weil die Straubinger druckvoll weitermachten. Mark Zengerle traf in der 43. Minute zum 3:1. Wer danach auf ein Aufbäumen der DEG gehofft hatte, wurde enttäuscht. Ihr Forecheck ging meist ins Leere, die Gastgeber kamen entsprechend schnell hinten raus und immer wieder zu Abschlüssen. Hinzu kamen immer neue Düsseldorfer Strafzeiten und viele ungenaue Pässe. Da war es unmöglich, in den Rhythmus zu kommen und Druck aufzubauen. „Wir hatten keinen Push, keine Kraft, in die offensive Zone zu gehen“, sagte Trainer Roger Hansson hinterher bei Magentasport. Zudem schien auch niemand eine Idee zu haben. Vier Minuten vor Schluss beseitigte Taylor Leier mit dem 4:1 dann alle Zweifel.

Düsseldorfer EG: Das ist der Kader für die DEL-Saison 2023/24
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Das ist der DEG-Kader für die Saison 2023/24

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Foto: Ralph-Derek Schröder

Straubing Tigers - Düsseldorfer EG 4:1 (1:1, 1:0, 2:0)

DEG: Tor: Haukeland (Hümer); Abwehr: Järvinen, Zitterbart – Geitner, Kousa – Böttner, McCrea – Heinzinger; Angriff: Gogulla, Eder, O‘Donnell – Harper, MacAulay, Fischbuch – Eham, Barta, Ehl – Schiemenz, Blank, Borzecki

Schiedsrichter: MacFarlane/Pálkövi

Tore: 0:1 (9:23) Gogulla (Heinzinger), 1:1 (19:20) Tuomie (Lipon, Adam), 2:1 (29:40) Lipon (Connoly, Brandt/4-3), 3:1 (42:57) Zengerle (Brandt), 4:1 (56:32) Leier

Zuschauer: 3903

Strafminuten: 10:14

Torschüsse: 44:24

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