Erstmals seit 20 Jahren erreichte der achtmalige DDR-Meister wieder das Achtelfinale des DFB-Pokals. Im vergangenen Jahr wegen wiederholter Fan-Ausschreitungen noch ausgeschlossen, hatten es die Dresdner auch der "Wunderheilung" des Topstürmers zu verdanken, dass der Traditionsverein wieder positive Pokal-Schlagzeilen schrieb. Und die mit dem Weiterkommen im Pokal verbundene Zusatzeinnahme von mehr als 500 000 Euro ist für den klammen Verein Gold wert.

Dabei schien noch vor wenigen Tagen ein Einsatz des Toptorjägers der 3. Liga mehr als unwahrscheinlich. Ein Hexenschuss hatte den 26-Jährigen außer Gefecht gesetzt, wie ein "alter Mann" sei er in die Kabine geschlichen, doch für das Spiel gegen seinen ehemaligen Klub aus dem Ruhrgebiet reichte es gerade so. Bei seinem ersten Torjubel erinnerte er dann mit gekrümmte Rücken an die Vorgeschichte. "Das war mit Restrisiko verbunden, aber der Spieler ist elementar wichtig für uns", sagte Dynamo-Trainer Stefan Böger im MDR.

Neun Tore in der Liga, drei bisher im Pokal - der Neue hat die Erwartungen bisher mehr als erfüllt. Schon in der ersten Runde hatte er beim Sieg gegen den Bundesligisten Schalke 04 den entscheidenden Treffer erzielt. Zwei Jahre spielte der gebürtige Braunschweiger in Bochums zweiter Mannschaft, der Sprung in das Profiteam gelang ihm jedoch nicht. Über Goslar und die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg kam er vor der Saison nach Dresden - und scheint endlich im Profifußball angekommen zu sein. "Jetzt wünsche ich mir Braunschweig oder Wolfsburg", sagte er nach dem Spiel - im Achtelfinale soll es für ihn ein weiteres Wiedersehen geben.