Aus im Halbfinale München eine Nummer zu groß für die DEG

Nicht schlecht gespielt und dennoch fast chancenlos: Die Düsseldorfer EG verliert das Halbfinale des „Magenta-Sport-Cups“ beim EHC Red Bull München mit 1:3 und scheidet aus.

 Der Düsseldorfer Tobias Eder (l) und Patrick Hager aus München im Zweikampf um den Puck.

Der Düsseldorfer Tobias Eder (l) und Patrick Hager aus München im Zweikampf um den Puck.

Foto: dpa/Matthias Balk

Harold Kreis wusste natürlich, was auf sein Team zukommen würde. Die Münchener machten ja seit Jahren dasselbe, sagte der Trainer der Düsseldorfer EG vor dem Halbfinale im „Magenta-Sport-Cup“ am Freitagabend beim EHC Red Bull München. „Sie checken sehr druckvoll vor und lassen dich nicht zur Ruhe kommen. Es ist immer ein Gegner in der Nähe.“ Genauso kam es dann auch. München, neben Mannheim das Topteam der Deutschen Eishockey Liga (DEL), ließ keine Sekunde locker, attackierte früh, ließ der DEG kaum Luft zum Atmen. Da überraschte es weniger, dass der EHC am Ende als Sieger vom Eis ging, 3:1 (0:0, 2:1, 1:0) hieß es nach 60 Minuten für den haushohen Favoriten.

Für die DEG ist das Vorbereitungsturnier damit beendet. Während die Münchener am Sonntag im Finale gegen das Überraschungsteam aus Bremerhaven (6:2 gegen Mannheim) stehen, können sich die Düsseldorfer erholen. Allerdings nicht lange, bereits am Donnerstag beginnt die richtige DEL-Saison, dann geht es zu den Kölner Haien.

In früheren Zeiten war das Duell der rheinischen Rivalen gleichzeitig das um die Meisterschaft. Am Freitag war deutlich zu sehen, was die DEG aktuell von einem Spitzenteam unterscheidet. Nicht, dass sie besonders schlecht gespielt hätte, aber die Münchener machten eben alles ein paar Prozent besser: Passgenauigkeit, Pucksicherheit, Stellungsspiel, Laufduelle, Zweikämpfe.

Dabei ließ sich das Spiel aus Düsseldorfer Sicht gut an. Beflügelt vom 3:0-Sieg am Montag in Krefeld suchte die DEG ihr Glück in der Offensive. Da war den Gastgebern noch anzumerken, dass sie zwölf Tage lang nicht gespielt hatten, weil in ihrer Gruppe B des Turniers zwei Teams wegen zahlreicher Corona-Fälle in Quarantäne mussten und Spiele ausgefallen waren. Da wusste sich der EHC zwei Mal nur mit Fouls zu helfen, was der DEG erste Überzahlchancen ermöglichte.

Nach ein paar Minuten waren die Münchener aber im Spiel. Und fortan mussten sich die DEG-Verteidiger vorkommen wie ein Reh bei der Jagd. Wer den Puck hatte, wurde mit hohem Tempo angelaufen. Das sorgte für zahlreiche Scheibenverluste und Münchener Möglichkeiten. Es war dem erneut ganz starken Mirko Pantkowski (insgesamt 34 Paraden) im DEG-Tor zu verdanken, dass es mit 0:0 in die erste Pause ging.

Im zweiten Abschnitt wurde das noch extremer. Die DEG kam kaum noch kontrolliert hinten raus – und erst recht nicht ins Angriffsdrittel oder gar in den Forecheck. Nach 27 Minuten war es geschehen: Nationalstürmer Yasin Ehliz traf zum 1:0, keine 40 Sekunden später auch zum 2:0. Da drohte die DEG, komplett überrollt zu werden, doch das nächste Tor fiel auf der anderen Seite. Charlie Jahnke schloss einen der wenigen Konter mit einem perfekten Schuss unter die Latte ab.

Zwar war der knappe Rückstand bei einem Schussverhältnis von 13:28 schmeichelhaft, aber plötzlich war die DEG wieder dran. Anfang des Schlussabschnitts traf Jerome Flaake in Überzahl gar die Latte. Insgesamt war das Spiel nun etwas ausgeglichener, doch spätestens das 3:1 durch Christopher Bourque entschied das Spiel. Fünf Minuten später war das Turnier für die DEG beendet.

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