Dritter Auswärtssieg DEG gewinnt wildes Spiel in Iserlohn

Iserlohn · Erst 4:1, dann 4:5, am Ende 6:5 nach Verlängerung. Die defensive schwachen und offensiv überragenden Eishockeyprofis aus Düsseldorf feiern ihren dritten Auswärtssieg.

 Daniel Fischbuch entschied das Spiel in der Overtime.

Daniel Fischbuch entschied das Spiel in der Overtime.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Man mag sich ja gar nicht ausmalen, was hier los gewesen wäre in Iserlohn. Wenn die „arroganten Düsseldorfer“ in der engen Eishalle am Seilersee vorbeikommen, ist normalerweise die Hölle los. Und wenn es dann läuft und die Fans auf der Stehgerade singen und klatschen und hüpfen, dann bebt die Halle. Der Donnerstagabend wäre normalerweise genau so ein Abend gewesen. Die DEG war für ihr fünftes Saisonspiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu Gast und schien mal wieder alle Klischees zu bestätigen. Fast schon hochnäsig glitten die Düsseldorfer durch die Halle, spielten feine Pässe – auch mal hinter dem Rücken – und schossen ein Tor nach dem anderen. 4:1 hieß es nach dem ersten Drittel. Und damit waren die überforderten Iserlohner sogar noch gut bedient.

Doch kaum ging das Spiel wieder los, war es vorbei. Und zwar alles. Ganze sechs Minuten brauchten die Gastgeber, um das Spiel auszugleichen. Noch vor der zweiten Sirene gingen sie mit 5:4 in Führung. Da hätte man sich normalerweise Sorgen um die Statik der Halle machen müssen. Aber Zuschauer sind aktuell nun mal nicht erlaubt. Also erlebte dieses vogelwilde Eishockeyspiel kaum jemand vor Ort. Am Ende hieß es 6:5 nach Verlängerung für die DEG, die nun mit 1,6 Punkten im Schnitt auf Rang fünf der Nordgruppe steht.

Dennoch wird über dieses Spiel zu reden sein. War es doch das neueste Beispiel dafür, dass defensiv bei der DEG einiges im Argen liegt. In der Vorsaison stellten die Düsseldorfer mit 2,2 Gegentoren im Schnitt die beste Abwehr der gesamten Liga, nun sind es 4,2. In vier der fünf Spiele kassierte die DEG mindestens vier Treffer.

In Iserlohn lief es defensiv sogar noch schlechter. Dabei war nicht so, als hätte die DEG alles falsch gemacht. Ganze 24 Torschüsse ließ sie zu, aber die reichten den Gastgebern für fünf Treffer. Genauer: Das reichte der neuen Topformation um Casey Bailey, Alexandre Grenier und Joe Whitney, die von der DEG nicht ansatzweise in den Griff zu bekommen war und vier Tore erzielte. Wobei zur Wahrheit gehört, dass das Trio durch haarsträubende Fehler wie dem von Ken-André Olimb vor dem 3:4, als er einen Puck völlig unbedrängt vor das eigene Tor spielte, immer wieder eingeladen wurde. Hinzu kam, dass Torhüter Mirko Pantkowski keinen guten Tag erwischte. Nicht, dass er gepatzt hätte, aber er gab seinem im Mittelabschnitt immer wackeliger werdenden Team keine Sicherheit.

Dass es dennoch zwei Punkte gab, lag an der abermals starken Offensive. Vor allem im ersten Drittel schien alles zu klappen. 22:6 Schüsse standen danach zu Buche – und gleich vier gingen rein. Matt Carey traf per Direktabnahme zum 1:1, Alexander Barta im Nachschuss zum 2:1, ehe Daniel Fischbuch binnen dreieinhalb Minuten mit gekonnten Schlenzern auf 4:1 stellte.

Auch im letzten Drittel lief es wieder. Mathias From besorgte in Überzahl schnell den Ausgleich zum 5:5. Und in der Verlängerung war es erneut Fischbuch, der seine starke Leistung mit seinem dritten Tor krönte. Spätestens da wäre es auch an einem normalen Abend ganz still in Iserlohn gewesen.

Statistik:

Iserlohn Roosters - Düsseldorfer EG 5:6 (1:4, 4:0, 0:1, 0:1) n.V.

DEG: Tor: Pantkowski (Hane); Abwehr: Cumiskey, Jansen – Ebner, Nowak – Zanetti, Johannesen – Eder; Angriff: Alanov, Olimb, Fischbuch – Kammerer, Barta, Flaake – Karachun, Carey, From – Jahnke, Buzas, Ehl

Schiedsrichter: Iwert/Steingross

Tore: 1:0 (5:47) Aubin (Baxmann, Jentzsch), 1:1 (8:42) Carey (Kammerer, Barta/5-4), 1:2 (11:56) Barta (Flaake, Johannesen), 1:3 (13:33) Fischbuch (Olimb, Ebner), 1:4 (16:57) Fischbuch (Zanetti), 2:4 (20:39) Bailey (Whitney, Grenier), 3:4 (26:01) Bailey (Grenier), 4:4 (28:33) Whitney (Grenier), 5:4 (35:18) Bailey (Grenier, Whitney), 5:5 (42:56) From (Fischbuch, Karachin(5-4), 5:6 (62:19) Fischbuch (Cumiskey, Olimb)

Strafminuten: 8:2

Torschüsse: 24:48

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