Zweiter Sieg im dritten Spiel Versöhnlicher Jahresabschluss für die Düsseldorfer EG

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Eishockeyprofis zeigen sich nach der Niederlage am Sonntag gut erholt und gewinnen mit 6:3 in Krefeld. Vor allem das Überzahlspiel funktioniert.

 Ken André Olimp im Duell mit Krefelds Keeper Marvin Cüpper.

Ken André Olimp im Duell mit Krefelds Keeper Marvin Cüpper.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Drei Fans waren dann doch da. Und die trommelten und klatschten und sangen. Dort hinter dem Tor, wo früher immer Tausende standen, um die Krefeld Pinguine anzufeuern – erst recht im Derby gegen die Düsseldorfer EG. Doch 2020 geht das nun mal nicht. Also blieben auch die KEV-Fans nicht lange, nach knapp zehn Minuten wurden sie von Offiziellen weggeholt. Aber da war ihnen der Spaß an diesem Eishockey-Abend ohnehin längst vergangen. Weil die DEG das Geschehen nach Belieben dominierte. Am Ende gewannen die Düsseldorfer folgerichtig mit 6:3 (3:0, 0:1, 3:2) und sprangen auf vier der Nordgruppe der Deutschen Eishockey Liga.

 Das war ein versöhnlicher Abschluss dieses auch für die Eishockey-Branche so schwierigen Jahres. Eins, das keinen Deutschen Meister kennt, weil die Play-offs im Frühjahr wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden waren. Ob es nächstes Jahr einen gibt? Kann niemand mit Gewissheit sagen, aber die ersten DEL-Wochen machen schon mal Hoffnung.

 Hoffnung machte auch der Auftritt der DEG am Mittwochabend in Krefeld. Natürlich gegen einen Gegner, dem man nur mit viel Wohlwollen Erstliga-Niveau attestieren kann. Aber das ist ja nicht das Problem der DEG, die nahezu alles besser machte als am Sonntag beim 1:4 gegen Bremerhaven.

Da hatte sie den Start verschlafen, kam kaum hinten raus, kassierte Tore in Unterzahl und bekam in Überzahl nichts auf die Reihe. Nun in Krefeld startete sie ganz anders, setzte sich gleich in der Offensivzone fest und kam zu ersten Chancen. Lediglich in Unterzahl ließ sich die DEG kurz hinten reindrängen, hielt sich aber schadlos und überquerte meist ohne Probleme die blauen Linien. Und als sie selbst zum ersten Mal einen Mann mehr auf dem Eis hatte, erzielte sie gleich das 1:0 durch Ken-André Olimb. Keine fünf Minuten später nutzte Jerome Flaake die zweite Überzahl zum 2:0. Und wo es einmal lief, erhöhte Alexander Karachun noch vor der ersten Sirene auf 3:0.

Das sah nach einem entspannten Dezemberabend aus. Aber es gibt nicht umsonst die alte Weisheit, dass eine Führung mit drei Treffern das Schlimmste ist, was einer Eishockeymannschaft passieren kann. Da fühlt man sich zu sicher und lässt sich gehen. Und als hätte es eines Beweises bedurft, dass das als Sprichwort stimmt, machte die DEG im Mitteldrittel kaum noch etwas richtig. Alles etwas ungenauer, alles etwas langsamer, alles etwas lässiger. Da war es keine Überraschung, dass die Krefelder zum 1:3 kamen.

„Das sind wir selber Schuld, wir laufen viel zu wenig, investieren viel zu wenig“, sagte Daniel Fischbuch in der zweiten Pause am TV-Mikrofon, „wir müssen schauen, dass wir unseren Rhythmus wieder finden.“ Das klappte dann auch, gleich zu Beginn des Schlussabschnitts stellten Alexander Barta und Alexander Ehl binnen nicht mal einer Minute auf 5:1. Das Spiel war entschieden. Daran änderte auch der zweite Krefelder Treffer nichts mehr. Nicholas Jensen erhöhte noch auf 6:2, am Ende durfte auch der KEV noch mal jubeln. Dann war das Eishockey-Jahr 2020 beendet.

Krefeld - DEG 3:6 (0:3, 1:0, 2:3)Tore: 0:1 (7:44) Olimb (Fischbuch, Jensen/5-4), 0:2 (12:11) Flaake (Nowak/5-4), 0:3 (14:47) Karachun (From, Barta), 1:3 (32:22) Blank (Lessio, Schymainski), 1:4 (42:01) Barta (Nowak, Flaake), 1:5 (42:39) Ehl (Eder, Buzas), 2:5 (45:50) Karsums (Lessig), 2:6 (52:04) Jensen (Barta, Fischbuch/5-4), 3:6 (58:22) Olson (Karsums, Braun(5-3)

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